Vier sieglose Ligaspiele in Folge, dazu das League-Cup-Aus bei Manchester City (0:2) - die Stimmung vor dem Gastspiel beim direkten Konkurrenten aus Newcastle war in Chelsea sicherlich angespannt. Es stellte sich die Frage, ob die Blues vor der WM-Pause noch ein Erfolgserlebnis feiern oder die Champions-League-Plätze aus den Augen verlieren. Es sollte aufgrund einer erneut erschreckend schwachen Offensivleistung Letzteres erfolgen.
Aber von vorne: Zunächst musste Chelsea, das mit Premier-League-Debütant Hall begann und ein Quartett austauschte, einen Rückschlag hinnehmen: Loftus-Cheek musste früh ausgewechselt werden (7.).
Magpies dominant - Chelsea in der Offensive harmlos
Das fehlende Selbstvertrauen der Blues spiegelte sich im gesamten Spiel auf dem Platz wider: Chelsea überließ Newcastle den Ball und zog sich zurück. Die Magpies, bei denen Trainer Eddie Howe gegenüber dem 3:2 im Elfmeterschießen gegen Crystal Palace im League Cup sechs Änderungen vornahm, wussten aber nur wenig mit dem vielen Ballbesitz anzufangen: Lediglich ein Volleyschuss von Almiron, der deutlich das Tor verfehlte, sprang in Durchgang eins heraus (16.).
Da aber Chelsea in der Offensive erschreckend blass blieb (nur einen harmlosen Torschuss von Broja, 29.), ging es folgerichtig torlos in die Kabinen.
Willock trifft ins rechte Eck
Turbulenter wurde es dann nach Wiederanpfiff, weil Newcastle druckvoll aus der Kabine kam - die Belohnung blieb aber zunächst aus: Longstaff scheiterte erst an Mendy, anschließend verzog der Mittelfeldspieler (51.). Fast wäre die fehlende Kaltschnäuzigkeit bestraft worden. Doch Gallagher nutzte Bruno Guimaraes' Ballverlust im Aufbauspiel nicht und scheiterte an Pope (65.).
Kurze Zeit später schlug der Ball aber im Netz ein - allerdings im Gehäuse des CFC: Almiron überließ Willock den Abschluss, der von der Strafraumkante überlegt in die rechte Ecke traf (67.). Die West-Londoner waren nun gefordert. Um die Niederlage abzuwenden brachte Chelseas Trainer Graham Potter drei frische Kräfte (unter anderem Havertz).
Newcastle nun neun Punkte vor Chelsea
Obwohl die Gäste aktiver wurden, strahlten sie kaum Torgefahr aus - ein Problem, welches Chelsea bereits in den vergangenen Wochen offenbart hatte. Lediglich einmal nach einer Ko-Produktion zweier Joker, als Havertz die Hereingabe von Cucurella verpasste, wurde es noch etwas gefährlich (81.). Es blieb trotz siebenminütiger Nachspielzeit beim 1:0 und Newcastle baute seine Ungeschlagen-Serie in der Premier League auf zehn Spiele in Folge aus.
Deutlich schlechter dürfte die Stimmung in der WM-Pause beim FC Chelsea sein. Die Blues verloren zum dritten Mal in Serie und warten nun schon seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg. Dadurch ist der Abstand auf Platz vier, bei einem Spiel in der Hinterhand, auf neun Zähler angewachsen.
Nach der WM-Pause geht für Chelsea mit dem Heimspiel gegen Bournemouth weiter (27. Dezember). Die Magpies treffen ebenfalls auf die Cherries - allerdings im League Cup (der genaue Termin steht noch nicht fest).