Gladbachs Trainer Lucien Favre nahm gegenüber dem 1:1 in Bremen eine Änderung vor: Für den verletzten Wendt (Innenbandriss) kehrte Daems in die Startelf zurück und übernahm die linke Abwehrseite vom Schweden. Der Kapitän stand letztmals im Hinspiel gegen Hoffenheim (1:2) in der Gladbacher Startelf. Der angeschlagene Arango fehlte im Kader. Zwei Umstellungen gab es bei Hoffenheim nach dem 4:1-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart: Coach Markus Gisdol setzte für den gelbgesperrten Polanski auf Rudy (zuletzt gelbgesperrt) neben Salihovic auf der Doppelsechs. Strobl rückte für Abraham (Adduktorenzerrung) in die Innenverteidigung.
"Gladbach ist eine sehr reife Mannschaft. Wir dürfen sie auf keinen Fall an den letzten Ergebnissen messen", warnte Gisdol sein Team, doch das schien nicht richtig zugehört zu haben. Schon nach vier Minuten klingelte es erstmals im 1899-Gehäuse. Die neu sortierte Innenverteidigung ließ Kruse nach einem weiten Kramer-Pass ziehen, Casteels Rettungsaktion misslang. Herrmann überlistete den TSG-Schlussmann per gefühlvollen Heber (4.).
Der 22. Spieltag
Auf das schnellste Saisontor der Fohlen wussten die Gäste nicht so richtig zu reagieren. Gladbach agierte in der Defensive konzentriert und ließ nur einen Volland-Gewaltschuss zu. Auf der Gegenseite zeigte Hrgota zunächst seine technischen Fähigkeiten, Casteels konnte den anschließenden Schuss des VfL-Offensivmanns aber noch zur Ecke klären. Die führte zum 2:0, weil Jantschke den Ball energisch per Kopf ins Tor drückte (18.).
Die in diesem Jahr noch sieglose Heimelf agierte weiter kompromisslos, zog ein engmaschiges Abwehrnetz auf und schaltete bei Ballbesitz schnell um. So tauchte nach einer gelungenen Kombination Herrmann alleine vor Casteels auf, brachte den Ball auch am 1899-Torwart vorbei, doch Süle kratzte das Leder noch von der Linie (29.). In der Folge taute Hoffenheim langsam auf, wirkte nun etwas ballsicherer und erhöhte den Druck gegen nun sorgloser verteidigende Fohlen. Das Ergebnis: Chancen durch Johnson (31.), Herdling (37.) und Salihovic (45.). Zum Anschlusstreffer reichte es in Durchgang eins freilich nicht.
Markus Gisdol brachte in der Offensive Hamad für Herdling, doch zunächst bot sich Gladbach in der weiter intensiv geführten Partie die Chance für die Vorentscheidung. Der aufgerückte Daems drosch den Ball aber neben das TSG-Tor. So musste der VfL nach einer knappen Stunde zittern, weil Firmino nach einer Volland-Flanke den Ball zum nicht unverdienten Anschlusstreffer ins Tor drückte.
Nach drei Möglichkeiten durch Hrgota, Kramer und Raffael war es endgültig vorbei mit der Gladbacher Souveränität. Hastige, schlampige Abspiele, kaum noch gelungene Vorträge in die Spitze - das große Zittern begann. Hoffenheim hatte das Kommando übernommen, doch abgesehen von einem Hamad-Kopfball wurde 1899 nicht zwingend genug. Mit Modeste kam ein frischer Stürmer, für den Ausgleich zeichnete jedoch ein Gladbacher mitverantwortlich. Stranzl ging im Strafraum ungeschickt hin, Johnson fiel, Schiedsrichter Stieler pfiff. Und Salihovic ließ sich die Chance zum 2:2 nicht nehmen.
Die Favre-Elf konnte in der Schlussphase den Schalter trotz zweier Wechsel nicht mehr umlegen. Da auch von Hoffenheim in den letzten Minuten nichts mehr Zwingendes kam, blieb es beim Unentschieden.
Gladbach reist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) nach Braunschweig. Hoffenheim empfängt am Sonntag zur gleichen Anstoßzeit den VfL Wolfsburg