Schalkes Trainer Huub Stevens nahm zwei Änderungen gegenüber der Vorwoche beim 0:0-Remis in Kaiserslautern vor. Statt Van Hoogdalem spielte Kmetsch im Mittelfeld. Auch Vermant musste seinen Platz räumen, für ihn durfte Mulder ran. Bei Köln musste Sichone auf der Bank Platz nehmen, der bei der 0:2-Niederlage gegen die Bayern einen rabenschwarzen Tag erwischte (kicker-Note 6). Des Weiteren musste Kölns Trainer Ewald Lienen auf den verletzten Lottner verzichten. So rutschten Baranek und Springer in die Anfangself.
Statt wie in den letzten Partien der Knappen in der Sturmspitze zu spielen, durfte Asamoah seinen gewohnten Platz auf der rechten Außenbahn einnehmen. Youri Mulder rückte dafür ganz nach vorne und unterstützte Sand im Angriff. Bei den Kölnern sollte Sinkala helfen, nach hinten abzusichern, er nahm den Platz als Abräumer vor der Abwehr ein. Baranek erhielt alle Freiheiten im zentralen Mittelfeld und agierte als Spielmacher.
In der ausverkauften Arena AufSchalke ereignete sich zu Beginn der Partie nicht viel. Zu zerfahren agierten beide Teams, auch die Kombinationssicherheit fehlte den 22 Akteuren. Die Königsblauen versuchten immer wieder, über die Flügel zum Erfolg zu kommen, wurden aber nur über die linke Seite gefährlich, wenn Böhme in Aktion trat. Mitte der ersten Halbzeit erspielten sich die Schalker ein leichtes Übergewicht und hatten durch einen Lattenknaller von Sand und einen Freistoß von Hajto die besseren Chancen zur Führung. Mitten in dieser Drangphase schwächte sich Köln selbst. Denn als der zuvor verwarnte Scherz nach einer Abseitsentscheidung den Ball in die Tribüne drosch, zeigte ihm Schiedsrichter Wagner die Ampelkarte. Die Schalker wurden danach noch offensiver und wurden prompt bestraft. Nach einem schönen Konter der Geißböcke über Kurth stand plötzlich Sinkala allein vor dem Kasten und erzielte die überraschende Führung für die Gäste (37. Minute). Es folgten wütende Angriffe der Königsblauen, die mehrere Hundertprozentige hatten. In der 45. Minute nutzte dann Sand seine dritte Großchance zum hochverdienten Ausgleich. Direkt danach folgte der Pausenpfiff.
Die Stevens-Schützlinge begannen sofort nach Wiederanpfiff, auf einen positiven Spielausgang hinzuarbeiten. Die Kölner ihrerseits versteckten sich trotz Unterzahl nicht, sondern wehrten sich mit kompaktem Stellungsspiel und schnellen Konterangriffen. In der 54. Minute dann aber ein toller Doppelpass zwischen Möller und Asamoah, den Möller mit einem schönen Rechtsschuss zur Schalker 2:1-Führung krönte. Danach verflachte das Spiel. Schalke zog sich mehr zurück, ohne aber die Kontrolle über die Begegnung zu verlieren. Die Kölner versuchten zaghaft über die Außenpositionen in den Strafraum der Gelsenkirchener zu gelangen, scheiterten aber immer wieder schon im Ansatz. Gegen Ende resignierten die mit ihren Bemühungen erfolglosen Kölner. So kam es, dass Sand nach einer Möller-Ecke ungehindert den Ball mit der Brust annehmen und abziehen konnte. Sein scharfer Schuss wurde noch von Gerald Asamoah in die Maschen des Kölner Gehäuses zum 3:1 für die Platzherrn abgelenkt (82. Minute). Am Ende waren die Schalker sogar einem vierten Treffer näher als die müde wirkenden Kölner dem Anschlusstor.
Es war ein verdienter Sieg für die Schalker, die - auch wegen der nummerischen Überlegenheit - wesentlich gefährlicher vor des Gegners Tor agierten, während die Gäste nach ordentlicher erster Halbzeit vor allem gegen Ende hin immer mehr abbauten.