Trainer Holger Stanislawski ließ seine Hoffenheimer gegenüber dem 2:0 in Augsburg unverändert auflaufen. Einen Wechsel gab es auf Bremer Seite: Thomas Schaaf gab nach dem 5:3-Spektakel gegen Freiburg Arnautovic den Vorzug vor Rosenberg - der Österreicher hatte als Joker prompt getroffen.
3,33 Tore waren in den sechs vorangegangenen Bundesliga-Duellen zwischen Hoffenheim und Werder im Schnitt gefallen, und entsprechend ging es auch diesmal los im Kraichgau: Nach 35 Sekunden verzog der stark eingesetzte Roberto Firmino aus günstiger Position, Braafheid scheiterte im Eins-gegen-eins an Wiese (3.). Zwar vergab Pizarro nach Arnautovics Zuspiel am Fünfer auch bald die erste dicke Bremer Chance (12.), die ersten rund 25 Minuten gehörten aber klar den Hoffenheimern, die extrem passsicher, variabel und laufstark auftraten.
Nach und nach fanden die Gäste besser in die Partie, weil sie nun in die Offensive strukturierter, in der Defensive aggressiver zu Werke gingen - und weil die TSG den Fuß ein wenig vom Gas nahm. Trotzdem gelang den Hausherren das erste Tor, weil sich bei Becks Pass mitten in den Sechzehner kein Bremer für Firmino zuständig fühlte und Schmitz das Abseits aufhob: Der Brasilianer überwand Wiese nach einer Drehung aus spitzem Winkel (37.). Keine 100 Sekunden später hieß es aber bereits verdientermaßen 1:1! Arnautovic legte Schmitz' hohes Zuspiel aus dem Mittelfeld mit einer Ballberührung an Starke vorbei ins Netz. Der 1899-Keeper hatte herauseilen müssen, weil Compper unter dem Ball durchgesprungen war.
Der 4. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel entwickelte sich das Match der beiden offensivfreudigen Kontrahenten nicht gerade zum Spektakel. Zwar war es eine offene Angelegenheit, zu oft jedoch fehlten auf beiden Seiten der nötige Fluss und der letzte Pass. Obasi war mit einem traumhaften Außenrist-Schuss der erneuten Hoffenheimer Führung mal nah, Wiese flog erfolgreich (53.). Erst fast 20 Minuten später gelang Salihovic per Fernschuss die nächste nennenswerte Torannäherung (72.).
Weil es zunehmend an der letzten Konsequenz im Offensivspiel zu mangeln schien, brachten Stanislawski (Mlapa und Schipplock für Braafheid und Firmino) und Schaaf (Ekici und Rosenberg für Marin und Arnautovic) frische Kräfte. Und das hatte unmittelbare Folgen - für beide: Johnson, nun Linksverteidiger, konnte im Verbund mit Mlapa Pizarro nicht am Flanken hindern, und in der Mitte netzte Rosenberg per Drehschuss ein, Vorsah fälschte unhaltbar ab (83.). Souverän brachten die Hanseaten diese Führung über die Zeit, Ekici (90.+1) hätte sogar noch nachlegen können.
Stark gestartet, stark nachgelassen - das mussten sich die Hoffenheimer an diesem Nachmittag ankreiden lassen. Die erste Heimniederlage für Stanislawski als 1899-Coach lässt die TSG mit ausgeglichenem Punktekonto in die Länderspielpause gehen. Danach geht es am 10. September samstags (15.30 Uhr) in Mainz weiter. Werder zeigte dagegen ein ordentlichen Auswärtsspiel, war defensiv meist aufmerksam und hatte erneut einen Top-Joker im Ärmel. Zum nächsten Samstagabend-Topspiel (18.30 Uhr) empfängt die Schaaf-Truppe den HSV.