HSV-Trainer Mirko Slomka brachte im Vergleich zum 0:0 beim 1. FC Köln exakt die gleiche Startelf. Stieber hatte seine Fußprellung ausgeheilt, saß zunächst aber ebenso auf der Bank wie Neuzugang Cleber.
Paderborns Coach André Breitenreiter änderte seine Startelf nach dem 2:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 nur auf einer Position. Für Angreifer Kutschke (Bank) begann Defensivspieler Strohdiek.
Der HSV begann enorm agil, kombinierte schnell und setzte Paderborn unter Druck. Die Ostwestfalen zeigten sich zweikampfstark, hellwach und probierten es selbst zunächst mit langen Bällen, um das Mittelfeld zu überbrücken.
Stoppelkamp scheitert an Adler
Jegliche Anfangsnervosität war nach zehn Minuten überwunden, beide Teams hatten sich sortiert und standen defensiv stabil. Paderborn präsentierte sich kompakt und geschickt, hielt den HSV gut vom eigenen Strafraum fern. Und der SCP hatte die erste Großchance des Spiels: Stoppelkamp kam aus 13 Metern halblinker Position frei zum Schuss, zielte aber genau auf Adler (18.).
Kachunga: zweites Spiel, zweites Tor
Der HSV hatte deutlich mehr Ballbesitz, biss sich aber an der dicht gestaffelten Defensive des SCP die Zähne aus. Paderborn dagegen hatte die besseren Chancen: Kachunga zwang Adler nach einer Koc-Flanke mit einem Kopfball-Aufsetzer zu einer Glanzparade (23.). Und kurz darauf fiel sogar die Führung für den Aufsteiger: Koc drang links in den Strafraum ein, schoss flach auf rechte Eck. Adler streckte sich, konnte den Ball aber nur abklatschen. Kachunga stand richtig und schoss aus spitzem Winkel von rechts ins linke Eck (29.).
HSV: Angeknockt und sichtlich geschockt
Kurz darauf hatte der HSV Glück: Eigentlich hätte es 2:0 für den SCP stehen können, Kachunga köpfte nach Brückner-Flanke am rechten Pfosten mustergültig ein, wurde wegen vermeintlicher Abseitsstellung aber zurückgepfiffen (34.). Der HSV war deutlich angeknockt und sichtlich geschockt. Die Hamburger kämpften zwar, aber es fehlte nun jegliche Struktur. Einzelaktionen blieben frei von Erfolg. Zudem war van der Vaart angeschlagen und musste frühzeitig gegen Rudnevs vom Feld (37.).
Der 2. Spieltag
Beim HSV kam mit Wiederanpfiff Stieber für Arslan. Mehr Durchschlagskraft verlieh das dem Spiel der Hanseaten zunächst aber nicht. Paderborn konzentrierte sich auf eine sichere Defensive, aus der heraus gefährliche Gegenangriffe initiiert werden sollten. Die Ostwestfalen probierten es auch immer wieder mal aus der zweiten Reihe, hatten ihr Visier aber nicht exakt genug justiert.
Das traf auch auf den HSV zu, der seine erste dicke Chance nachlässig vergab: Jansen flankte aus abseitsverdächtiger Position von links flach in den Strafraum, Lasogga hielt fünf Meter vor dem Tor den Fuß hin, schoss aber rechts vorbei (61.). Der HSV deckte nun nach und nach die ersten Lücken im SCP-Abwehrverband auf, war aber nicht kaltschäuzig genug, dies auch auszunutzen.
Besser machten es die coolen Breitenreiter-Schützlinge: Vrancic antizipierte einen Rudnevs-Fehlpass und marschierte Richtung HSV-Tor, umspielte Adler und schob locker ins leere Tor ein (68.).
HSV: Kein Überraschungsmoment, kein Tempo
Was auch immer der HSV probierte, Paderborn hatte eine effektive Antwort darauf. Den Hanseaten ging die nötige Kreativität ab. Die Aktionen hatten kein Überraschungsmoment, kein Tempo, beinahe alles war zu durchsichtig.
Stoppelkamp macht den Deckel drauf
Es kam sogar noch dicker für den Bundesliga-Dino: Brückner passte über 40 Meter diagonal zu Stoppelkamp, der den Ball perfekt annahm und aus 13 Metern halbrechter Position flach ins linke Eck schoss (87.). Ein Debakel für den HSV, der mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet wurde.
Am Sonntag (14.9.) muss der HSV zu Hannover 96 reisen, tags zuvor empfängt der SC Paderborn den 1. FC Köln zum Duell der Aufsteiger.