Leipzigs Coach Jesse Marsch dürfte während der ersten 45 Minuten an diesem 7. Spieltag aus dem Kopfschütteln nicht mehr herausgekommen sein - wie auch das gesamte Fanlager der Sachsen. Warum? Weil die nach dem enttäuschenden 1:2 in der Champions League gegen Club Brügge aufgebotene RB-Elf (im Sturm spielt erneut Poulsen anstelle von Silva) im Grunde alles richtig machte, besonders in den ersten Minuten. Der Druck war hoch, das Passspiel schnell - doch es fehlte am präzisen Abschluss, der den starken Riemann auch mal überwinden konnte.
So vergaben Gvardiol (2.), der allein in Richtung Tor geschickte Angelino (3.) und Forsberg (8.), der obendrein noch an die Latte schlenzte (11.), allein in der Anfangsphase Top-Chancen auf die natürlich an sich absolut verdiente Führung. Obendrein wurde den Hausherren ein erst zugesprochener Elfmeter aberkannt - und zwar zu Unrecht: Bockhorn traf mit seinem gestreckten Bein Gegenspieler Poulsen (3.), nach VAR-Analyse wurde aber auf "Ball gespielt" entschieden. Zwar hatte der Bochumer auch in der Tat die Kugel berührt, dabei aber auch klar zu viel Risiko an den Tag gelegt sowie eine Verletzung in Kauf genommen. Demzufolge hätte es beim Elfmeter bleiben müssen (6.).
Trotz Chancen en masse heißt es 0:0 zur Pause
7. Spieltag
Bochums Trainer Thomas Reis, der im Vergleich zum 0:0 gegen Stuttgart das defensive Mittelfeld mit Tesche verstärkt und Asano im Sturm anstelle von Polter aufgeboten hatte, durfte in der Folge immerhin eine deutlich bessere Körpersprache und ein paar Entlastungen notieren. An der Dominanz der Leipziger änderte das aber nichts, allein Poulsen (15. und 28.) sowie der zu eigensinnig vor Riemann abziehende Nkunku (29.) verpassten abermals das 1:0. In Sachen Abschlüsse zeigte sich auf der anderen Seite mal Losilla (36.).
Blitzstarter Silva und Doppelpacker Nkunku
Die zweiten 45 Minuten starteten derweil komplett anders als die ersten: Bochum ließ sich hier nicht überraschen oder überrennen, hielt vielmehr gut dagegen und das Spiel so offen. Ein erster Auswärtspunkt war hier nicht ganz abwegig.
Dann aber entschied sich RBL-Trainer Marsch goldrichtig und brachte in der 69. Minute Silva und Szoboszlai. Und die beiden Joker stachen innerhalb von nur einer Minute: Nach Szoboszlai-Ecke nickte der nicht gedeckte Silva direkt zum 1:0 ein (70.). Der Portugiese bereitete zudem kurz darauf das 2:0 vor, das Nkunku mit einem feinen Heber erzielte (73.). Jener Nkunku stellte mit einem Doppelpack am Ende, ebenfalls vollendet via Lupfer, noch auf das finale 3:0 (78.).
Damit war nach dem jüngsten 6:0 gegen Hertha BSC der zweite Bundesliga-Sieg am Stück für Leipzig unter Dach und Fach. Weiter geht es für die Sachsen nach der Länderspielpause in Freiburg (Samstag, 16. Oktober, 15.30 Uhr). Das noch komplett ohne Auswärtspunkt dastehende Bochum reist dann zur gleichen Zeit zum Aufsteigerduell nach Fürth, es wird der Vergleich zwischen dem 17. und dem 18.