Personell wechselte Freiburgs Trainer Christian Streich im Vergleich zum 3:2-Sieg bei Greuther Fürth zwei Mal Personal: Petersen und Torrejon liefen von Beginn an auf. Höfler fehlte Gelb-gesperrt, Höhn nahm auf der Bank Platz. Bei den Gästen aus dem Norden beließ es Ewald Lienen im Vergleich zum 0:0 gegen Union Berlin bei einer Veränderung: Kalla ersetzte Rzatkowski, der aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung die Reise ins Breisgau nicht angetreten hatte.
"Am Sonntag machen wir keinen auf Herzle", hatte Streich vor dem Duell angekündigt, dass die Sympathien, die beide Klubs füreinander haben, auf dem Platz keine Rolle spielen würden. Und das zeigte der SC Freiburg schon Sekunden nach dem Anpfiff, als Petersen Himmelmann per Distanzschuss prüfte (1.). Wenig später gingen die Breisgauer dann bereits in Führung. Im Anschluss an einen Eckball zog Stenzel aus der Distanz ab. Himmelmann ließ nach vorne abprallen, wo Kempf bereitstand und das Leder über die Linie drückte (3.). St. Pauli verpasste in einer temporeichen Anfangsphase bei einem Thy-Kopfball (6.) und einem Schuss von Sobota aus spitzem Winkel (14.) die direkte Antwort und zog sich dann weit in die eigene Hälfte zurück.
Freiburg drückte in der Folge zwar nicht zwingend auf den zweiten Treffer, kontrollierte aber das Geschehen, griff St. Pauli früh an und verhinderte so einen geordneten Spielaufbau der Gäste aus Hamburg. Außerdem verstand es der Spitzenreiter, bei Ballgewinn mit dem Tempo zu spielen und so immer wieder Nadelstiche zu setzen. So bediente Niederlechner Petersen, der aus kurzer Distanz aber an Himmelmann scheiterte (22.). Und auch einen Schuss aus spitzem Winkel von Stenzel parierte der Schlussmann des Kietzklubs (34.).
Der 29. Spieltag
Grifo: Frecher Freistoß zum 2:0
Letztlich sorgte eine Standardsituation für den zweiten Freiburger Treffer: Grifo schoss einen Freistoß aus rund 20 Metern frech unter der Mauer durch und traf zum 2:0 (36.). Bis zum Halbzeitpfiff kam Sobota noch zu einer Halbchance, als er drei Freiburger ausspielte, dann aber keinen Druck mehr hinter seinen Schuss brachte (45.). Letztlich blieb es aber bei einer verdienten 2:0-Führung des Spitzenreiters zur Pause.
Die zweite Hälfte begann St. Pauli personell verändert mit Maier für Kalla. Insgesamt zeigten sich die Norddeutschen mutiger und strukturierter und erzielten in der 55. Minute den Anschlusstreffer. Nach einem Lattenschuss von Ziereis kämpften Schwolow und Nehrig um den Ball, den der Hamburger letztlich über die Linie drückte. Doch die Streich-Elf hatte die direkte Antwort parat: Philipp ging im Alleingang über den halben Platz, legte sich das Leder zurecht und traf zum 3:1 (60.).
Wie hier durch ein Eigentor von Nils Petersen gelang St. Pauli drei Mal der Anschlusstreffer. picture alliance
Der Eine trifft, der Andere antwortet
In der Folge gönnte sich der SC Freiburg eine Auszeit, ließ St. Pauli viele Räume und sorgte damit dafür, dass der 19. Saisonsieg noch einmal in Gefahr geriet. Denn Alushi erzielte erneut den Anschlusstreffer für die Norddeutschen: Nach Rücklage von Hornschuh zirkelte Alushi den Ball zum 3:2 in den Winkel (75.). Und die Partie war noch lange nicht beendet. Freiburg kam noch einmal und stellte durch einen Treffer von Kempf in der 85. Minute den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her.
In den Schlussminuten gelang es den Gästen dann noch einmal, zu verkürzen: Hornschuh fiel im Sechzehner, Sobiech trat zum fälligen Elfmeter an und verwandelte sicher. Wenig später war Schluss im Schwarzwald-Stadion. Dem SC Freiburg ist mit dem 4:3-Erfolg der Relegationsplatz nur noch theoretisch zu nehmen. St. Pauli hingegen hat mit zehn Punkten Rückstand auf Rang drei nur noch rechnerische Chancen auf den Aufstieg.
Der SC Freiburg ist am Montag (20.15 Uhr) in Braunschweig zu Gast. St. Pauli empfängt am Samstag (13 Uhr) den VfL Bochum am Millerntor.