Hoffenheims Coach Holger Stanislawski nahm nach der 2:0-Niederlage in Köln zwei Änderungen vor: Williams und Obasi ersetzten Kaiser und Mlapa.
Bayerns Trainer Jupp Heynckes stellte im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Manchester City ebenfalls zwei Mal um: Badstuber rückte für den kurzfristig mit einer Muskelverletzung ausgefallenen Rafinha ins Team, in dem auch Tymoshchuk für Luiz Gustavo einen Platz fand.
Hohe Aggressivität der Hoffenheimer kennzeichnete die Anfangsphase, in der die Gastgeber die Münchner ganz früh attackierten, um schon das Aufbauspiel des Gegners zu stören. Dies gelang zunächst gut: 1899 bestimmte die Partie und drückte auch bei Ballbesitz mit ständigen Positionswechseln aufs Tempo, was allerdings zu Lasten der Genauigkeit ging - Chancen gab es keine zu verzeichnen.
Der Rekordmeister wirkte den Beschleunigungsversuchen der Kraichgauer mit ruhigen Ballpassagen entgegen und fand nach einer Viertelstunde besser in die Partie. Nach Kroos' Klasse-Pass auf Boateng rettete Vorsah auf der Linie (17.). Auf der Gegenseite musste Neuer nach Comppers Kopfball in Folge eines Rudy-Freistoßes schon sein ganzes Können aufbieten, um das Leder um den Pfosten zu lenken (22.).
Ein Zeit lang bewegten sich die Kontrahenten auf Augenhöhe, begegneten sich dabei vor allem im Mittelfeld. Dem größeren technischen Können des Rekordmeisters hielt die TSG dabei große Einsatzfreude entgegen.
Die Offensivbemühungen der Bayern hielten sich im weiteren Verlauf in Grenzen, Konstruktives hatten die Heynckes-Schützlinge vor dem Wechsel nicht mehr zu bieten. Der FCB reagierte nur noch auf die Aktionen des Gegners, der sich nach einer halben Stunde ein deutliches Übergewicht erspielte - auch weil Schweinsteiger und Tymoshchuk das Zentrum nicht immer verdichten konnten.
Bei van Buytens Strafraumduell mit Sigurdsson blieb Kinhöfers Pfeife stumm (34.), fast im Minutentakt kamen die Offensivakteure der Kraichgauer danach zum Abschluss. Die ganz große Möglichkeit war nicht dabei, doch über mangelnde Beschäftigung konnte sich die Hintermannschaft der Münchner bis zur Pause nicht beschweren.
Der 8. Spieltag
Mit Robben, der Müller nach links verschob, für den leicht angeschlagenen Ribery starteten die Gäste in den zweiten Abschnitt. Kroos ließ eine gute Gelegenheit mit zu zögerlichem Abschluss liegen (50.), Sigurdsson antwortete mit zwei kernigen Fernschüssen binnen einer Minute (51.).
Wer nun mehr Dominanz der Münchner erwartet hätte, sah sich getäuscht. Die Ideen aus der Zentrale fehlten weiterhin, Offensivaktionen blieben selten. Der Gegner hatte viel mehr Leidenschaft zu bieten, doch auch Williams zielte zu hoch (55.).
Alaba kam für Gomez (58.), Müller wechselte zum dritten Mal seine Position und übernahm nun vorne im Zentrum. Der Österreicher brachte etwas frischen Wind, letztlich aber auch keine Duchschlagskraft. Die fehlte freilich auch der Stanislawski-Elf, die weiter auf die zwingende Torchance wartete. Babel verpasste Sigurdssons Flanke knapp (65.), Firmino zirkelte drüber (67.). Auf der Gegenseite fand Schweinsteigers Abstauber wegen Abseits richtigerweise keine Anerkennung (70.).
Die Schlussviertelstunde brach an, eine echte Siegchance konnte sich kein Team herausarbeiten. Kroos' Flachschuss krallte sich Starke (79.), Obasi verzog (84.). So warten die Kraichgauer weiterhin auf den ersten Sieg gegen die Bayern, die vier Siege und drei Unentschieden gegen 1899 aufweisen.
Aufgrund der Länderspielpause geht die Bundesliga erst am Freitag, 14. Oktober, in den 9. Spieltag. Hoffenheim fährt am Samstag (15.30 Uhr) nach Stuttgart, Bayern empfängt zeitgleich Aufsteiger Hertha BSC.