Leverkusens Trainer Xabi Alonso konnte wieder auf Hincapie und Tah, die beim 1:1 in Freiburg Gelb-gesperrt gefehlt hatten, zurückgreifen und erteilte zudem Wirtz das Startelfmandat. Demirbay und Hlozek fanden sich dafür auf der Bank wieder, während Bakker aus "persönlichen Gründen" im Aufgebot fehlte.
Auf der anderen Seite ließ Hertha-Coach Sandro Schwarz im Vergleich zum 2:0 gegen den FC Augsburg lediglich Lukebakio anstelle von Ngankam (Bank) stürmen. Der Kongolese spielte zunächst aber keine Rolle, denn das Spielgeschehen fand woanders statt. Früh zeigte sich nämlich, welchen Weg das Spiel einschlagen würde: Bayer hatte den Ball und die Initiative, während Berlin mit Körperlichkeit, hoher Intensität und Laufbereitschaft dagegenhielt und auf Konter lauerte.
Herthas Tempo-Problem
Bundesliga, 23. Spieltag
Es kristallisierte sich rasch heraus, dass Hertha Probleme bekam, wenn die Werkself das Tempo verschärfte - gerade die linke Abwehrseite erwies sich da als Schwachstelle. Immer wieder sorgten auf dieser Frimpong und Diaby für Wirbel, so auch in der zwölften Minute, als Diaby Frimpong schickte und dieser Azmoun fand - 1:0.
Die Führung war nicht unverdient, Bayer hatte zweifellos mehr fürs Spiel getan. Beinahe wäre den Gästen aber der überraschende Ausgleich geglückt, Richter verzog jedoch knapp (14.).
Auf der Gegenseite verhinderte Christensen mit einer klasse Parade gegen Azmoun den Doppelpack des Iraners (19.), beim 0:2 durch Frimpong war der Däne wiederum machtlos - auch dieses Tor wurde über die rechte Seite eingeleitet (21.). Für den Niederländer war kurz nach seinem Treffer allerdings unerwartet Schluss, Frimpong deutete Probleme an und wurde umgehend angeschlagen durch Fosu-Mensah ersetzt (29.).
Sportlich hatte die Partie da schon an Drive verloren, was an zwei Dingen lag: Bayer verlegte sich mit der komfortablen Führung im Rücken mehr aufs Verwalten, während Berlin offensiv recht harmlos daherkam und vor allem im finalen Drittel allen Bemühungen zum Trotz kein Bein auf den Boden brachte. So blieb es beim 2:0-Halbzeitstand.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Hertha blieb bemüht und prüfte auch erstmals Hradecky (Lukebakio, 50.), doch Bayer spielte zu konzentriert und machte deutlich, dass man das Spiel nicht mehr aus der Hand geben wollte.
Adli beraut Hertha aller Hoffnung
Satt getroffen: Hinter Berlins Schlussmann Oliver Christensen schlägt es zum 1:4 ein. IMAGO/Revierfoto
Das tat die Werkself dann auch nicht, vielmehr schraubte sie das Ergebnis noch weiter nach oben: Nachdem Hincapie an Christensen (59.) und Diaby (60.) an der Latte gescheitert waren, war es Wirtz, der mit einem tollen Aktion Diaby in Szene setzen. Der Franzose bedankte sich umgehend mit dem Treffer zum 3:0 (60.).
Etwas später verursachte Fosu-Mensah an Plattenhardt einen Strafstoß, den Lukebakio sicher zum 1:3 verwandelte und so den Gästen kurzzeitig neue Hoffnung schenkte (67.). Dieser wurden die Berliner aber vom eingewechselten Adli gleich wieder beraubt, der nach schwachem Abwehrverhalten von Uremovic und Kempf sehenswert aus 16 Metern den 4:1-Endstand markierte (73.).
Leverkusen erwartet nun die nächste englische Woche, denn schon am Donnerstag (18.45 Uhr) steht das Hinspiel des Europa-League-Achtelfinals gegen Ferencvaros Budapest an. In der Bundesliga wird es für die Werkself wieder am Sonntag ernst, denn geht's an die Weser zum SV Werder (17.30 Uhr), tags zuvor empfängt Hertha BSC den 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr).