Harter Zweikampf: Schalkes Kuranyi wird vom Frankfurter Fink abgegrätscht. dpa
Im Vergleich zum 2:2 in Wolfsburg wartete Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel mit nur einem Wechsel in der Startaufstellung auf. Kyrgiakos ersetzte Chris. Bei den Schalkern verzichtete Coach Mirko Slomka auf personelle Experimente und setzte die selben Akteure ein, die mit 1:0 gegen Bochum gewannen.
Die Eintracht kam vor vollbesetzten Rängen in der Commerzbank-Arena zunächst besser ins Spiel. Schalke stand zunächst nur hinten drin, das aber ziemlich sicher. Fink (5.), Amanatidis (9.) und Mahdavikia visierten in der Anfangsphase den Kasten von "Knappen"-Torwart Neuer an, zielten aber vorbei oder brachten zu wenig Druck auf den Ball. Nach und nach nahm der Gast aus Gelsenkirchen nun den Kampf gegen engagierte Hessen an und es kam zu hitzigen Zweikämpfen im Mittelfeld. Nach Gelben Karten gegen Kuranyi (10.) und Russ (16.) wich die Härte aus der Partie. In der 17. Minute kam es zum großen Aufreger der ersten Hälfte. Westermann geriet eine Rückgabe auf Neuer etwas zu kurz, Amanatidis sprintete dem Ball hinterher und Neuer musste aus seinem Tor und in allerletzter Sekunde vor dem griechischen Spielführer der Mainstädter klären. Im direkten Gegenzug konterte Schalke schnell und Altintop stand plötzlich alleine vor Pröll, konnte diesen aber nicht überwinden. Kuranyi vergab die Chance zum Nachschuss kläglich.
Die Partie beruhigte sich nun mehr und mehr. Im Spiel nach vorne hatten beide Teams große Schwierigkeiten, die Abwehrreihen dominierten das Geschehen. Die Hessen probierten ihr Glück vor allem mit Weitschüssen, Schalke versuchte es mit gepflegtem Kombinationsspiel, aber vor dem Strafraum kam immer wieder ein Abwehrbein der Gastgeber dazwischen.
Der 16. Spieltag
Chancen waren nun weitgehend Mangelware. Amanatidis probierte es von der Strafraumgrenze (31.), setzte das Spielgerät aber neben das Tor. Altintop kam nach einer schönen Vorarbeit von Sturmpartner Kuranyi zum Abschluss, holte aber nur die erste Ecke für die Schalker heraus (37.). Die letzte Möglichkeit vor der Pause blieb Fink vorbehalten, der mit einem strammen Versuch aus 20 Metern Neuer erstmals vor Schwierigkeiten stellen konnte (44.). Asamoah kam bei den "Königsblauen" im zweiten Durchgang für den glücklosen Altintop auf das Feld. Doch Frankfurt war der erste Aufreger vorbehalten. Toski leitete einen schnellen Gegenstoß über Amanatidis ein, bekam den Ball am zweiten Pfosten mustergültig serviert und überwand Neuer mit einem Aufsetzer (49.).
Schalke griff nun wütend an, drückte auf den Ausgleich und hatte ihn in Person von Kuranyi gleich zweimal auf dem Fuss. Erst scheiterte er mit einem lehrbuchmäßigen Fallrückzieher (51.), dann vergab er mutterseelenallein vor dem klasse reagierenden Pröll (55.). Die Eintracht fing sich schnell wieder und jetzt lieferten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe. Schalke warf alles nach vorne, Frankfurt suchte sein Glück mit schnellen Kontern. Und hatte damit fast Erfolg, als Köhler nach einem Traumpass von Amanatidis alleine vor Neuer die Nerven versagten (73.).
Galindo (li.) und Kyrgiakos (re.) nehmen Kuranyi ins Visier. dpa
Da aus dem Spiel heraus wenig zustande kam, war es wieder einmal ein Standard, der Schalkes Torerfolg vorausging. Özil brachte einen Freistoß von rechts scharf vor das Tor, Westermann köpfte aus elf Metern mit Druck und legte das Spielgerät in die Maschen (77.). Doch die Freude der Gelsenkirchener sollte nicht lange dauern. Durch einen kapitalen Fehler von Krstajic mussten sie den erneuten Rückstand hinnehmen. Er ließ Amanatidis laufen, der Neuer mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck überwand (82.). Die Schlussminuten wurden durch eine Rudelbildung überschattet. Thurk und Ernst begannen die Meinungsverschiedenheit, die anschließend eskalierte. Sogar die Reservisten beteiligten sich an dem Handgemenge. Die Rudelbildung hatte noch ein Nachspiel. Schalkes Auswechselspieler Großmüller war zwar schon in der Kabine verschwunden, sah aber wegen einer Tätlichkeit gegen Frankfurts Thurk noch die Rote Karte. Ernst und Thurk sahen nur Gelb. Und dann der Schlusspunkt: Nach einer langen Flanke von Rafinha war es erneut Schalkes Linksverteidiger, dem der finale Moment in einer ruppigen und zum Ende hin unfairen Begegnung vorbehalten war. Mit einem satten Schuss traf er ins lange Eck (89.), sicherte Schalke damit den einen Punkt.
Eintracht Frankfurt tritt zum Ende der Hinrunde am Sonntag in Duisburg an. Schalke steht bereits am Dienstag das Enspiel in der Champions Leaugue gegen Trondheim bevor, danach geht's zu Hause am Samstag gegen Nürnberg.