Münsters Trainer Sascha Hildmann veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum 0:1 in Braunschweig lediglich an einer Stelle: Für Litka (auf der Bank) begann Erdogan.
Zwickaus Coach Joe Enochs wechselte nach dem 0:3 gegen Ingolstadt zweimal: Dörfler und Wegkamp starteten für Lange und Huth (beide auf der Bank).
Die Partie war von Beginn an von hoher Konzentration auf beiden Seiten geprägt, beide Teams tasteten sich langsam ab und waren darauf bedacht, keinerlei Fehler zu machen. Zwickau erarbeitete sich leichte Feldvorteile, ohne jedoch wirklich in die Nähe des Münsteraner Strafraums zu kommen. Die Preußen dagegen standen sehr tief und trauten sich kaum einmal über die Mittellinie. Das Tempo war auf beiden Seiten niedrig, obwohl die Partie verbissen geführt wurde. Im Mittelfeld gab es viele kleine Fouls, Schiedsrichter Schwengers (Travemünde) hatte genug zu tun.
3. Liga, der 35. Spieltag
Viele Standards, wenig Ertrag
Die erste Chance verzeichnete Zwickaus Schröter, der das Tor knapp verfehlte (11.). Der FSV erspielte sich viele Standards rund um den Strafraum der Gastgeber, nur wenige davon wurden wirklich gefährlich. Nach einer halben Stunde wurden die Gäste offensiver, Cueto aus 14 Metern und Mörschel vom Strafraumrand vergaben in der gleichen Szene (32.). Kurz darauf verfehlte Wagner den Kasten per Flugkopfball (35.). Es sollten die einzigen gefährlichen Szenen im ersten Durchgang bleiben, in dem gegen Ende wieder die Zwickauer das Kommando übernahmen. Mit 0:0 ging es in die Pause.
Den zweiten Durchgang eröffneten die Preußen mit einer Doppelchance durch Cueto (51., 57.), der einmal an Brinkies und einmal an der eigenen Präzision scheiterte. Der erste Treffer fiel dennoch auf der anderen Seite: Schröter brachte einen Freistoß von halbrechts präzise in den Strafraum, wo sich Wegkamp gut von seinem Bewacher löste und aus wenigen Metern einköpfte (59.). Die Münsteraner reklamierten auf Abseits, doch der Treffer zählte. Die Preußen ließen sich nicht verunsichern und kamen beinahe zum postwendenden Ausgleich: Schnellbacher kam nach einer Flanke frei zum Kopfball, Brinkies reagierte stark. Schnellbacher kam erneut an die Kugel, verlängerte auf Löhmannsröben, der aus kaum zwei Metern den Keeper nicht überwinden konnte (65.).
Doppelter Mörschel beschert Münster den Last-Minute-Sieg
Allerdings war es zehn Minuten vor dem Ende der Keeper, der einen großen Anteil am Ausgleich hatte: Brinkies schaffte es nach einer Flanke von Schauerte an den Fünfmeterraum nicht, den Ball festzuhalten, der bei Mörschel landete. Der Offensivmann reagiert blitzschnell und schob ein (78.). Der Treffer gab den Hausherren Aufwind, die in den letzten Minuten Sturm auf das Tor des FSV spielten. In der Nachspielzeit war der eingewechselte Grodowski plötzlich durch, umkurvte Brinkies - und wurde von diesem zu Fall gebracht. Schwengers entschied auf Elfmeter, Mörschel blieb eiskalt und brachte sein Team Sekunden vor dem Ende in Führung (90.+3). Durch den späten Siegtreffer rückten die Preußen bis auf zwei Zähler an den Nichtabstiegsplatz 16 heran, während Zwickau weiter im Keller feststeckt.
Münster ist am Samstag (14 Uhr) bei Waldhof Mannheim zu Gast. Zwickau empfängt zur gleichen Zeit Eintracht Braunschweig.