Lange munkelte man im Vorfeld der Begegnung, ob Haaland nach überstandener Fußprellung wieder beginnen würde. Eine Stunde vor dem Anpfiff dann die Gewissheit: Für den Norweger reichte es zunächst nur für einen Platz auf der Bank von Manchester City. Auch der drittbeste Torjäger der Premier League stand nicht auf dem Platz. Mitrovic fehlte wegen einer Knöchelverletzung im Fulham-Kader.
Premier LEague, 15. Spieltag
Und der Wegfall des Neun-Tore-Mannes war den Cottagers sofort anzumerken. Von der ersten Minute an fehlte jemand, der nach langen Bällen am Mittelkreis das Spielgerät festmachte, um für Entlastung zu sorgen. Stattdessen dominierte ManCity die Partie. Den Schuss von De Bruyne konnte Leno im Kasten der Gäste noch parieren (9.), gegen den Abschluss von Alvarez war er dann jedoch machtlos (17.).
Skyblues früh in Unterzahl
Nach dem 1:0 sah alles danach aus, als würden die Skyblues ihren Gegner nun überrollen. Fulham fehlte jeglicher Zugriff - bis zur 25. Spielminute, als Joao Cancelo sich im eigenen Strafraum gegen Wilson nur mit einem Rempler zu helfen wusste. Es kam doppelt hart für die Hausherren, denn der Unparteiische entschied auf Rot für Joao Cancelo und auf Strafstoß für den Aufsteiger. Pereira ließ sich nicht zweimal bitten und schob zum schmeichelhaften Ausgleich ein.
In der Folge entwickelte sich ein von Grund auf anderes Fußballspiel. Zwar war das Team von Pep Guardiola, der im Vergleich zum 3:1 über den FC Sevilla unter der Woche gleich acht Veränderungen vorgenommen hatte, aktiver. Aber gegen kompakt stehende Gäste aus Westlondon war für den englischen Meister in Unterzahl quasi kein Durchkommen mehr.
Fulham kontert nicht konsequent genug
Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie in Manchester offen. ManCity hatte über weite Strecken über 80 Prozent Ballbesitz und die Gäste dafür Konter-Gelegenheiten. Oft spielte das Team von Marco Silva seine Gegenstöße jedoch nicht sauber aus. Nur einmal wurde es richtig brenzlig, als Wilson frei vor Ederson auftauchte, aber sein Ziel um wenige Meter links verfehlte (62.). Auf der Gegenseite versuchte es De Bruyne mit einem frechen Freistoß direkt, als Leno eine Flanke erwartete. Doch auch sein Versuch ging knapp am Pfosten vorbei (64.).
In der Schlussphase wurde der Regen in Manchester stärker und der Schlagabtausch offener. Bei den Citizens kam Haaland für Alvarez - eine Einwechslung, die sich beinahe prompt bezahlt machen sollte. Doch bei seinem vermeintlichen Kopfballtor nach der Flanke von De Bruyne stand der 22-Jährige hauchdünn im Abseits (75.), der Video-Assistent schaltete sich ein und der Treffer wurde zurückgenommen.
City bekommt Elfer zugesprochen - Haaland trifft
Doch es sollte noch einmal klingeln. Weil Robinson De Bruyne in der Nachspielzeit im eigenen Strafraum am Fuß erwischte, entschied der Schiedsrichter zum zweiten Mal in diesem Spiel auf Elfmeter (90.+3) - diesmal für City. Wie selbstverständlich schnappte sich Haaland die Kugel und ließ sie kurzerhand im Netz zappeln, Leno war zwar noch dran, aber konnte den Einschlag nicht mehr verhindern.
Durch den Sieg klettern die Skyblues vorübergehend an Arsenal vorbei an die Tabellenspitze. Für Haaland war es das 18. Tor im zwölften Spiel. Zudem jagt der frühere BVB-Stürmer eine weitere Bestmarke. Spielt und trifft er am kommenden Samstag, hätte er in sechs Liga-Heimspielen hintereinander zugeschlagen. Das war in ManCitys Geschichte nur Alvaro Negredo vor acht Jahren gelungen.
Vorher geht es für ManCity aber noch am kommenden Mittwoch (21 Uhr) im League Cup zuhause gegen den FC Chelsea. Fulham muss erst am Wochenende in der Premier League wieder ran und hat dann am Sonntag (17.30 Uhr) den anderen Klub aus Manchester zu Gast.