Cacau (VfB, li.) im Duell gegen Levan Kobiashvili (Schalke). picture-alliance
Schalkes Coach Mike Büskens ersetzte nach der 0:1-Auswärtsniederlage bei Borussia Mönchengladbach den verletzten Pander durch Kobiashvili, der genau wie Höwedes neu in die Abwehrkette rückte. Westermann wurde so für das Mittelfeld frei und verdrängte dort Halil Altintop. Auch Sanchez musste auf die Bank, Rakitic kam für den Uruguayer neu ins Team.
Auf Seiten des VfB musste Teamchef Markus Babbel nach dem 4:1-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg auf den angeschlagenen Goalgetter Gomez (Adduktoren) verzichten, für den Marica spielte. Delpierre nahm nach abgesessener Gelbsperre für Niedermeier seinen angestammten Platz in der Innenverteidigung wieder ein.
Spieler des Spiels
Spielnote
Lehmann - Träsch , Boulahrouz , Delpierre, Magnin - S. Khedira , Hitzlsperger, Hilbert, Gebhart - Marica , Cacau
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Veltins-Arena |
| Zuschauer | 61.673 (ausverkauft) |
Auf Schalke setzte Stuttgart die ersten Offensivakzente. Doch auch die Büskens-Elf suchte forsch den Weg in die Spitze - heraus kam eine muntere Anfangsphase, in der das Spiel abwechslungsreich hin und her wogte, ohne dass sich daraus zunächst zwingende Chancen ergaben.
Kobiashvili hatte die erste der Partie nach feinem Zuspiel von Jones, verzog aber aus halblinker Strafraumposition (15.). Der VfB machte es noch in derselben Minute unter gütiger Mithilfe besser: Krstajic vertändelte den Ball vor dem Strafraum gegen Cacau. Der gebürtige Brasilianer lief noch ein paar Schritte und zog dann aus 20 Metern fulminant ab. Das Leder landete unhaltbar für Neuer im rechten Winkel, Khedira stand dabei im Abseits, verdeckte die Sicht des Keepers aber wohl eher nicht.
Die "Königsblauen" zeigten sich nicht geschockt, spielten weiter munter nach vorne. Farfan vergab per Kopf freistehend aus vier Metern den prompten Ausgleich (19.).
Umkämpft war's auf Schalke: Höwedes (S04) trifft Khedira (VfB).
Insgesamt aber waren die Bemühungen der Gastgeber gegen die kompakte Deckung der Schwaben oft zu unstrukturiert, ohne Esprit. Die Babbel-Schützlinge standen im Verlauf des ersten Durchgangs immer tiefer, hielten den Gegner aber zunächst gut in Schach und waren mit Kontern sogar das gefährlichere Team, hatten einzig ihr Visier im Abschlluss zu hoch eingestellt.
Schalke rannte nimmermüde an, aus dem Spiel heraus aber sollte weiterhin nur wenig gelingen. Immerhin prüfte Westermann Lehmann mit einer Bogenlampe (37.), ehe ein Standard die zu große Stuttgarter Passivität bestrafen und den verdienten Ausgleich bringen sollte: Rakitic trat in halblinker Position zum Freistoß an und zirkelte das Leder in seinem 50. Bundesligaspiel mit seinem ersten Saisontor aus 20 Metern über die Mauer hoch ins linke Eck (39.).
Der 32. Spieltag
Ohne personelle Änderungen kamen die beiden Teams aus der Kabine, Schalke mit mehr Schwung: Kuranyi nickte nach Farfans toller Flanke aus elf Metern knapp über den Balken (50.), Rafinha verzog per Flachschuss aus 16 Metern um Zentimeter (54.).
Wie aus dem Nichts ging der VfB erneut in Führung: Hitzlsperger zog aus 22 Metern ab, Neuer ließ nach vorne abprallen. Marica stand goldrichtig und staubte aus elf Metern ab (56.).
Nur zwei Minuten später knifflige Situation im Schalker Strafraum, als Gebhart im Duell mit Rafinha zu Boden ging, die Pfeife von Referee Kempter aber stumm blieb.
Wie schon nach dem 0:1 intensivierten die Büskens-Schützlinge ihre Offensivbemühungen. Zu loben war die Lauf- und Einsatzbereitschaft der Gastgeber, die nicht gerade vom Glück verfolgt waren: Rakitic zog eine Flanke von der linken Seite in den Fünfmeterraum. Lehmann verlor das Luftduell gegen Kuranyi, von dessen Kopf der Ball an den Innenpfosten prallte, ehe Magnin klären konnte (71.).
Ansonsten stand die Defensive des VfB bis auf wenige Ausnahmen gut, zudem waren die Hausherren einfach zu unentschlossen: Als bestes Beispiel diente Altintop, der in aussichtsreicher Position nicht selbst den Abschluss suchte, sondern auf Kuranyi zurücklegte (80.).
Es sollte die letzte zwingende Ausgleichschance der Schalke gewesen sein - Stuttgart vergab bei zwei Kontern über den eingewechselten Schieber durch Hilbert (84.) und Marica (85.) das 1:3, was aber auch des Guten zuviel gewesen wäre.
Die "Königsblauen" verabschiedeten sich so endgültig aus dem Rennen um die internationalen Fleischtöpfe, während der VfB im Titelkampf am Ball bleibt.
Schalke gastiert am Samstag in der Haupstadt bei Hertha BSC, Stuttgart empfängt Energie Cottbus.