Bremens Trainer Robin Dutt stellte sein Team nach dem 2:2 bei Hertha BSC Berlin dreimal um: Für Caldirola, Kroos und Makiadi durften unisono Prödl, Neuzugang Galvez und Selke erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel von Beginn an ran.
Hoffenheims Coach Markus Gisdol musste im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg auf Kim (Schulterprellung) verzichten, für den Strobl bei seinem ersten Einsatz vom Start weg verteidigte - rechts hinten, Beck wechselte die Seite.
Im Weserstadion war Selke nach zu robustem Luftduell gegen Bicakcic gleich nach drei Minuten mit der Hypothek einer Gelben Karte belastet. So richtig Struktur war in den Anfangsminuten bei keinem Team zu finden, eher zufällig kam die erste Möglichkeit der etwas präsenteren TSG durch Szalais Drehschuss zustande (10.). Süle nickte nach Ecke vorbei (12.), wie sich Dutt das Spiel seiner Schützlinge vorgestellt hatte, war erstmals an einem Konter abzulesen, bei dem Bicakcic di Santo in letzter Sekunde ausbremste (14.).
Bremen setzte in einem temporeichen Duell dem technisch überlegenen Hoffenheim Kampfkraft und Einsatzfreude entgegen. In der 19. Minute vergeblich: Nach überragendem Diagonalpass von Rudy, meist Spieleröffner der Gäste, legte sich der Hajrovic enteilte Firmino das Leder mit starker Ballmitnahme am herausstürzenden Wolf vorbei und schob das Leder dann locker ins leere Tor.
TSG dominiert - Werder wird erst spät wach
Werder brauchte ein paar Minuten, um den Rückstand wegzustecken. Gegen früh attackierende Kraichgauer, die den ballführenden Akteur sofort unter Druck setzte, tat sich die Dutt-Elf im Spielaufbau schwer, kam mit lahmendem Flügelspiel über Ansätze gegen das taktisch disziplinierte und auch im Abwehrzentrum bärenstarke 1899 nicht hinaus. Hoffenheim blieb zunächst gefährlicher, setzte vor allem auf sein schnelles Offensiv-Trio im Mittelfeld und dessen Spielvermögen. Bei präziserer Ausführung eines Konters war gegen Werders unsortierte Deckung das 2:0 drin, doch Szalais Flanke auf Elyounoussi kam nicht an (35.).
Erst kurz vor dem Pausenpfiff meldete sich die Dutt-Elf nach Standards zu Wort. Baumann musste sein ganzes Können aufbieten, um einen Galvez-Kopfball nach Hajrovic-Freistoß um den Pfosten zu lenken (40.). Und Hajrovic selbst traf nach einer Ecke das Leder aus elf Metern nicht richtig (40.). Der Ausgleich wäre also durchaus drin gewesen für Bremen, so aber ging es mit der verdienten Führung der spielstärkeren Gäste in die Kabine.
Der 2. Spieltag
Mit Abraham für den angeschlagenen Strobl kam Hoffenheim aus der Kabine. Die Gäste bastelten am 2:0, das Süle nach Rudys Ecke per Kopf freistehend verpasste (53.), Werder dagegen hatte offensiv zunächst wenig zu bieten.
Es dauerte, ehe Bremen Herz und Leidenschaft entdeckte. Zunächst Glück für 1899, dass es nach Abrahams Strafraumduell mit Elia keinen Elfmeter für die Hausherren gab (58.). Doch nur eine Minute später fiel der Ausgleich: Nach einer Flanke von di Santo von der linken Seite nahm Galvez das Leder im Zentrum mit der Brust an und schoss volley aus elf Metern ins linke Eck ein.
Bremer Leidenschaft wird nicht belohnt
Die Gisdol-Schützlinge verloren den Faden komplett, von Ordnung und Struktur war nichts mehr zu sehen, sichtlich beeindruckt war die TSG von der Kampfkraft des Kontrahenten. Nun mit Bartels für Hajrovic und Petersen für den Gelb-Rot-gefährdeten Selke setzten die Grün-Weißen die Kraichgauer gehörig unter Druck.
Und hatte Möglichkeiten zur Führung. Die größte zunächst Garcia, der freistehend aus fünf Metern nur den Außenpfosten traf (69.). Doch auch bei Chancen von Prödl (74.), Bartels und Petersen (79.) sowie auch von di Santo (81.), hätte es locker einschlagen können hinter Baumann.
Auf der Gegenseite musste dann nach auch Werder noch einmal durchatmen, Wolf zeigte sich nach Galvez-Rückpass auf dem Posten (85.). Dann noch einmal die Grün-Weißen: Petersen traf nur den Pfosten (86.), und verpasste nach Bartels-Vorarbeit per Kopf noch einmal die Entscheidung (88.).
Bereits am Freitag (12. September) gastiert Werder Bremen bei Bayer Leverkusen, am Samstag (13. September) hat Hoffenheim den VfL Wolfsburg zu Gast.