Großer Kampf auf tiefgefrorener Tundra: Hanke und Mavraj. picture-alliance
Nach dem 3:5 bei Borussia Mönchengladbach musste Hannovers Trainer Andreas Bergmann seine Startelf auf drei Positionen verändern. Für den Gelb-rot-gesperrten Ya Konan kam Hanke ins Team, die beiden angeschlagenen Rosenthal (Adduktoren) und Stajner (Wade) wurden durch Djakpa und Schlaudraff ersetzt. Heiko Herrlich auf Seiten des VfL Bochum tauschte nach dem 1:5-Heimdebakel gegen Bayern München zwei Positionen seiner Startformation: Epallé und Ono liefen für Freier und Pfertzel auf.
Beide Teams begannen bei sibirischer Kälte offensiv. Bereits nach wenigen Sekunden tauchte Epallé vor Fromlowitz auf, sein Abschluss war aber zu schwach um den 96-Torwart in Probleme zu bringen.
Der 17. Spieltag
Aber auch die Hausherren versteckten sich nicht. In der 3. Minute brach Balitsch halbrechts durch und passte zu Hanke. Der kam trotz Standschwierigkeiten zum Abschluss, schaufelte den Ball aber fast im Sitzen über die Latte.
Drei Minuten später war jedoch der Führungstreffer für Hannover fällig. Bruggink setzte Schlaudraff mit einem Steilpass ein. Dieser umtanzte auf dem glatten Geläuf noch Maltritz und ließ mit einem präzisen Schuss aus zehn Metern Heerwagen keine Chance.
Danach nahm die Heimmannschaft den Druck auf die Bochumer Abwehr etwas zurück, was prompt dazu führte, dass die Gäste zu Chancen kamen. Hannovers Keeper Fromlowitz war aber sowohl bei einem Freistoß von Ono (15.) als auch bei einem Kopfball von Prokoph (16.) auf dem Posten.
Bochum blieb aber weiter am Drücker, weil sich die Hannoveraner fast völlig auf Konter verlegt hatten. Aus der Überlegenheit im Mittelfeld machten die Herrlich-Schützlinge aber zu wenig. Einzig Dedic hatte in der 26. Minute die Chance zum Ausgleich, brachte in bester Schussposition aber den Ball nicht unter Kontrolle, so dass Schulz noch klären konnte.
Hannovers Taktik trug aber danach Früchte. Hatte Hanke in der 31. Minute noch aus aussichtsreicher Position vergeben, machten es die Hausherren in der 33. Minute besser. Bruggink schickte Cherundolo mit einem Traumpass los. Der ließ Verteidiger Fuchs stehen und zog den Ball zurück auf Schlaudraff, gegen dessen Direktschuss kein Kraut gewachsen war.
Danach wirkten die Gäste geschockt. Hannover tat nicht mehr als nötig, um den sicheren Vorsprung in die Pause zu bringen, und hatte in der 44. Minute noch Pech, als Bochums Verteidiger Concha beinahe ein Eigentor fabriziert hätte.
Mit Johansson und Freier für Dedic und Ono brachte Heiko Herrlich frische Kräfte für die zweite Hälfte, doch die Torchancen hatten zunächst die Hannoveraner. Djakpa (47.) und Hanke (50.) verpassten aber die Vorentscheidung.
Dem eingewechselten Freier war es in der 52. Minute vorbehalten, den VfL ins Spiel zurückzubringen. Mit einem Zuspiel von Hashemian auf der rechten Seite setzte er sich von seinem Bewacher Schulz Richtung Tor ab und hämmerte den Ball humorlos an Fromlowitz vorbei in die Maschen.
Damit nicht genug: Hannovers Abwehr hatte sich nach dem Gegentrffer noch nicht gefunden und schwamm. Dies nützten die Gäste aus. Nachdem die 96er eine Flanke nicht aus dem Strafraum brachten, kam Prokoph an den Ball, der nach hinten zum besser postierten Epallé spielte. Der Mittelfeldspieler schloss aus 18 Metern unhaltbar ins linke obere Eck ab (54.).
Hannover schien daraufhin geschockt. Das Spiel der Niedersachsen blieb zunächst Stückwerk und die Abwehr strahlte nicht mehr die Sicherheit der ersten Spielhälfte aus. Freier (67.) und Prokoph (68.) scheiterten jedoch mit guten Gelegenheiten an einem glänzend aufgelegten Fromlowitz im Tor von Hannover.
Nach einer Viertelstunde hatte sich die Heimelf aber gefangen und spielte erneut gefährlich nach vorne. Doch auch auf der Gegenseite stand ein sicherer Keeper zwischen den Pfosten. In der 75. Minute wäre Heerwagen aber vergeblich geflogen, als Schlaudraff nach einer Cherundolo-Flanke genau Maß nahm. Nur um Zentimeter flog der Ball am Tor vorbei.
Auf der Gegenseite hatte plötzlich Epallé die große Gelegenheit, als er von einem Stellungsfehler der 96-Defensive profitierte und alleine auf Fromlowitz zusteuerte. Verteidiger Schulz eilte jedoch rechtzeitig zurück und konnte den Bochumer entscheidend stören (77.)
Doch ein Ass hatten die Bochumer noch im Ärmel. In der 86. Minute trat Fuchs zum Freistoß aus 27 Metern an. Er erwischte, wie schon in den beiden letzten Partien gegen Stuttgart und München, den Ball ideal. Das Sportgerät flog über die Mauer und schlug unhaltbar im rechten oberen Eck ein.
Die Hannoveraner rissen sich noch einmal zusammen und warfen in den letzten Minuten alles nach vorne, doch es war zu spät für die Niedersachsen. Eine echte Torchance wollte sich nicht mehr ergeben, nicht einmal als zum Schluss Fromlowitz mitstürmte.
Nach der kurzen Winterpause hat Hannover am 16. Januar Hertha BSC Berlin zu Gast. Die Bochumer treten am selben Tag bei Borussia Mönchengladbach an.