Mainz' Trainer Thomas Tuchel musste nach dem 3:1-Sieg gegen Stuttgart - die Partie in Köln war abgesagt worden - auf den rot-gesperrten Polanski verzichten. Fathi rückte ins Team und nahm die Linksverteidigerposition ein, während Caligiuri im Mittelfeld begann. Zudem spielten Svensson und Allagui an Stelle von Kirchhoff und Ujah, der gegen den VfB noch seine ersten beiden Bundesligatreffer erzielt hatte, von Beginn an.
Bayern-Coach Jupp Heynckes wechselte gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Villarreal ebenfalls dreimal: Tymoshchuk war nach seiner Roten Karte in Augsburg für drei Ligaspiele gesperrt worden und musste seinen Platz im Mittelfeld wieder an Luiz Gustavo abtreten. Badstuber, der nach Gelb-Rot gegen Neapel unter der Woche nicht gespielt hatte, verdrängte Rafinha auf die Bank. Zudem erhielt der erst kürzlich wiedergenesene Robben nach zwei Spielen innerhalb von vier Tagen eine Pause, so dass Müller wieder von Beginn an auf der rechten Außenbahn zum Zug kam.
Dortmund hatte es vorgemacht und Mainz zog nach. Wie der Meister in der Allianz-Arena verteidigte auch der FSV vom Start weg sehr hoch, lief die Bayern bereits tief in deren Hälfte an, um so jeglichen geordneten Spielaufbau seitens der Münchner zu verhindern – mit Erfolg. Dem Rekordmeister gelang in den ersten Minuten kaum ein durchdachter Angriff, zu oft blieben die Münchner an den diszipliniert verschiebenden Gastgebern hängen.
Mainz dagegen schaltete nach Ballgewinn immer wieder schnell um, erwischte die meist weit aufgerückte FCB-Defensive damit häufig auf dem falschen Fuß. So auch nach gut zehn Minuten, als Nicolai Müller im Mittelfeld Luiz Gustavo stehen ließ und perfekt in die Schnittstelle der Abwehr spielte. Ivanschitz hatte freie Bahn, umkurvte Neuer und schob das Leder vorbei an Boateng, der auf der Linie zu klären versuchte, zur Mainzer Führung über die Linie (11.).
Auch in der Folge hielten die Rheinhessen die beste Offensive der Liga vorzüglich in Schach. Durch konsequentes Verschieben im Mittelfeld machte die Tuchel-Elf das Zentrum nahezu dicht und schaffte zudem immer wieder Überzahl auf den Außenbahnen, so dass die gefährlichen Flügelstürmer der Münchner kaum einmal ernsthaft am Spiel teilnahmen. Dennoch bot sich einem der beiden nach gut 20 Minuten die Riesenchance zum Ausgleich: Über Umwege gelangte Kroos' Freistoß-Flanke zu Gomez, der trotz enger Bewachung im Strafraum auf Ribery querlegte. Der Franzose stand frei vor Wetklo, scheiterte aber am gut reagierenden FSV-Schlussmann (24.).
Signalwirkung hatte die Gelegenheit aber keinesfalls. Aus dem Spiel heraus gelang den Gästen weiterhin kaum etwas. Zudem luden sie Mainz durch einige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung immer wieder zum Kontern ein. Der FSV nahm dankend an und stellte die Bayern-Defensive durch sein zielstrebiges Angriffsspiel immer wieder vor Probleme. Dennoch war Wetklo kurz vor dem Halbzeitpfiff abermals gefordert, als er Badstubers gefährlichen Freistoß mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte und damit die knappe Mainzer Halbzeitführung sicherte (37.).
Der 14. Spieltag
Der Seitenwechsel brachte aus Sicht der Gäste zunächst nur wenig Besserung. Zwar bot Mainz den Münchnern nun mehr Räume an, ein entscheidender Faktor ging dem Bayern-Spiel aber weiterhin ab. Tempo. Die Mainzer Abwehr hatte mit den wenig zielstrebig vorgetragenen Angriffen des Rekordmeisters meist nur wenig Mühe.
Jupp Heynckes reagierte und brachte Angreifer Olic für Luiz Gustavo in die Partie. Besserung war dennoch nicht in Sicht. Ein Standard musste also Abhilfe schaffen: Kroos zog einen Freistoß auf den ersten Pfosten, wo van Buyten zum Kopfball kam und das Leder über die Linie drückte – Caligiuri hatte noch leicht abgefälscht (56.).
Eben dieser Caligiuri belohnte nur wenig später nun wieder engagierter auftretende Rheinhessen, als er knapp 30 Meter vor dem Tor nicht angegriffen wurde und Neuer mit seinem Distanzschuss zur neuerlichen Mainzer Führung überwand (65.). Und es sollte noch dicker kommen für den Rekordmeister: Im Anschluss an eine Ivanschitz-Ecke von rechts erhöhte der sträflich alleingelassene Bungert per Kopf auf 3:1 (74.).
Bayern schien geschlagen zu sein, Mainz bestimmte das Geschehen. Doch erneut brachte Kroos einen Freistoß gefährlich vor das Tor und erneut war van Buyten zur Stelle, um aus Sicht des FCB auf 2:3 zu verkürzen (79.). Die Gäste drängten noch einmal auf den Ausgleich und hatten in der dritten Minute der Nachspielzeit tatsächlich noch einmal die Riesenchance dazu, doch Müller scheiterte zunächst an Wetklo, ehe van Buyten den Nachschuss knapp am Tor vorbeisetzte.
Mainz gastiert am kommenden Samstag in Wolfsburg, während die Bayern zeitgleich den SV Werder Bremen empfangen.