Kölns Coach Frank Schaefer stellte seine Startformation im Vergleich zum 1:4 in Freiburg einmal um: Für Clemens (Knieprobleme) rückte Pezzoni ins Team.
Bayerns Trainer Jupp Heynckes hatte beim 2:0 gegen Stuttgart etlichen Stammspielern Schonung auferlegt. Sieben Neue standen in der Anfangself, die genauso im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea aussehen könnte. Im einzelnen kamen Neuer, Lahm, Boateng, Schweinsteiger, Kroos, Robben und Ribery für Butt, Rafinha, Badstuber, Pranjic, Luiz Gustavo, Usami und Olic zum Einsatz.
Köln begann, angefeuert vom frenetischen Publikum, konzentriert und aggressiv. Die Schaefer-Elf presste früh, verhinderte zunächst den geordneten Spielaufbau der Bayern und tauchte des Öfteren am gegnerischen Sechzehner auf, ohne jedoch eine zwingende Torchance herauszuarbeiten.
Die Münchner waren vorsichtig in die Partie gestartet. Überlegene Technik und eine bessere Spielanlage verschoben die Kräfteverhältnisse im weiteren Verlauf zu Gunsten des Rekordmeisters. Nach zehn Minuten übernahm die Heynckes-Elf die Kontrolle, verstand es aber genausowenig, sich gegen die kompakte Deckung der Hausherren vielversprechend in Szene zu setzen.
Bis zum Strafraum liefen die Kombinationen flüssig, dann aber behielten Geromel & Co. zunächst den Überblick oder aber es fehlte die letzte Präzision. Aus der klaren Dominanz des FCB entsprang ebensowenig eine Tormöglichkeit - und Mitte des ersten Durchgangs befreiten sich die "Geißböcke".
Und nun sollten sich auch Chancen einstellen. Zunächst lenkte Neuer Podolskis Knaller aus 18 Metern um den Pfosten - wegen Abseits hätte der Treffer des Nationalspielers bei seinem Ligaabschied aber ohnehin nicht gezählt (25.). Doch die Szene leitete ein kleines Zwischenhoch der Rheinländer ein. Wieder Podolski verzog von halblinks aus neun Metern (29.).
Der Treffer fiel aber auf der Gegenseite: Nach Lahms gelungenem Dribbling hatte Ribery rechts Zeit zur Flanke. In der Mitte verpassten Gomez und Geromel, dahinter stand Müller halblinks vollkommen frei und knallte den Ball aus neun Metern am machtlosen Rensing vorbei ins linke Eck (34.).
Ribery verpasste knapp zu erhöhen (37.), auf der Gegenseite reklamierten die Gastgeber vergeblich Handspiel von Contento im Strafraum, ehe Podolski in derselben Minute nochmals ein Lebenszeichen (43.) - dann war Pause.
Der 34. Spieltag
Nach Wiederanpfiff brachte Schaefer Novakovic für Jajalo. Ob seine Mannen von der Hertha-Führung gegen Hoffenheim nach 45 Minuten wussten? Jedenfalls riskierte der FC nun mehr, stand höher und entfachte zunächst Druck, ohne sich dem gegnerischen Tor vielversprechend anzunähern.
Münchner Kombinationsvermögen zog den Rheinländern dann aber binnen kurzer Zeit den Zahn: Nach einer Blitz-Kombination im Strafraum flankte Ribery von der linken Seite. Geromel rettete zunächst, schoss aber McKenna an, von dessen Bein der Ball wieder an Geromel abprallte und ins Tor flog (52.).
Zwei Minuten später machte Robben den Doppelschlag perfekt: Nach Kroos' Querpass von halblinks ließen Müller und Gomez den Ball zum Niederländer durchlaufen, der mit links aus elf Metern wuchtig unter die Latte einnetzte.
Köln war kurzzeitig demoralisiert. Die Gäste hatten selbst mit angezogener Handbremse viel Platz, Gomez im Kampf um die Torjägerkanone die Bälle aufzulegen. Doch es war nicht der Tag des Goalgetters, der bei zwei Großchancen scheiterte (60., 61.).
Viele Zuschauer verließen enttäuscht das Stadion, die Stimmung schien zu kippen. Doch es gelang den Kölnern, noch einmal etwas Begeisterung zu entfachen: Podolski gewann das Laufduell gegen Tymoshchuk und passte von links flach in die Mitte. Novakovic war vor Boateng am Ball und schob ins rechte Ecke ein (63.).
Doch es sollte nur ein Strohfeuer gewesen sein. Der FCB kontrollierte die Partie bis auf wenige Ausnahmen souverän (McKenna, 72.), hatte selbst eine gute Chance zur Resultatsverbesserung (Ribery, 68.). Und in Berlin legte die Hertha nach und schoss das 2:0, was die Hoffnungen bei den Rheinländern auf den Nullpunkt sinken ließ.
Die Partie plätscherte ihrem Ende entgegen, Müller setzte noch ein Highlight, als er Rafinhas flache Hereingabe am rechten Fünfer per Hackentrick ins kurze Eck veredelte (85.). In Berlin sorgte Hoffenheims Anschlusstor kurzzeitig noch etwas für Hoffnung. Kurz nach dem Abpfiff in Köln aber war es Gewissheit, dass der FC runter muss - Raffaels Treffer zum 3:1 gegen die TSG besiegelte den Abstieg der "Geißböcke"!
Köln verpasste die Relegation, die nun am 10. Mai (20.30 Uhr) Hertha gegen den Tabellendritten der 2. Liga begeht. Die Bayern treffen am Samstag im DFB-Pokal-Finale in Berlin auf Dortmund.
Der erste Spieltag der Saison 2012/13 findet vom 24. bis 26. August statt. Die erste Hauptrunde des DFB-Pokal ist vom 17. bis 20. August terminiert.