Barbarez, hier im Zweikampf mit Yankov, erzielte das erste Stürmertor der Saison. dpa
Ein Grippevirus und Verletzungen machten den Hannoveranern unter der Woche sehr zu schaffen und wirkten sich zwangsläufig auch auf die Anfangsformation aus. 96-Coach Dieter Hecking konnte gegenüber dem 2:1-Sieg im Niedersachsen-Derby in Wolfsburg nicht auf Zuraw und Lala zurückgreifen. Dafür liefen Schröter und Yankov auf. Gleich vier Neue integrierte Michael Skibbe im Vergleich zur 3:1-Niederlage in Frankfurt. Haggui, Barnetta, Voronin und Ramelow (nach Gelb-Rot-Sperre) waren neu im Team. Nicht dabei dagegen zunächst Stenman, Castro Schwegler und Papadopulos. Auch Hoffnungsträger Kießling war nach seiner Muskelverletzung wieder im Kader.
Das Spiel begann verhalten. Vor allem bei Hannover schlichen sich in der Vorwärtsbewegung immer wieder Fehler ein. Insgesamt agierten die Gastgeber im Spiel nach vorne zu behäbig, um das Tor von Butt ernsthaft zu gefährden.
Wenn es gefährlich wurde, dann meistens durch die Gäste. Schon nach fünf Minuten köpfte Madouni nach einer Barnetta-Flanke knapp drüber. Dann wäre es beinahe der Schweizer selbst gewesen, der sein Team in Führung gebracht hätte, aber sein Knaller klatschte lediglich gegen den rechten Pfosten (17.). Die Sturmmisere der Leverkusener wurde nach einer guten halben Stunde deutlich: Nach einer tollen Vorlage von Schneider scheiterte Voronin alleine vor Enke.
Doch schließlich brach Barbarez doch noch den Bann und erzielte das erste Stürmertor der Saison für Bayer. Wieder war es Schneider, der die mustergültige Vorlage gab. Barbarez zirkelte dann das Leder am heraus stürmenden Enke in Netz (37.). Zum wiederholten Mal sah die Abwehrreihe der Hannoveraner in dieser Phase nicht gut aus.
Die gut 30.000 Zuschauer in der AWD-Arena mussten fast bis zum Pausenpfiff auf die erste Chance für 96 warten. Stajner kam in der Nähe des Tors zum Kopfball, aber letztlich hatte Butt auch hier wenig Mühe, die Situation zu entschärfen.
Augen zu und durch: Voronin im Zweikampf mit Balitsch. dpa
96 kam mit neuem Mut aus der Kabine. Mit viel Aufwand bestürmten die "Roten" nun das Bayer-Tor. Doch an der Strafraumgrenze war meist Schluss. Gefährlicher blieb weiter Leverkusen. Bei einem der schnell vorgetragenen Konter tauchte urplötzlich Barnetta alleine vor Enke auf. Doch Enke konnte zum wiederholten Male seine Mannschaft vor einem Gegentreffer bewahren (53.). Auch Voronin scheiterte wenig später mit einer Direktabnahme am glänzend aufgelegten Enke.
Der 5. Spieltag
Trainer Hecking ragierte. Mit Hashemian kam ein Stürmer und Balitsch wurde ins Mittelfeld gezogen. Und tatsächlich konnten die Hausherren noch einen Gang höher schalten. Zwar wurde es meist nach Standardsituationen gefährlich, der Ausgleich fiel aber aus dem Spiel heraus. Stajner hatte Hashemian steil geschickt. Nach einem Zweikampf mit Keeper Butt landete das Leder bei Brdaric, der nur noch einschieben musste (74.). Fast hätten die Niedersachsen sogar noch den Siegtreffer erzielt, wenn sich bei einem Konter in Überzahl kurz vor Schluss nicht wieder eine Ungenauigkeit eingeschlichen hätte.
Hannover bleibt damit vor dem Auswärtsspiel in Dortmund trotz des Aufwärtstrends weiter hinten drin. Leverkusen hat zu Hause gegen Schalke die Chance, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.