Hannover bejubelt den Führungstreffer, während im Hintergrund Lehmann mit dem Schiedsrichter hadert. picture-alliance
Nach der 1:2-Niederlage in Frankfurt sah sich Hannovers Trainer Andreas Bergmann gezwungen, den leicht grippekranken Djakpa aus der Startformation nehmen. Für ihn begann Rausch rechts in der Viererkette. Für den VfB Stuttgart war das Spiel nach der 1:3-Heimpleite gegen den FC Sevilla in der Champions League entscheidend für den Fortgang der Saison und für die Zukunft von Trainer Markus Babbel. Dieser begann mit drei Wechseln in der Startformation. Delpierre, Hitzlsperger und Elson kamen für Boulahrouz, Khedira und den verletzten Cacau.
Beide Mannschaften begannen konzentriert machten bereits im Mittelfeld die Räume eng. Dabei kämpften die Kontrahenten um jeden Meter Boden. Große Torchancen waren dabei aber nicht zu verzeichnen.
Der 10. Spieltag
Erst in der 9. Minute musste Fromlowitz erstmals sein Können zeigen, als es Hitzlsperger aus 22 Metern versuchte, doch der Abschluss des Stuttgarter Kapitäns war zu schwach um den 96-Keeper vor große Schwierigkeiten zu stellen.
Hannover verteidigte geschickt im eigenen Stadion und lauerte auf Konter, weshalb sich die Stuttgarter ein Übergewicht im Mittelfeld erspielen konnten. Der finale Pass in die Spitze wollte bei den Schwaben aber genausowenig ankommen wie die Zuspiele der Hannoveraner in der Offensive.
Es mussten Mitte der ersten Halbzeit zwei Standardsituationen herhalten, um wenigstens einen Hauch von Torgefahr zu verströmen. Doch Tasci köpfte sowohl einen von Hitzlsperger verlängerten Elson-Freistoß genau auf Fromlowitz (22.), als auch eine Ecke (26.) des Brasilianers neben das Tor.
Aus heiterem Himmel gingen aber nicht die feldüberlegenen Stuttgarter, sondern die Hausherren in Führung. Bruggink trat an der Strafraumgrenze an und ließ zwei VfB-Verteidiger stehen. Alleine tauchte er vor Lehmann auf und legte den Ball noch einmal quer auf Ya Konan. Dieser schob den Ball aus abseitsverdächtiger Position locker ein (30.).
Das spielte den defensiv eingestellten Hannoveranern natürlich in die Karten. Die solide Abwehr der Niedersachsen ließ gegen nervös und unpräzise agierende Stuttgarter keine echte Torchance zu. Doch auch die Heimmannschaft kam bis zur Pause nicht mehr gefährlich vor das Tor von Lehmann.
Personell unverändert, aber mit einer guten Chance Sekunden nach Wiederanpfiff kamen die Stuttgarter aus der Kabine. Hitzlsperger bediente Kuzmanovic mit einem schönen Steilpass, doch der Schuss aus der Drehung misslang dem Serben, so dass der Ball weit am Tor vorbei ging.
Damit hatten die Schwaben ihr Pulver aber auch wieder verschossen. Auf beiden Seiten strotzte das Spiel nach vorne vor individuellen Fehlern, so dass auch zu Beginn der zweiten Hälfte Torchancen weitgehend ausblieben.
Erst in der 58. Minute kamen die Gäste wieder zu Möglichkeiten, dafür allerdings zu sehr guten. Zunächst kam Schieber nach einem Elson-Freistoß im Strafraum frei an den Ball, doch Schulz warf sich in den Schuss und klärte (58.). In der 59. Minute musste Fromlowitz gegen Schüsse von Schieber und Elson mit zwei Glanzparaden die Führung festhalten.
Die Stuttgarter hatten jetzt aber endlich Fahrt aufgenommen und schalteten, auch durch die Hereinnahme von Marica und Rudy, in der Offensive einen Gang höher. Hannover 96 hielt aber in der Defensive entschieden dagegen und ließen den Angriffschwung der Schwaben nicht voll zur Entfaltung kommen.
Trotzdem hatte das Team von Markus Babbel jetzt gute Möglichkeiten, doch das Pech blieb ihnen treu. Zunächst hob Hitzlsperger einen Freistoß knapp über das Tor von Fromlowitz (71.), dann traf der Nationalspieler mit einem erneuten Freistoß den linken Pfosten (74.). Sekunden später war der Ball dann auch im Tor von Hannover 96, doch Marica hatte aus deutlicher Abseitsposition geköpft.
In der Schlussviertestunde entwickelte sich das Spiel immer mehr zu einer Abwehrschlacht für Hannover 96. Förmlich eingeschnürt am eigenen Strafraum verteidigten die Niedersachsen aber mit Zähnen und Klauen die Führung. Balitsch, Schulz und Fromlowitz erwiesen sich als Türme in der Schlacht und stellten den Dreier in einer hektischen Schlußphase sicher.
Hannover, im Pokal bereits ausgeschieden, hat das nächste Bundesliga-Spiel am Samstag in Köln. Stuttgart muss am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Greuther Fürth antreten, ehe es am Samstag in der Bundesliga zu Hause gegen die Bayern geht.