Im altehrwürdigen Craven Cottage startete der Gastgeber gut in die Partie. Von Beginn an zeigte die Mannschaft Marco Silvas, der im Vergleich zum 1:2 bei Manchester City auf die gesperrten Tete und Reed hatte verzichten müssen, eine engagierte Leistung, störte den Favoriten früh und agierte giftig. Wirklich gefährlich wurde es vor dem Kasten De Geas aber nicht, immer wieder hatte die Abwehr der Gäste ein Bein dazwischen oder es fehlte an der letzten Präzision. So blieb Wilsons Distanzschuss der einzig nennenswerte Versuch des Aufsteigers (28.).
United erst eiskalt und dann verschwenderisch
Premier League - 16. Spieltag
Ganz anders die Red Devils. Nach dem 4:2-Sieg im League Cup gegen Aston Villa von Erik ten Hag komplett durchgewirbelt, wurde der Favorit fast immer gefährlich, sobald es nach vorne ging. Allein Martial, an Stelle des weiterhin erkrankten Cristiano Ronaldo in der Startelf, ließ im ersten Durchgang gleich drei gute Möglichkeiten aus (8., 30., 40.). Besser machte es Eriksen, der einen starken Gegenstoß zur Führung vollendete (14.). Dass diese zur Pause nicht höher ausfiel, lag auch am Dänen selbst, der kurz vor dem Halbzeitpfiff den zweiten Treffer auf dem Fuß hatte und verpasste (45.+1).
Schlagabtausch zum Wiederanpfiff
Ein kleiner Chancenwucher, der sich mit Wiederanpfiff fortsetzte, indem Elanga und Rashford mit dem folgenden Abstauber eine Doppelchance vergaben (48.). Auch Fulham spielte das Spiel diesmal aber mit und ließ ebenfalls zwei große Möglichkeiten innerhalb einer Minute aus, als De Gea erst gegen Vinicius und dann auch gegen Ream zur Stelle war (52.).
Knapp zehn Minuten später war es dann aber so weit: Der gerade zwei Minuten zuvor eingewechselte Ex-Spieler der Gäste, James, drückte eine scharfe Hereingabe zum Ausgleich über die Linie (61.) - und legte in der 72. Minute beinahe den zweiten Treffer nach, nachdem Palhinha zuvor mit einem Fallrückzieher an De Gea gescheitert war.
Garnacho jubelt in der "Fergie Time"
Der gegen den Ball auffällige Portugiese war es auch, der die Schlussphase einleitete, indem er freistehend vom Elfmeterpunkt über den Kasten köpfte (83.). Eine Aktion, die sich McTominay scheinbar zum Vorbild nahm und nur kurz darauf ähnlich freistehend aus noch besserer Position ausließ (86.). Einmal konnte sich United in der Nachspielzeit aber noch vorne zeigen: Der 18-jährige Joker Garnacho spielte sich per Doppelpass mit Eriksen in den Sechzehner und schob vor Leno eiskalt zum späten Siegtreffer ein (90.+3), nach dem der Jubel kaum Grenzen kannte.
Manchester United überwintert somit auf Rang fünf, liegt aber nur drei Punkte hinter den Spurs auf dem ersten Champions-League-Platz. Nach der Winter-WM geht es für die Red Devils am 27. Dezember weiter, um 21 Uhr ist mit Nottingham Forest der nächste Aufsteiger gefordert. Fulham verbleibt derweil auf dem neunten Platz und kann bereits am 26. Dezember, dem Boxing Day, um 16 Uhr bei Crystal Palace wieder eingreifen.