Bayer-Trainer Xabi Alonso überraschte taktisch durchaus, ließ seine Werkself - ähnlich wie gegen den FC Bayern - in einem 4-2-3-1 auflaufen. Stanisic spielte rechts hinten, Grimaldo links vorne und auch Tella bekam eine weitere Chance. Im Vergleich zum 2:2 in der Europa League in Baku waren es insgesamt sechs Änderungen in der Startelf.
bundesliga, 25. spieltag
Auch Wölfe-Coach Niko Kovac stellte sein System um, der VfL agierte in einem 3-4-3. Zesiger, Tiago Tomas und Wind waren gegenüber der 2:3-Niederlage gegen Stuttgart für Maehle, Cerny und Behrens neu dabei. Winds Arbeitstag war aber nach 32 Minuten bereits beendet, der Stürmer musste Bornauw weichen, denn Niko Kovac war nach Jenz' Platzverweis gezwungen, umzustellen. Der Verteidiger sah für ein Foul an Schick in Minute 28 seine zweite Gelbe Karte, die Wölfe spielten folglich lange in Unterzahl.
Tella trifft per Kopf
Leverkusen war bereits vor dem Platzverweis spielbestimmend, wurde aber nur einmal richtig gefährlich: Nach feinem Chip von Xhaka scheiterte Wirtz am linken Pfosten (22.). Kurz darauf durfte sich auch Hradecky erstmals auszeichnen, einen Distanzversuch von Zesiger lenkte der Finne über die Latte (25.). In Überzahl hatte es die Werkself in eigenem Ballbesitz noch leichter. Im letzten Drittel fehlte aber meist die Präzision.
Auf die individuelle Qualität war aber einmal mehr Verlass, Grimaldo narrte Majer links im Strafraum und flankte perfekt auf den Kopf von Tella, der per Kopf die Führung besorgte (37.). Wolfsburg hatte kaum etwas zu melden, defensiv aber stets alle Hände voll zu tun - Casteels verhinderte gegen Hincapie noch vor der Pause das 0:2 (40.).
Auch nach Wiederanpfiff war es nur Leverkusen, das den Ball hatte. Wolfsburg lief viel hinterher, verteidigte den eigenen Strafraum aber leidenschaftlich. So kam die Werkself, die längst nicht mit letztem Risiko spielte, lange nur zu Chancen aus der Distanz - Xhaka scheiterte an Casteels, Grimaldo schoss über den Kasten (70., 71.).
Wirtz macht alles klar
Die Wölfe machten keine Anstalten, noch am Ausgleich arbeiten zu wollen. Leverkusen nahm das extrem tiefe Verteidigen der Gäste zur Kenntnis, konnte sich aber doch nochmal zum entscheidenden 2:0 aufraffen: Palacios spielte einen perfekten weiten Pass in den Strafraum, wo Wirtz per Direktabnahme und mit Hilfe des linken Pfostens den Deckel auf die Partie machte (86.).
Danach passierte nichts mehr, ohne Nachspielzeit beendete Daniel Siebert eine völlig einseitige Partie. Leverkusen ist somit weiterhin mit zehn Punkten Vorsprung vor dem FC Bayern Tabellenführer, während Wolfsburg als 13. noch nach unten schielen muss. Am Donnerstag geht es für die Werkself schon in der Europa League weiter, Qarabag Agdam gastiert zum Achtelfinal-Rückspiel (21 Uhr). Wolfsburg spielt am Samstag in der Volkswagen-Arena gegen Augsburg (15.30 Uhr).