Kraftpaket: Bayerns van Buyten setzte sich vor dem 1:0 gleich gegen drei Berliner durch. picture alliance
Beim FC Bayern München gab es nach dem 5:1-Auswärtserfolg beim VfL Bochum folgende personelle Änderung: Robben kam im Mittelfeld für den Gelb-gesperrten van Bommel. Pranjic rückte nach innen auf die van Bommel-Position.
Herthas Trainer Friedhelm Funkel brachte nach dem 1:0-Heimsieg über Sporting Lissabon in der Europa League Raffael für Wichniarek. Zudem feierte Friedrich nach seinen Leistenproblemen ein Comeback, Kacar musste weichen, Piszczek rückte ins Mittelfeld.
Bei minus zehn Grad in München war der Rasen zwar fast schneefrei, doch das Geläuf ungemein rutschig, die Spieler hatten zunächst große Standprobleme. Die Münchner waren von Beginn an bestimmend. Hertha versteckte sich aber nicht, versuchte ebenfalls nach vorne zu spielen. Die Betonung liegt auf dem Versuch.
Die erste Chance ging den auch aufs Konto der van Gaal-Elf: Traumpass von Robben auf Gomez, der Janker aussteigen ließ und aus 13 Metern schoss, Drobny lenkte den Ball zur Ecke (13.). Kurz darauf war der Berliner Torhüter aber machtlos: Badstuber brachte eine Ecke von rechts an den kurzen Pfosten, van Buyten setzte sich gegen drei Berliner durch und köpfte knapp neben den Pfosten ein (16.).
Die selbst überhaupt keine Gefahr ausstrahlenden Berliner zogen sich bei Ballbesitz der Bayern weit zurück, richteten zwei Riegel vor dem Strafraum ein, was den Münchnern das Durchkommen enorm erschwerte. Ein Doppelschlag brachte den Rekordmeister aber auf 3:0 nach vorne: Erst leitete Robben einen Konter ein, spielte nach rechts zu Lahm. Der Nationalspieler flankte butterweich in die Mitte, wo Gomez - leicht im Abseits stehend - einschoss (31.). Der Torschütze spielte zwei Minuten später von rechts flach nach innen, Drobny konnte nur abklatschen, Robben war da und staubte aus sechs Metern ab.
Der 17. Spieltag
Die Hertha-Fans warteten bis zur 40. Minute auf die erste Chance: Raffael passte von der rechten Grundlinie nach Demichelis-Fehler zurück zu Nicu, der völlig freistehend aus zwölf Metern den Ball nicht richtig traf und links vorbeischoss.
Schon kurz nach dem Wiederanpfiff hatten die Bayern-Fans erneut den Torschrei auf den Lippen: Olic schickte Gomez, welcher Drobny umspielte, dann aber Standprobleme hatte und aus vier Metern links vorbeischob. Schiedsrichter Fritz hatte aber sowieso wegen eines Fouls an Drobny abgepfiffen (49.).
Die Partie plätscherte streckenweise ereignislos vor sich hin. Die Hertha verteidigte vielbeinig und stemmte sich gegen ein Debakel. Vorne hatten die Berliner Pech, als sie bei einem der wenigen Angriffe mit einem Nachschuss von Piszczek am Pfosten scheiterte.
Die Dauerüberlegenheit der Münchner zahlte sich in der 60. Minute zum vierten Mal aus: Robben spielte perfekt in die Gasse zu Müller, der Drobny mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck keine Chance ließ. Kurz darauf hatte der Hertha-Keeper Glück: Schweinsteiger drosch einen Freistoß aus mehr als 25 Metern an den rechten Torwinkel!
Immer vorneweg: Bayerns Gomez gibt Herthas Janker das Nachsehen. imago
Die Konzentration der Münchner ließ nach. Bei Demichelis zu sehr: Weiter Pass auf Ramos, der den argentinischen Verteidiger alt aussehen ließ, van Buyten umspielte und aufs Tor schoss. Demichelis' Rettungsversuch auf der Linie misslang, 1:4 (71.). Das ließ der FCB nicht auf sich sitzen und stellte den alten Torabstand wieder her: Gomez spielte in die Nahtstelle der Hertha-Abwehrkette zu Olic, der nicht lange fackelte und mit links aus 13 Metern ins linke Eck schoss (77.).
In den letzten zehn Minuten durfte auch Klose ran, der seit März nicht mehr in der Liga getroffen hat. Der FCB kombinierte nach Belieben durchs Mittelfeld, der letzte Pass in die Spitze - und zu Klose - kam aber nicht an. Der Schlusspunkt gehörte den Gästen: Friedrich durfte freistehend aus dem rechten Halbfeld flanken, Raffael war völlig frei und köpfte aus acht Metern ein (90.).
Die Bayern spielen nach der Winterpause am 15. Januar zu Hause gegen 1899 Hoffenheim. Tags darauf gastiert Berlin bei Hannover 96.