Bremens Trainer Robin Dutt wechselte nach dem 2:0-Derbysieg in Hamburg zweimal: Ekici durfte gegen seinen Ex-Klub ebenso von Beginn an ran wie der wiedergenesene Junuzovic. Ignjovski (Muskelfaserriss im Wadenbereich) und Kobylanski (Bank) waren nicht dabei.
Nürnbergs Coach Michael Wiesinger brachte im Vergleich zum respektablen 1:1 gegen Dortmund drei Neue: Dabanli, Esswein und Pekhart ersetzten den krankheitsgeschwächten Frantz, Ginczek (Zehenbruch) und Nilsson (Magen-Darm-Probleme). Vor allem der kurzfristige Ausfall des schwedischen Abwehrchefs sollte die Nürnberger teuer zu stehen kommen, denn Ersatzmann Dabanli entpuppte sich nach acht Minuten als echter Pechvogel: Garcia entwischte auf der linken Seite und flankte scharf und flach nach innen. Dort stand Dabanli, der das Leder unglücklich ins eigene Netz abfälschte.
Der 7. Spieltag
Es war ein denkbar schlechter Start der Franken, die danach verunsichert waren und weite Teile des Feldes dem Gegner überließen. Werder auf der Gegenseite trumpfte nun auf, hielt das Heft des Handelns fest in der Hand und näherte sich über Hunt (19., 25., 30.) dem 2:0 an. Dieses erzielte dann allerdings Elia, der sehenswert aus 16 Metern Schäfer keine Chance ließ und somit seine Torflaute nach 3342 Spielminuten beendete (34.).
Das Resultat war hochverdient! Bremen war in fast allen entscheidenden Belangen überlegen - der SVW lag in puncto Ballbesitz, Passquote und Torschüsse klar vorne. Nur bei den Zweikämpfen stand es pari. Über den Kampf fanden die Franken dann auch zurück in die Partie und wurden gegen Ende des ersten Durchgangs wieder präsenter. Chandler gab nach 39 Minuten den ersten Torschuss ab, ehe Kiyotake der unverhoffte Anschlusstreffer glückte. Hlousek leitete einen Einwurf von links über sich hinweg zum Japaner, der von einem Stellungsfehler von Garcia profitierte und verkürzte (44.).
Nach dem Seitenwechsel: Auf geht die wilde Fahrt!
Spielte gegen Nürnberg auffällig: Santiago Garcia. picture alliance
Der FCN zeigt sich in Durchgang zwei stark verbessert und gestaltete die Partie nun weitaus offener, gab sogar mehr Impulse nach vorne und schaffte alsbald den Ausgleich! Garcia agierte zu sorglos und ließ Pekhart ziehen. Der Tscheche flankte anschließend präzise an die Fünferlinie zu Drmic, der zum Wiederanpfiff für Esswein gekommen war und seine Einwechslung mit dem Treffer zum 2:2 rechtfertigte (53.).
An der Weser waren die Zeiger wieder auf null gestellt! Der SVW konnte sich von seiner starken ersten Hälfte nichts mehr kaufen und sah sich nun immer stärker werdenden Franken gegenüber. Fortan war es ein absolut offenes Duell zweier gleichwertiger Teams, in dem die Hanseaten allerdings die klareren Möglichkeiten hatten. Lukimya scheiterte per Kopf nach einer Ecke am auf der Linie stehenden Plattenhardt (58.), Ekici schoss vorbei (65.), ehe Elia aus etwa 22 Metern sehenswert seinen Doppelpack schnürte - 3:2 (66.).
Die Freude über die neuerliche Führung währte nicht allzu lange, denn der Club hatte Lunte gerochen und drängte fortan mit aller Macht auf das 3:3. Nachdem Kiyotake vergeben hatte (68.), war es Hlousek, der in der 70. Minute frei vor Mielitz auftauchte und diesem keine Chance ließ. Danach spielte fast nur noch der Club, der offensichtlich mehr Kraftreserven hatte und sich dem Siegtreffer annäherte. Weil aber Pekhart in Mielitz seinen Meister (79.) fand und Drmic Sekunden später die Latte traf, blieb es schlussendlich bei der Punkteteilung.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gefordert: Bremen in Stuttgart, Nürnberg empfängt den HSV.