Auf Seiten der Werkself reagierte Trainer Robert de Pauw auf die 1:2-Niederlage in Bremen. Die 18 Jahre alte Bender startete erstmals, auch Nationalspielerin Senß, Bragstad und Matysik rutschten ins Team. Friedrich, Siems, Zdebel und Wieder schauten vorerst zu.
Nach dem 3:1 in Essen brachte Wolfsburgs Coach Tommy Stroot zwei frische Kräfte: Hagel und Jonsdottir verdrängten Lattwein und Endemann auf die Bank. Für die Isländerin war es nach langer Verletzungspause der erste Startelfeinsatz seit dem Hinspiel im September.
Sie und ihre Kolleginnen ließen früh keine Zweifel daran, in welche Richtung es gehen soll. Mit guten Spielzügen spielte sich der Pokalsieger einige Chancen in der ersten Hälfte heraus. Dass aus den Chancen von Jonsdottir (5.), Pajor (25., 29.), Popp (41.) und Hagel (43.) jeweils kein Tor entstand, mussten sich die Niedersachsen ankreiden. Immer wieder zeichnete sich Bayer-04-Schlussfrau Repohl aus - doch beim einzigen Gegentor sah sie nicht gut aus.
Hussein verweigert Wolfsburg Strafstoß
Einer ihrer Abstöße prallte nämlich an Jonsdottirs Körper, und deren Flanke nickte Kopfballspezialistin Popp (37.) sicher zum 1:0 ins Gehäuse. Die Leverkusenerinnen hatten sonst wenig Anteil an der Partie, traten nur durch ein Abseitstor von Kögel (7.) vorn in Erscheinung.
Frauen-Bundesliga, 12. Spieltag
Hingegen mussten sie früh zwei verletzungsbedingte Wechsel in der Viererkette vornehmen: Weder Turanyi noch Matysik konnten die erste Hälfte zu Ende bringen.
Nach Wiederanpfiff ärgerte sich der Favorit über einen nicht gegebenen Strafstoß: Nach Pajors nächster Großchance grätschte Friedrich im Sechzehner gegen Popps Knöchel, doch Dr. Riem Husseins Pfeife blieb unverständlicherweise still (50.).
Bragstad läuft glücklich in einen Abpraller hinein
Lief es lange auf einen unnötig knappen Arbeitssieg der Wölfinnen hinaus, änderte eine Minute dann alles: Die bis dahin so starke Hegering, die Bayers Torjägerin Karczewska fast komplett abgemeldet hatte, sah für ein Nachstochern im Liegen gegen ebenjene Polin ihre zweite Gelbe Karte, sodass sich die Stroot-Elf plötzlich in Unterzahl wiederfand (72.). Und aus dem Freistoß resultierte Sekunden später der glückliche Ausgleich: Bragstad lief ungewollt in einen Abpraller hinein und schob diesen mit dem Schienbein in die lange Ecke - 1:1 (73.)!
In Unterzahl vermieden die Wölfinnen trotz des Ergebnisses das maximale Risiko. Zwar spielten sie weiter nach vorn, um den zweifelsfrei verdienten Dreier doch noch mitzunehmen. Doch außer einem Lattentreffer durch Wedemeyer (90.+3) kam keine Großchance mehr zustande.
Mit dem Remis gaben die Wölfinnen Verfolger Bayern München vor dessen Montagsspiel eine Vorlage: Gewinnt der Meister, zieht er in der Tabelle am Rivalen vorbei. Am kommenden Sonntag empfängt Wolfsburg Frankfurt zum Topspiel (14 Uhr). Leverkusen gastiert erst am Montagabend in Nürnberg (19.30 Uhr).