Rostock-Coach Armin Veh „krempelte“ seine Mannschaft fast komplett im Vergleich zur 0:2-Pleite bei 1860 München um. Er tauschte insgesamt sechs Spieler aus: Lantz kehrte nach seiner Oberschenkel-Verletzung wieder zurück und Lange, Hill, Rydlewicz, Hirsch und Arvidsson durften von Beginn an spielen. Dafür nahmen Haber, Wibran, Emara, Weißhaupt und Baumgart auf der Bank sowie Yasser (Gelbsperre) auf der Tribüne Platz. Team-Manager Andreas Brehme vertraute gegenüber dem 3:2-Erfolg gegen Wolfsburg wieder auf den „begnadigten“ Ramzy. Der Ägypter rückte für Ratinho in die Start-Elf.
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Ostseestadion |
| Zuschauer | 15.800 |
Rostock wirkte von Beginn an bemüht, das Spiel zu machen. Mit sicherem Spielaufbau und schnellen Kombinationen brachten sie die Lauterer Abwehr schon in den ersten Minuten in Verlegenheit. Die Verteidigung des FCK war ungeordnet, zeigte immer wieder Abstimmungsprobleme. So hatte di Salvo nach einer Lantz-Flanke in der 8. Minute eine gute Torchance, als er freistehend aus acht Metern vergab. Den Pfälzern gelang es weder auf der rechten Seite, Rydlewicz unter Kontrolle zu bringen, noch die entscheidenden Kopfballduelle in der Abwehr zu gewinnen. Rostock hingegen nutzte seine Möglichkeiten nicht: Arvidsson köpfte aus zehn Metern an das Lattenkreuz (18.), und Hirsch scheiterte an Koch (29.). Die Zweikampfschwäche erzeugte beim FCK Frustration: In der 31. Minute sah Ramzy nach einem Foul mit gestrecktem Bein gegen Hill die Gelb-Rote Karte. Nur sechs Minuten später kam es für die Brehme-Elf noch dicker: Lantz passte in den Lauf von Arvidsson, der aus zehn Metern kurz vor Koch vollendete (37.). Erst in Unterzahl und in Rückstand wachten die Pfälzer langsam auf. Einige gute Ansätze von Basler und Hristov zeigten, dass auch die Hansa-Hintermannschaft Abstimmungsprobleme hatte. Das Spiel gewann deutlich an Niveau. Die Halbzeitführung war für Rostock verdient, da die Veh-Elf das aktivere und vor allem zweikampfstärkere Team war. Hätten die Rostocker ihre Chancen konsequent ausgenützt, hätten sie mit zwei oder drei Toren in Führung sein können.
Im zweiten Durchgang sahen die 15 800 Zuschauer im Ostseestadion eine sehr kampfbetonte Partie. Lautern spielte in der Abwehr Mann gegen Mann und baute Druck nach vorne auf. Rostock hingegen versuchte, den FCK vom Tor fernzuhalten und das Spiel nicht aus der Hand zu geben. So ergaben sich kaum Chancen. Erst nach einer knappen Stunde hatten die Hanseaten wieder eine Riesen-Möglichkeit: Di Salvo köpfte nach Jakobsson-Vorarbeit aus drei Metern über das Tor. Die Veh-Elf schaffte es nicht, „den Sack zuzumachen“ und musste weiter zittern. Die Lauterer waren aber zu ideenlos und unbeweglich, um wirklich gefährlich zu werden. So war es völlig überraschend, dass die Pfälzer noch zum Ausgleich kamen: Lokvenc passte zu Klose, der alleine vor Bräutigam abgebrüht vollendete (72.). Die Freude im Lager des FCK wehrte aber nicht lange: Lantz schaltete mit einem Dopppelpass mit di Salvo die Hintermannschaft der „Roten Teufel“ aus und vollstreckte aus acht Metern zum 2:1 (73.). In der Folgezeit kam es zu einem ausgeglichenen Spiel. Die Lauterer waren nun wacher und bedrängten die Gastgeber, die auf Konter bedacht waren. Das Aufbauspiel der Brehme-Elf war aber zu schwach, so dass die Gäste nicht mehr zum Torerfolg kamen.
Hansa sicherte sich verdient die drei Punkte. Engagement und Zweikampfstärke verhalfen zum Sieg. Der FCK präsentierte sich nicht wie ein Meisterschaftsanwärter. Die Brehme-Elf verschlief die erste Hälfte. Nach dem Platzverweis gegen Ramzy war es zu schwer für die Lauterer, sich gegen solch starke Rostocker durchzusetzten.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend
