Sandhausens Coach Gerhard Kleppinger stellte nach dem 1:2 beim HSV gleich sechsmal um: Statt des etatmäßigen Torhüterduos Drewes und Nummer zwei Wulle, die beide verletzt ausfielen, begann der extra nachverpflichtete Rehnen (Debüt in der 2. Liga). Obendrein begannen Diekmeier, Sickinger, Soukou, Kinsombi und Benschop anstelle von Ajdini, Zenga, Esswein, Keita-Ruel sowie dem Gelb-Rot-gesperrten Ritzmaier.
Der Heidenheimer Trainer Frank Schmidt wechselte nach dem 2:1 gegen Dresden dagegen nur einmal: Der wieder fit gewordene Busch ersetzte rechts in der Defensive Rittmüller.
Hüsing vollstreckt - Diekmeier im Pech
Heidenheim kam besser in die Partie und hatte nach einem verunglückten weiten Ball von Rehnen aus großer Distanz die erste kleinere Gelegenheit im Spiel. Kleindienst kam der Führung in der 14. Minuten schon näher, nach dem darauffolgenden Eckball war es soweit: Rehnen wehrte einen direkt aufs Tor gezirkelten Eckball von Mohr nach vorne ab, über Thomalla kam der Ball zu Hüsing, der direkt einschoss (15.). In der Folge forcierten die Sandhäuser ein wenig das Tempo, Benschop hatte indes eher zufällig die einzig gute Chance des SVS vor der Pause, FCH-Keeper Müller parierte aufmerksam (27.). Insgesamt fehlte es dem Kleppinger-Team aber an Esprit und Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor.
Pech hatten die Hardtwaldstädter zudem nach einer halben Stunde: Diekmeier verletzte sich - in seinem ersten Saisonspiel von Beginn an - in der Vorbereitung der Benschop-Chance und musste gegen Ajdini ausgetauscht werden (30.). Und es kam noch schlimmer für Sandhausen. In der 36. Minute hob Zhirov die Abseitsfalle seines Teams auf, sodass Kleindienst nach Vorarbeit von Thomalla ohne größere Mühe das 2:0 erzielte. Schließlich ging es mit einigen Pfiffen der Heimfans in die Kabinen.
Der 7. Spieltag
Kleppingers Wechsel fruchten nur einmal
Nach der Pause reagierte Kleppinger und tauschte gleich dreimal: Zenga, Diakhite und Testroet kamen für den angeschlagenen Sickinger, Okoroji und Soukou. Und die Wechsel machten sich prompt bezahlt, denn der SVS dominierte nicht nur die Anfangsminuten der zweiten Hälfte: Diakhite als Flankengeber und Testroet als Torschütze mit einem Kopfballheber aus ganz spitzem Winkel sorgten früh für den Anschlusstreffer (53.). Es war das erste Heimtor für den SVS in der Saison 2021/22.
Der Gegentreffer weckte indes wieder die Lebensgeister der Schmidt-Elf, die nun wieder energischer angriff. Die Folge war ein Dreierpack an exzellenten Chancen für die Gäste binnen weniger Minuten: Rehnen lenkte einen Schuss von Kühlwetter über das Tor (58.) und klärte dann auch gekonnt gegen Malone (62.). Kurz darauf wäre der Keeper machtlos gewesen, doch Kühlwetter scheiterte mit einem satten Schuss an der Querlatte (63.). Die größte Chance auf die Vorentscheidung aber vergab Kleindienst in der 78. Minute, der völlig frei im Fünfmeterraum vor dem leeren Tor nur den rechten Außenpfosten traf.
Doch auch in der Schlussphase waren es die Gäste, die gefährlicher blieben als die bemühten, aber zu harmlosen Sandhäuser. In der 86. Minute gelang Mainka im Anschluss an einen Eckball aus kurzer Distanz - nach Flanke von Schöppner - schließlich mit dem 3:1 die Vorentscheidung.
Der SVS gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Hannover. Heidenheim empfängt am Freitagabend (18.30 Uhr) Besuch aus Darmstadt.