Bayer-Coach Sami Hyypiä drehte nach dem 2:0-Pokalsieg in Bielefeld kräftig am Personalkarussell und brachte fünf Neue: Für Donati, Wollscheid, Can, Kruse und Derdiyok rückten Hilbert, Toprak, Boenisch, Sam und Kießling ins Team.
96-Trainer Mirko Slomka beließ es im Vergleich zur 1:4-Pokalniederlage in München bei einem Tausch: Sobiech kam für Prib zum Zug.
"Wir spielen hier auf Sieg", hatte Slomka im Interview vor dem Spiel des Vierten beim Dritten verkündet, um "Bonuspunkte" einzufahren. Entsprechend begann seine Elf und deutete durch Bittencourt gleich Gefahr an (2.). 96 versteckte sich also nicht, auf der anderen Seite ließ es Bayer zunächst ruhig angehen, hatte aber bald auch die erste Gelegenheit - Rolfes' 16-Meter-Schuss flog abgefälscht daneben (8.).
Am Ende der ersten Viertelstunde hatten die Gastgeber, deren Kombinationsspiel langsam auf Touren kam, ein klares Chancenplus: Son fehlte nach Solo die Kraft (14.), Hilberts Hereingabe kam für Kießling zu überraschend vors Tor (15.).
Die Slomka-Schützlinge, durchaus mit Offensiv-Ambitionen, entwickelten zu wenig Zug zum Tor und kamen so kaum ins letzte Drittel. Defensiv passte es bei den Gästen vor allem dann nicht, wenn die Hyypiä-Elf schnell umschaltete, zu offen war dann das Zentrum. Allerdings konnten die Rheinländer daraus kein Kapital schlagen, weil Hannovers Viererkette sich zunächst zweikampfstark und meist auf der Höhe zeigte.
Dann verletzte sich Sané nach einem Foul an Sam selbst und musste außerhalb behandelt werden. Sam führte den Freistoß im Mittelfeld selbst aus, Rolfes gewann das Luftduell gegen Andreasen und köpfte aus elf Metern ein (23.).
96 suchte nach einer Antwort, agierte aber selbst bei guten Konterchancen einfach zu fehlerhaft. Leverkusen, das spielerisch bis dorthin keine großen Glanzpunkte gesetzt, aber alles unter Kontrolle hatte, legte nach: Rolfes kam im Mittelfeld an den Ball, den er nach vorne jagte und eher zufällig Son fand. Nach dessen Steilpass löste sich Sam von Sané und vollendete frei vor Zieler mit dem linken Außenrist in herausragender Manier zum 2:0 (37.).
Dies war der Pausenstand, weil Hannover danach zwar zweimal nach Standards torgefährlich wurde, letztlich aber ohne Fortune blieb.
Der 7. Spieltag
Mit Can für den angeschlagenen Bender und einer guten Doppelchance für Hilbert und Sam (49.) startete der zweite Abschnitt. Bayer entdeckte nun seine Spielfreude, Son (55.) und Can (57.) standen dicht vor Treffer Nummer drei. Die Niedersachsen tauchten kaum vor dem gegnerischen Tor auf, erst Andreasens Schlenzer zwang Leno wieder zum Eingreifen (58.).
Das Duo Schlaudraff und Diouf kam bei 96 für Bittencourt und Sobiech (61.), entwickelte aber im weiteren Verlauf auch nicht die gewünschte Durchschlagskraft. Leverkusen kontrollierte, war aber im Glück, dass es keinen Elfmeter gab, als Huszti Hilbert am ausgestreckten Arm anschoss (70.).
Die Hyypiä-Elf tat nicht mehr als sie musste und versuchte, auch angesichts der bevorstehenden "Englischen Woche", kräftesparend zu agieren. Die durchgebrochenen Can (72.) und Sam (81.) hätten dennoch noch auf 3:0 stellen können, aber Zieler rettete für Hannover, das neben dem Spiel auch Diouf (Oberschenkelverletzung) gleich wieder verlor, jeweils großartig. Auch der eingewechselte Kruse ließ Treffer Nummer drei noch liegen (90.+2), dann war Schluss.
Leverkusen, das seine Heimserie gegen 96 damit auf sieben Siege in Serie ausbaute, empfängt am Mittwoch (20.45 Uhr) Real Sociedad, und trifft in der Liga auf den FC Bayern (Samstag, 18.30 Uhr). Hannover ist am Freitag (20.30 Uhr) in Berlin zu Gast.