Im Vergleich zum 1:0 gegen Sparta Prag musste Bayer auf Kießling (5. Gelbe Karte) verzichten, Rotsünder Ramelow saß auf der Bank. Sinkewicz und Gresko begannen bei den Rheinländern. Rostock unterlag zuletzt mit 0:3 gegen Hannover. Drei Änderungen nahm Trainer Frank Pagelsdorf vor: Torhüter Stefan Wächter musste wegen Magen-Darm-Problemen passen. So feierte Jörg Hahnel sein Bundesligadebüt. Torwart-Oldie Perry Bräutigam (44) saß auf der Reservebank. Zudem liefen Cetkovic und Pearce für Dorn und Rahn auf.
Zugeschlagen! Rolfes trifft zum 1:0, Hahnel muss machtlos zusehen. dpa
Es dauerte nur ganze vier Minuten, bis Jörg Hahnel zum ersten Mal das Leder aus dem Tor holen musste. Bayer nutzte die erste Ecke zur Führung: Mit dem Kopf verlängerte Haggui auf Rolfes, der einsam und verlassen das Leder annahm und in aller Ruhe zum 1:0 aus vier Metern einschob. Der Rostocker Keeper war schuldlos - im Gegensatz zu seinen Vorderleuten, die den Nationalspieler unbeachtet ließen.
Leverkusen blieb tonangebend - und das fast wider Willen. Denn die Skibbe-Elf gab ihre Zurückhaltung nach dem Führungstreffer erst auf, als sie merkte, dass von den Gästen überhaupt nichts kam. Die Hanseaten wirkten pomadig und "verteidigten" eher das 0:1, als selbst die Initiative zu übernehmen. Bis zur nächsten Gelegenheit mussten die Zuschauer in der BayArena aufgrund der hohen Fehlpassquote und vieler Unterbrechungen lange warten. Doch auch diese endstand aus keinem spielerischen Moment. Adler verließ sein Tor, um für Haggui zu klären. Das misslang. Allerdings konnte Agali keinen Nutzen aus dem Fehler ziehen, da der Bayer-Keeper den Nigerianer noch erfolgreich am Abschluss störte (29.).
Der 16. Spieltag
Das war's dann aber auch mit den Rostocker Angriffsbemühungen. Leverkusen, das jederzeit Herr der Lage war, legte wieder zu. Doch nur selten wirklich beherzt: Greskos Distanzschuss aus 30 Metern flog knapp am Torgiebel vorbei (34.). Drei Minuten später die gelungenste Kombination der ersten Hälfte: Castros öffenden Pass erlief Barnetta, der für Gekas querlegte. Der Grieche rutschte jedoch knapp am Leder vorbei. Kurz vor dem Pausenpfiff durfte Hahnel sein Können beweisen. Castro kam aus 16 Metern zum Abschluss, der 25-Jährige tauchte rechtzeitig ab und klärte mit Bravour zur Ecke.
Frank Pagelsdorf reagierte zur Pause, brachte Hähnge für den glücklosen, aber bemühten Agali. Allein, es half nichts. Die Hanseaten blieben unsichtbar in der Offensive, während Bayer immer wieder gute Ansätze, meist über die starke rechte Seite, zeigte. Stein konnte in der 54. Minute gerade noch gegen Gekas klären. Weniger geschickt stellte sich jedoch nur eine Zeigerumdrehung später Rathgeb an, der Castro im Strafraum regelwidrig am Schussversuch hinderte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Freier, auch wenn Hahnel das richtige Eck gewählt hatte.
Torschützen unter sich: Bayer-Feier mit Gekas und Freier. dpa
Rostock fügte sich ohne große Gegenwehr seinem Schicksal und quittierte schon früh die zehnte Saisonniederlage. Von Aufbäumen keine Spur. Vielmehr drängte Bayer auf die Entscheidung, die dann - wenn auch etwas glücklich - in der 72. Minute fiel. Ein missglückter Befreiungsschlag von Adler landete im Lauf von Gekas. Hahnel wollte den Ball abfangen, stand dann aber im Niemandsland. Gekas war's recht: Der Grieche umkurvte ihn mühelos und schob locker zum achten Saisontreffer ein.
Rostock war in der Schlussviertelstunde nur noch um Schadensbegrenzung bemüht. Doch beinahe hätte der starke Freier kurz vor Abpfiff nochmal nachgelegt. Allein vor dem Tor traf er aber nur den Außenpfosten (87.).
Leverkusen muss am kommenden Samstag in Bremen antreten. Rostock empfängt am Sonntag den VfL Bochum.