Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck änderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Heidenheim auf zwei Positionen: Der zuletzt gelbgesperrte Gjasula kehrte für Hofmann zurück ins Team, außerdem begann Gießelmann links hinten für Thesker. Ebenfalls zweimal wechselte auch FCK-Coach Konrad Fünfstück nach dem 1:1 gegen den FSV Frankfurt : Ziegler ersetzte Karl (Gelb-Rot-Sperre), und der zuletzt angeschlagene Kapitän Halfar übernahm Klichs Position hinter der einzigen Spitze Przybylko.
Sieben Minuten lang brauchten die Fürther, um erstmalig gefährlich zu werden: Nach einem FCK-Freistoß konterte die SpVgg über Freis, der im Zentrum den freien Zulj bediente. Müllers beherztes Entgegenstürmen verhinderte aber ein frühes 1:0 (7.). Die nächste Offensivaktion nahm Freis kurz darauf in die eigene Hand - und wie! Von der linken Seite dribbelte er gänzlich ungestört ins Zentrum, narrte Mockenhaupt per Beinschuss und schob allein vor Müller überlegt zur Führung ein (9.).
Spätestens jetzt waren auch die Gäste wach und fanden allmählich in die Begegnung. Jenssen hätte postwendend ausgleichen können, wurde aber von Röcker entscheidend gestört (10.). Spielbestimmend waren aber die Fürther: Zu den Vorteilen in den Kategorien Ballbesitz und Zweikampfverhalten gesellten sich immer wieder sehenswerte Ballstafetten.
Freis lässt es krachen
Die Gäste warteten meist an der Mittellinie auf die Kleeblättler, ließen aber den nötigen Zugriff in den Zweikämpfen sowie Ballsicherheit vermissen. Hinzu kam, dass sich die Hintermannschaft gelegentlich Aussetzer leistete. Als Gießelmann von links flankte, fiel Vucurs Klärungsversuch per Kopf direkt auf den rechten Fuß von Freis. Der komplett freistehende Torjäger nahm die Vorlage direkt aus der Luft und zimmerte den Ball humorlos rechts oben ins Tor (34.). Vor der Pause wurde es etwas hitziger, Berisha und Görtler holten sich nach einem Gerangel Gelb ab. Sportliche Schlagzeilen wurden nicht mehr geschrieben, mit der 0:2-Hypothek gingen die Gäste in die Kabine.
Der 16. Spieltag
In der Halbzeit nahm Fünfstück eine Korrektur seiner Viererkette vor, brachte Heubach für Schulze. Viel änderte sich zunächst jedoch nicht. Die Offensivabteilung von Ruthenbeck stellte die Gästeabwehr immer wieder vor Probleme, Gjasula und Berisha vergaben aussichtsreiche Möglichkeiten (51., 56.). Auf der Gegenseite sorgte Görtler mit seinem Flachschuss für eine Toraktion der Gäste (53.). Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich vermehrt Unaufmerksamkeiten ins Fürther Spiel ein - die Strafe folgte prompt: Löwe hatte auf der linken Seite viel Platz zum Flanken, Franke rutschte weg, und Przybylko versenkte das Leder sehenswert zum 1:2 (68.).
Przybylko dreht auf
Die Roten Teufel hatten nun Oberwasser und setzten alles auf eine Karte - mit Erfolg: Aus dem Gewühl heraus sprang der Ball zu Heubach, der aus 16 Metern abzog. Mielitz hatte bei dem noch abgefälschten Schuss keine Abwehrchance - 2:2 (81.). Doch damit nicht genug: Die Gäste wollten mehr, Fürth war unsortiert. Nach Jenssens Flanke war niemand bei Przybylko, der den Wahnsinn perfekt machte und zum 2:3 einnickte (83.). Der Ex-Fürther spielte sich in einen Rausch und leitete auch noch den nächsten Angriff ein, den Deville nach Kwadwos Querpass letztlich in die Entscheidung ummünzte (88.). Kurz darauf war Schluss. Der FCK hat nicht nur drei Punkte entführt, sondern auch den Glauben in die eigene Stärke zurückgewonnen. Die Fürther verpassten hingegen den Sprung nach ganz oben und müssen zum Hinrundenabschluss am Freitagabend (18.30 Uhr) in Sandhausen ran. Kaiserslautern kann seinem Heimspiel gegen St. Pauli am Sonntag darauf (13.30 Uhr) nun etwas entspannter entgegenblicken.