Bayer 04 Leverkusen hatte eine durchaus bewegte Woche hinter sich: Nachdem der Abgang von Kapitänin Senß bekannt geworden war, verkündete der Verein das Aus von Trainer Robert de Pauw zum Saisonende. Im rheinischen Derby gegen Köln sollte deshalb wieder etwas Ruhe gestreut werden, Wechsel in der Aufstellung im Vergleich zum 0:0 in Freiburg gab es allerdings keine. Kölns Coach Daniel Weber setzte nach dem 2:1 gegen Bremen hingegen auf eine Veränderung: Agrez begann für die verletzt fehlende Beck.
Turanyi nickt ein
Frauen-Bundesliga, 16. Spieltag
Von Beginn an zeigte sich der Effzeh motiviert und giftig, störte Leverkusen immer wieder früh und kam auch früh zur ersten Gelegenheit der Partie: Degens Kopfball nach einer Ecke landete aber direkt in den Armen von Repohl (11.). Kurz darauf forderten die Kölner dann Strafstoß, nachdem Zeller von Matysik im Sechzehner getroffen wurde (12.). Die Pfeife der Unparteiischen Franziska Wildfeuer blieb allerdings stumm.
In der Folge kam auch Bayer Leverkusen besser in die Partie, Bragstads Kopfball nach einem Eckball wurde aber gerade noch vor der Linie geklärt (23.). Was die Innenverteidigerin noch verpasst hatte, vollbrachte ihre Nebenfrau Turanyi beim folgenden Standard: Von Kölns Defensive völlig allein gelassen nickte Turanyi zur Führung ein (23.).
Großchancen auf beiden Seiten - Kögel trifft traumhaft
Lange geschockt war Köln allerdings nicht, Zeller hatte schon bald die Chance zum Ausgleich. Aus sieben Metern setzte die Flügelspielerin ihren Versuch aber knapp neben das Tor (37.). Kurz vor der Pause bot sich Skinnes Hansen die Möglichkeit aufs 2:0, auch sie verpasste den Treffer aber knapp (40.).
Nach dem Seitenwechsel war Köln sofort wieder voll da, Agrez und Wamser verpassten bei einer Doppelchance nach einer Ecke das 1:1 (47.). In der Folge entwickelte sich ein rasanter zweiter Durchgang mit Chancen hüben wie drüben. Den Anfang machte Kölns Schimmer mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe, bei dem Bayer-Schlussfrau Repohl ihr ganzes Können unter Beweis stellen musste (60.).
Auf der Gegenseite musste sich auch Kölns Torhüterin Hoppe auszeichnen, im Eins-gegen-Eins mit der eingewechselten Karczewska blieb sie die Gewinnerin (63.). Beinahe im direkten Gegenzug durfte Wamser nach einem stark initiierten Konter alleine auf Repohl zulaufen, beim Schuss fehlte aber die nötige Kraft (64.). Alles wartete auf einen Treffer und den lieferte Leverkusens Kögel auf spektakuläre Weise: Ansatzlos zog Leverkusens Nummer 11 aus der zweiten Reihe ab und traf unhaltbar für Hoppe ins Kreuzeck (73.).
Erster Pflichtspieleinsatz seit Mai 2023: Cerci feiert Comeback
Der Treffer war der Nackenschlag für mutig kämpfende, offensiv aber ineffektive Kölnerinnen, bei denen es in der Schlussphase noch ein Comeback zu feiern gab. Nach langer Verletzungspause kehrte Stürmerin Cerci für den Effzeh auf den Bundesliga-Rasen zurück und feierte ihren ersten Pflichtspieleinsatz seit dem Mai des vergangenen Jahres. Am Endergebnis konnte aber auch sie nichts mehr ändern, Leverkusens Derbysieg hatte Bestand.
Die Werkself gastiert am Sonntag (18.30 Uhr) im nächsten NRW-Duell bei der SGS Essen. Schon tags zuvor um 14 Uhr empfängt der Effzeh den 1. FC Nürnberg.