Viel Kampf und wenig Glanz im Wildpark: Görlitz und Katongo im Kampf um die Kugel. picture-alliance
Im wichtigen Abstiegskrimi gegen Bielefeld konnte KSC-Coach Edmund Becker auf Torwart Miller zurückgreifen, der zuletzt ausgetauscht werden musste. Im Gegensatz zur 0:1 in Wolfsburg brachte er aber mit Kapllani für Timm eine neue Offensivkraft. Drei Änderungen dagegen gab es in der Startelf der Arminia: Trainer Michael Frontzeck setzte im Vergleich zum 0:0 gegen Frankfurt Mijatovic, Marx und den vergangene Woche verletzt fehlenden Wichniarek für Bollmann, Halfar und Kamper ein.
Beide Teams begannen vorsichtig und legten zunächst Wert auf eine geordnete Abwehr. Nach vorne wirkte das Spiel zerfahren. Torchancen blieben Mangelware.
Bundesliga, 24. Spieltag
Eine Standardsituation musste als erster Aufreger im Wildpark-Stadion herhalten. Da Silva drehte in der 8. Minute raffiniert einen 23-Meter-Freistoß über die Mauer, doch Eilhoff tauchte in die bedrohte Ecke und rettete.
Auch in der Folgezeit rannte der KSC verzweifelt gegen die Bielefelder Defensive an. Mit allen Mitteln versuchten die Badener zum Erfolg zu kommen, was auch zwei unsäglich plumpe Schwalben von Freis und Federico dokumentierten.
Die einzigen guten Möglichkeiten der Becker-Elf vereitelte Arminia-Keeper Eilhoff. Zunächst klaute er in der 24. Minute Kapllani den Ball vom Fuß, dann rettete er in der 29. Minute gegen einen gefährlichen Schuss von Freis. Sein Meisterstück lieferte der Torwart in der 39. Minute, als Mutzel einen von Schuler zu kurz abgewehrten Ball aus 21 Metern Richtung Tor beförderte. Eilhoff segelte quer durch seinen Torraum und faustete gerade noch zur Ecke.
Dazwischen hätten die Bielefelder mit ihrem einzigen gefährlichen Konter fast die Führung erzielt. Tesche köpfte die weite Flanke von Katongo allerdings an die Latte (35.).
Nach der Pause brachte Edmund Becker Stindl für Engelhardt, um noch mehr Druck auf die Bielefelder Defensive auszuüben.
Diese Maßnahme zeitigte auch sofort Erfolg. Die Arminia wurde in der eigenen Hälfte förmlich eingeschnürt. Die Zuspiele der Karlsruher in die Spitze waren aber oft zu ungenau, so dass immer wieder ein Bielefelder Abwehrbein klären konnte. Trotz aller Überlegenheit blieben die großen Torchancen für den KSC aus.
Kapllani hatte zweimal die Chance auf einen erfolgreichen Torabschluss, doch sowohl in der 56., als auch in der 65. Minute scheiterte der Albaner an seinem Bewacher Mijatovic.
Die Szenen im Bielefelder Strafraum wurden mit Fortdauer der zweiten Hälfte immer turbulenter. In der 68. Minute versuchten sich gleich drei Karlsruher nach einer da Silva-Ecke am Torschuss, doch Drpic, Langkamp und Stindl schafften es nicht die Kugel im Bielefelder Netz unterzubringen.
Mit Federico (70.) und da Silva (75.) nahm KSC-Coach Becker beide Kreativkräfte vom Platz und brachte mit Saglik bzw. Iashvili für den Schlussansturm neue Offensivkräfte. Durchschlagskraft und den erlösenden Treffer wollten aber auch diese Wechsel nicht bringen.
Im Gegenteil: Die Bielefelder gingen in der 86. Minute mit ihrer ersten Chance der zweiten Hälfte in Führung. Schuler hob einen Freistoß auf den Kopf des gerade erst eingewechselten Janjic. KSC-Keeper Miller segelte an der Flanke vorbei und der Kroate hatte keine Mühe einzuköpfen.
Die Karlsruher wirkten geschockt und konnten die Schlußminuten nicht mehr für eine letzte Offensive nutzen. Ganz anders die Arminia: Ruhig und abgezockt schaukelten die Ostwestfalen die drei Punkte nach Hause.
Nur ein Wermutstropfen fiel noch in den Sieges-Sekt der Frontzeck-Elf. In der Schlussminute handelte sich Stürmer Katongo eine völlig überflüssige Gelb-Rote Karte wegen Spielverzögerung ein.
Am kommenden Samstag muss der KSC versuchen in München verlorenen Boden gegen den Abstieg gut zu machen, während Bielefeld ebenfalls am Samstag Wolfsburg zu Gast hat.