SCP-Coach René Müller veränderte seine Mannschaft nach der 1:2-Niederlage in Braunschweig auf drei Positionen: Der wiedergenesene Sebastian, Narey (zuletzt Gelb-Rot) und Bertels ersetzten Hoheneder, Heinloth und Wydra. Bei den Gästen aus der Hauptstadt nahm Interimstrainer André Hofschneider im Vergleich zum 0:0 beim FC St. Pauli gar vier Veränderungen vor: Kapitän Kessel, Puncec, Kroos und Wood durften für Pogatetz, Nikci, Redondo und Quiring beginnen.
Die Partie in der Benteler-Arena sollte bereits frühzeitig entschieden sein. Zwar machte Paderborn in der Anfangsphase einen guten und auch engagierten Eindruck, aber dann schlichen sich teils hanebüchene Fehler bei den Ostwestfalen ein, die Union eiskalt zu nutzen wusste.
Paderborner Fehlerfestival ist eröffnet
Beispiel eins: Bakalorz verschlampte den Ball im Spielaufbau und legte damit mustergültig für Wood auf. Der US-Amerikaner ging noch einige Meter, ließ zusätzlich zwei Gegenspieler an der Strafraumgrenze stehen und netzte dann zum 15. Mal (Vereinsrekord) in dieser Saison ein (7.).
Nur sechs Minuten später folgte das zweite Exempel: Nach einer SCP-Ecke schalteten die Gäste blitzschnell um. Brandy auf Kroos und der in den Lauf von Wood: Berlins Rekordstürmer schüttelte mit Hartherz und Narey gleich zwei Gegenspieler ab und erhöhte auf 2:0 (13.).
Der 29. Spieltag
Kroos: Zwei Vorlagen und ein "Hockey-Assist"
Dass es weitere sieben Minuten später noch nicht 0:3 aus Sicht der Gastgeber stand, war einzig Heuer Fernandes zu verdanken. Denn nach einem Ballverlust im Spielaufbau sah sich der SCP einer Eins-gegen-drei-Situation ausgeliefert, an deren Ende Paderborns Keeper Heuer Fernandes gegen Wood per Fußabwehr zur Ecke klärte. Doch schon nach dieser klingelte es erneut: Kreilach nickte nach Kroos' Ecke und Brandys Verlängerung ein (21.).
Die Fans in der Benteler-Arena machten ihrer Unzufriedenheit ob des desolaten Auftritts ihrer Mannschaft Luft, erste Pfiffe waren zu vernehmen. Andere verließen nach noch nicht einmal einer halben Stunde bereits das Stadion. Dabei verpassten sie noch einen weiteren Treffer im ersten Durchgang. Nach einer Kroos-Ecke nickte Leistner unbedrängt ein und stellte damit auf 4:0 (36.), was auch der Pausenstand war.
Union leistet Dienst nach Vorschrift
Nach der Pause schalteten die Gäste mehr als nur einen Gang zurück und befanden sich fortan im Verwaltungsmodus. Paderborn stemmte sich noch einmal gegen die Klatsche, wenngleich auch nicht mit letzter Vehemenz. Stoppelkamp verzeichnete gleich drei Abschlüsse in der Anfangsviertelstunde (46., 48., 53.).
Bis zum Schlusspfiff sollte sich nicht mehr viel ändern, was vor allem daran lag, dass die Gäste ihre Offensivbemühungen nahezu komplett einstellten. Und Paderborn? Der Bundesliga-Absteiger wollte und spielte auch nach vorne, doch bis auf vereinzelte Halbchancen wurde es eigentlich nie wirklich gefährlich für das Tor von Union-Keeper Busk, der seinen Kasten letztlich auch sauber hielt.
Der SCP kann sich am nächsten Freitag (18.30 Uhr) beim FSV Frankfurt für das Heimdebakel rehabilitieren. Union Berlin empfängt zwei Tage später am Sonntag (13.30 Uhr) den FC Heidenheim.