Club-Coach Gertjan Verbeek stellte nach der 2:3-Niederlage in Freiburg dreimal um: Für die gesperrten Stark und Pogatetz sowie den am Oberschenkel verletzten Campana rückten Dabanli, Pinola und Balitsch in die Startelf.
Auf Seiten der Gladbacher musste Trainer Lucien Favre im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen den HSV auf Stranzl (Sprunggelenksverletzung) und den erkrankten Daems verzichten, für die der Schweizer Brouwers und Korb brachte.
Es war vom Anpfiff weg eine abwechslungsreiche Partie zunächst ohne große taktische Zwänge: Gleich beim ersten Angriff der Borussia stand der Club vor dem Rückstand, aber Schäfer parierte gegen den freistehenden Herrmann (3.). Auf der Gegenseite fehlte es dem durchgebrochenen Kiyotake an Zielstrebigkeit (7.), und Hlousek scheiterte für den nach und nach immer offensivfreudigeren FCN von halblinks per Schrägschuss an ter Stegen (12.).
Die Borussia zog sich nach der Anfangsphase zurück, lauerte auf den Ballverlust des überlegenen Abstiegsaspiranten, um den schnellen Gegenstoß einzuleiten. Dieses Unterfangen misslang zunächst aufgrund unpräziser Zuspiele in die Spitze. Dann aber foulte Pinola den durchgebrochenen Kruse, es gab Freistoß. Arango trat an, Drmic fälschte mit dem Kopf ab, und unhaltbar für Schäfer landete die Kugel im Netz (18.).
Der Rückstand nahm der Verbeek-Elf vorerst den Wind aus den Segeln. Der Club mühte sich, ließ es aber gegen ballsichere Borussen zunächst an entsprechenden Ideen fehlen. Immer wieder schob Angha rechts an, dem Schweizer fehlten aber offensiv meist die Mittel gegen den abgebrühten Dominguez. Aber: Die Nürnberger ließen nicht locker, Gladbach war viel zu passiv und in der Abwehr keineswegs frei von Fehlern.
Nach einer halben Stunde verstärkten die Franken den Druck. Drmic köpfte Zentimeter vorbei (33.), wenig später Doppelchance für den Altmeister: Drmics Kopfball flog an die Latte, Balitschs Nachschuss in die Arme ter Stegens (35.). Unermüdlich rannten die Gastgeber an, Jantschke fälschte einen erneuten Drmic-Kopfball zur Ecke ab (42.).
Kurz vor der Pause brannte es zur Abwechslung lichterloh vor dem Nürnberger Tor. Erst rettete Schäfer gegen Arango, dann zeigte sich Kramer zu unentschlossen beim zweiten Ball (43.).
Der 29. Spieltag
Unverändertes Personal zeigte sich nach Wiederanpfiff, unverändert auch das Bild auf dem Rasen. Der Club schaltete den Vorwärtsgang ein, agierte aber zu umständlich zumeist durchs Zentrum, das der VfL dicht machte. Auf der anderen Seite Glück für die Hausherren, dass Konter der zielstrebigeren, aber nicht konsequenten Rheinländer nicht in das zweite Tor mündeten (Kruse, 51., 55., 62.).
Verbeek reagierte mit dem Personaltausch Mak für den unglücklich agierenden Angha, Feulner rückte nach rechts hinten (60.). Der Joker hatte gleich die erste echte Möglichkeit der immer müder werdenden Gastgeber, feuerte von der Strafraumgrenze links vorbei (63.). Viel mehr Qualität hatten aber weiterhin die Chancen der Fohlenelf, die riesige Löcher im Mittelfeld zu weiteren Hochkarätern nutzten: einmal mehr Kruse (70., 72., Pfosten), Rupp (71.) sowie Raffael (76.) vergaben aber.
Ein fragwürdiger Elfmeter - Kruse hob links im Strafraum im Zweikampf mit Frantz ab - sorgte dann für die überfällige Entscheidung: Der Nationalspieler selbst verwandelte sicher zum 0:2 (79.).
In der Nachspielzeit traf Kiyotake nur die Latte, an der Niederlage der Nürnberger hätte auch das Anschlusstor wohl nichts mehr geändert. Der Club rutscht auf Tabellenplatz 17 ab.
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) spielt der FCN in Wolfsburg. Mönchengladbach erwartet zeitgleich den VfB Stuttgart.