Leverkusens Coach Peter Bosz musste auf Havertz verzichten, der sich beim 2:0 in Wolfsburg einen Faserriss zugezogen hatte. Für ihn begann Diaby, der Franzose feierte sein Startelfdebüt für die Werkself. Baumgartlinger fehlte mit muskulären Problemen kurzfristig im Aufgebot.
Einige Ausfälle hatte auch Freiburgs Trainer Christian Streich zu beklagen. Neben Waldschmidt, der sich beim Länderspiel gegen Weißrussland verletzt hatte, fehlte auch Grifo, der sich in der hektischen Schlussphase des 1:0 gegen Frankfurt die Rote Karte eingehandelt hatte. Für ihn kehrte Haberer nach Gelbsperre zurück. Die zweite Änderung: Für Sallai (Bank) begann Borrello.
Flekken sorgt für Slapstick, Höler für die Führung
Die Partie begann mit einer echten Slapstick-Einlage von Freiburgs Torwart Flekken: Beim Versuch, einen Abstoß auszuführen, rutschte der Niederländer aus und touchierte den Ball mit dem Knie. Flekken musste die Kugel ein zweites Mal berühren, um vor dem anstürmenden Bellarabi zu retten - und Schiedsrichter Aytekin entschied regelgetreu auf indirekten Freistoß für Leverkusen. Der Versuch von Demirbay aus sieben Metern wurde von Höfler an die Unterkante der Latte abgefälscht, auch Vollands Nachschuss wurde geblockt (3.).
Doch nicht genug mit der ereignisreichen Anfangsphase, denn nur Augenblicke später lag der Ball auf der Gegenseite im Tor: Nach einer Günter-Ecke verlor Aranguiz Gegenspieler Höler aus den Augen - und der SC-Stürmer markierte per Flugkopfball die frühe Führung für die Breisgauer (5.).
Leverkusen dreht auf - Diaby gleicht aus
Leverkusen brauchte ein wenig, um den Rückstand zu verdauen, wurde aber mit fortschreitender Spieldauer immer stärker. Diaby setzte dann ein erstes Ausrufezeichen und erzwang nach einem energischen Antritt beinahe ein Eigentor von Heintz, Flekken stand aber goldrichtig (16.). Nach knapp einer halben Stunde war Bayer-Coach Bosz zum Wechseln gezwungen: Weiser verletzte sich bei einem Foulspiel an Günter selbst, für ihn kam Lars Bender zu seinem Comeback (28.) - und Leverkusen daraufhin immer stärker auf.
Diaby scheiterte nach einem schönen Spielzug über Demirbay und Amiri noch am bravourös reagierenden Flekken (28.), kurze Zeit später war der auffällige Startelf-Debütant dann aber erfolgreich: Nach einem Vertikalpass von Demirbay drehte sich Diaby blitzschnell und schickte den Ball dann aus knapp 20 Metern zentraler Position als Flachschuss in die rechte Ecke - der verdiente Ausgleich (36.).
Und Leverkusen erhöhte das Tempo im Anschluss daran noch weiter, die Schlussphase des ersten Durchgangs geriet zum regelrechten Powerplay der Werkself: Bellarabi scheiterte mit einem Distanzschuss an Flekken (40.), Volland köpfte eine Demirbay-Ecke freistehend vorbei (45.+1), erneut Bellarabi traf nur den Außenpfosten (45.+2) - das Unentschieden zum Pausenpfiff war recht schmeichelhaft für die Breisgauer.
Bundesliga, 12. Spieltag
Volland, Diaby, Höler, Bellarabi: Vier Hochkaräter, kein Tor
Der zweite Abschnitt begann dann, wie der erste geendet hatte - mit einer Großchance für Leverkusen: Bellarabis Flanke erreichte den völlig freien Volland, der den Ball aber aus kürzester Distanz nicht an Flekken vorbeibrachte - der Chancenwucher der überlegenen Rheinländer nahm beinahe dramatische Züge an (50.). Doch auch die Freiburger stimmten ins Konzert des Hochkaräter-Vergeigens mit ein: Höler stand nach einem schnellen Konter frei vor Hradecky, scheiterte aber an einer herausragenden Fußabwehr des Finnen, Schmids Nachschuss rollte Zentimeter vorbei (67.).
Quasi im direkten Gegenzug setzte Diaby dem Treiben vor den Toren die vorläufige Krone auf: Nach einem herrlichen Steilpass von Volland stand der Franzose mutterseelenallein vor Flekken, legte sich den Ball am Torhüter vorbei, geriet dabei aber aus dem Tritt und stocherte die Kugel letztlich im Sitzen am leeren Tor vorbei (68.).
Doch der Leverkusener Treppenwitz war noch immer nicht zu Ende erzählt: Auf Vorlage von Diaby stand Bellarabi zwei Meter vor der Torlinie. Der Flügelspieler wartete jedoch einen Moment zu lange, Höfler und Heintz retteten den Breisgauern mit einer Rettungstat auf der Linie schließlich einen enorm glücklichen Punkt (87.).
Bayer Leverkusen muss am Dienstag (18.55 Uhr) in der Champions League bei Lokomotive Moskau versuchen, die eigene Chancenverwertung in den Griff zu bekommen. Für Freiburg geht es am Sonntag (15.30 Uhr) bei Mönchengladbach in der Bundesliga weiter.