Nach der klaren 0:3-Auswärtsniederlage AufSchalke baute Kaiserslauterns Coach Andreas Brehme sein Team auf drei Positionen um. Basler nach überstandener Grippe, Klose nach auskuriertem Kapselriss im Knie und Malz kehrten in die Startelf zurück. Bjelica und Riedl mussten auf die Bank, Hristov pausierte wegen Gelb-Sperre. Ebenfalls drei Mal drehte sich das Personalkarussell auf Seiten des Tabellenführers, der nach dem souveränen 4:0-Erfolg gegen 1860 auf Bastürk und Zé Roberto (beide Gelb-Sperre) verzichten musste. Auf die Positionen der beiden Offensivkräfte beorderte Trainer Klaus Toppmöller Ballack (nach abgesessener Gelb-Sperre) und Neu-Nationalspieler Brdaric. In vorderster Front setzte Bayer auf das Duo Kirsten (für Berbatov) und Neuville.
Mit der Aufstellung von "Oldie" Kirsten bewies Klaus Toppmöller ein glückliches Händchen, den der Goalgetter traf nach zwölf Sekunden. Schneider spielte das Leder von der rechten Außenbahn in den Strafraum. Ramzy ließ Kirsten zu viel Platz, der Stürmer nahm gekonnt an und ließ Georg Koch mit einem Schrägschuss aus zwölf Metern mit dem rechten Fuß keine Chance. Lautern antwortete mit wütenden Attacken. Immer wieder wurde Klose aus dem Mittelfeld heraus gesucht, der Nationalstürmer konnte sich - meist im Duell gegen Nowotny - zunächst nicht durchsetzen. Die Werkself stand kompakt, Toppmöllers Maßnahme, Brdaric auf der Zé Roberto-Position einzusetzen, erwies sich als kluger taktischer Schachzug. Denn der Tabellenführer bleib bei Kontern brandgefährlich, während Lautern Schwächen im Aufbau (Malz) zeigte. Bayer spielte trotz des Drucks der "Roten Teufel" cool, zeigte ein vorzügliches technisches Spiel und schlug eiskalt zu. Nach einem schönen Freistoßtrick war es erneut der am Mittwoch beim Länderspiel gegen die USA überragende Schneider, der Neuville im Strafraum anspielte. Der Ex-Rostocker nahm das Leder in halbrechter Position an, zog sofort ab und traf aus elf Metern ins linke untere Toreck (16.). Der FCK kam gegen den souverän aufspielenden Tabellenführer überhaupt nicht in die Gänge - lediglich in der Gangart legten die "Betze-Buben zu". Hengen sah wie Klose und Lokvenc die Gelbe Karte - alle drei fehlen somit beim nächsten Spiel. Erst zum Ende des ersten Durchgangs kamen die Brehme-Schützlinge besser ins Spiel. Klose prüfte Butt kurz vor dem Wechsel mit einem Schuss aus 15 Metern, den der Keeper mit Faustabwehr parierte (45.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schoss Ramzy den FCK dann zurück in die Partie, als er nach einer Vorlage von Malz aus 17 Metern abzog und durch viele Beine hindurch ins linke untere Eck traf. Der Vorbereiter des Anschlusstreffers hatte gleich nach der Pause die gute Möglichkeit zum Ausgleich, doch Butt rettete nach Malz´ Schlenzer auf das lange Ecke mit glänzender Parade (48.). Lautern wirkte nun entschlossener, verzettelte sich zunächst aber noch in Einzelaktionen. Ein Freistoß von Basler war es dann, der den Ausgleich einleitete. Eine Kopfballstaffette von Knavs und Lokvenc, der den Ball aus zwei Metern einnickte, brachte in der 55. Minute das 2:2. Lautern zeigte nun das Spiel, das die Zuschauer von Ihrer Elf erwarten - mit Einsatzwillen und Kampfgeist hatte der FCK in die Partie zurückgefunden und drängte gegen den nachlassenden Tabellenführer auf den Führungstreffer. Als Antreiber fungierte der ins Mittelfeld vorgerückte Kapitän Hengen, der den indisponierten Lincoln als Spielmacher ersetzte und fast die Führung erzielt hätte, doch Butt lenkte seinen Schuss aus 16 Metern mit toller Parade über den Kasten (69.). Bayer unter Druck, nicht mehr so effektiv wie in Hälfte eins, bekam mehr und mehr Probleme. Wenig Entlastung für die im Großen und Ganzen sicher stehende Abwehr, Ballack und Schneider im Mittelfeld kaum noch zu sehen. Aber im Stile einer Spitzenmannschaft nutzte die Toppmöller-Elf eine der wenigen sich in der zweiten Halbzeit bietenden Chancen gnadenlos aus. Der FCK verspielte an der Mittellinie eine glänzende Kontermöglichkeit, die Werkself fing das Leder etwas glücklich ab. Brdaric tauchte im direkten Gegenzug allein vor Koch auf und konnte vom Keeper nur durch ein Foulspiel gebremst werden. Ballack, der gegen Ende der Partie ein wenig auftaute, verwandelte den fälligen Elfmeter souverän (77.) und war kurz vor dem Ende auch der Initiator des vierten Bayer-Tores. Am linken Flügel setzte er sich gegen Ramzy durch, flankte nach innen, wo Strasser Berbatov ungedeckt mit einem Volleyschuss die Entscheidung besorgen ließ (86.). Mit einem Blitzstart und zwei Treffern in den ersten fünfzehn Minuten legten die in der ersten Hälfte souveränen Leverkusener den Grundstein für einen verdienten Erfolg. Lautern kämpfte sich nach schwachem Auftakt in die Partie zurück, die technisch besseren Gästen schlugen nach dem zwischenzeitlichem Ausgleich des FCK eiskalt zu und nahmen im Kampf um den Titel eine schwere Hürde mit Bravour.
Analyse mit Noten folgt am Montagabend