Hannovers Trainer Mirko Slomka konnte im Vergleich zur 1:4-Niederlage bei Borussia Dortmund wieder auf seinen Stammtorhüter zurückgreifen. Zieler hatte seine Schulterverletzung auskuriert und verdrängte Fromlowitz auf die Bank.
Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Freiburg brachte Mainz-Coach Thomas Tuchel ebenfalls wieder seine Nummer eins. Müller stand an Stelle von Wetklo zwischen den Pfosen. Darüber hinaus ersetzte Kirchhoff den gelbgesperrten Fuchs sowie Caligiuri und Allagui Ivanschitz und Heller.
Bereits in der ersten Minute bot sich Allagui von der rechten Strafraumkante die erste aussichtsreiche Schussgelegenheit, doch der Tunesier zögerte nach feinem Zuspiel von Holtby zu lang und wurde schlussendlich von Schulz geblockt (1.). In der Folge betrieben die Gäste viel Aufwand, setzten Hannover bei Ballbesitz früh unter Druck und banden die Gastgeber in der Anfangsphase so zumeist in der eigenen Hälfte.
Mit zunehmender Spieldauer schwamm sich die Slomka-Elf etwas frei und erarbeitete sich prompt einige gute Möglichkeiten. Doch sowohl Rausch (13.) als auch Ya Konan (16.) gelang es binnen drei Minuten nicht, den Ball aus aussichtsreicher Position im Tor unterzubringen. Mainz verlor nun immer mehr seine Mittelfeldhoheit und sah sich fortan druckvoller agierenden Niedersachsen gegenüber.
Folgerichtig ließ die nächste Gelegenheit nicht lange auf sich warten. Ya Konan drang abermals über rechts in den Strafraum ein, überlief Svensson, fand aus spitzem Winkel aber erneut in Müller seinen Meister (27.). Hannover war nun Herr im eigenen Haus, erkämpfte sich immer wieder Bälle in der Zentrale und erhöhte den Druck auf die Gästeabwehr. Die nächste Großchance der Partie gab es jedoch auf der anderen Seite zu bestaunen. Zieler verschätzte sich bei einer Holtby-Ecke von rechts, Fathi bugsierte das Spielgerät mit dem Knie Richtung Tor, doch Cherundolo bügelte den Fehler seines Keepers aus und klärte auf der Linie (29.).
Kurz vor der Pause setzte Hannover zum Konter an. Pinto spielte einen Klasseball von rechts ins Zentrum, wo Noveski Stindl zu Fall brachte und Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer keine andere Wahl ließ, als auf den Punkt zu zeigen. Der FSV-Kapitän war überdies letzter Mann und sah den Roten Karton (45.). Ya Konan ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte eiskalt zur Führung für 96 (45.+1).
Der 29. Spieltag
Nach dem Wechsel dauerte es ein wenig, ehe beide Mannschaften wieder den Vorwärtsgang fanden. Vor allem Mainz musste sich auf Grund des Platzverweises erst einmal neu ordnen und agierte fortan mit zwei Viererketten sowie Holtby hängend und Allagui in vorderster Front. Nachdem Rausch im Anschluss an einen kurz ausgeführten Eckball an Müller gescheitert war (54.), lief Allagui auf der Gegenseite allein auf Zieler zu, konnte den Hannoveraner Schlussmann aber seinerseits nicht überwinden (55.).
Nicht einmal fünf Minuten später machte Pinto seine Sache besser. Die Niedersachsen führten eine Ecke erneut kurz aus, Stindl legte zurück auf Pinto und der Mittelfeldmotor jagte den Ball aus gut 16 Metern ins kurze Eck (59.). Mainz wirkte in der Folge konsterniert. Die Rheinhessen liefen zumeist nur noch nebenher und ließen Hannover gewähren.
Die Slomka-Elf kontrollierte nun routiniert das Geschehen und erarbeitete sich immer wieder gute Tormöglichkeiten. Die beste vereitelte Soto, als er Abdellaoues Kopfball im Anschluss an eine Rausch-Ecke von rechts von der Linie kratzte (76.). In der Schlussphase fehlte den Gästen der Glaube, noch einmal zurückzukommen. Hannover hätte das Ergebnis sogar noch deutlich gestalten können, ließ auch beste Chancen liegen, klettert aber dennoch wieder auf den zur Chmapions-League-Qualifikation berechtigenden Rang drei.
Hannover 96 muss am nächsten Samstag zum Hamburger SV (15.30 Uhr), Mainz wiederum empfängt bereits am Freitagabend um 20.30 Uhr Gladbach.