Frankfurt im 4-1-4-1, Fürth im 4-3-3
Frankfurts Trainer Benno Möhlmann entschied sich nach dem 0:2 in Ingolstadt für drei personelle Wechsel: Kauko, Oumari und Roshi verdrängten Ballas, Beugelsdijk und Golley auf die Bank. Fürths Coach Mike Büskens musste seine Startelf im Vergleich zum 1:2 gegen Braunschweig teilweise zwangsläufig umbauen: U-23-Kapitän Rapp (Zweitliga-Debüt), Stiepermann und Thesker begannen für Caligiuri (Rot-Sperre), Fürstner (5. Gelbe) und Schröck (Bank).
Die SpVgg nahm das Heft des Handels sofort in die Hand und war vom Anpfiff weg die aktivere Mannschaft. Der FSV stand daher sehr tief, fing sämtliche Angriffsversuche der Gäste aber dank eines kompakten Defensivverbunds ab. Nach zehn Minuten tauten auch die Hausherren auf und hielten besser dagegen. Doch statt Torraumszenen zu kreieren, verloren sich beide Mannschaften in zahlreichen Zweikämpfen im Mittelfeld. Die Bornheimer standen im 4-1-4-1-System sehr kompakt vor dem eigenen Strafraum, die Franken setzten auf ein 4-3-3, zeigten sich aber besonders im letzten Drittel zu fahrig und fehlerhaft.
Kauko mit Köpfchen
Mit fortschreitender Spieldauer fühlte dann Frankfurt der Fürther Defensive auf den Zahn - mit der Erkenntnis, dass diese gehörig wackelte: Hesl klärte gerade noch vor dem heranstürmenden Dedic (19.). Kurz darauf war die SpVgg-Abwehr kollektiv im Tiefschlaf, als Huber von rechts in den Strafraum flankte, wo Kauko aus sechs Metern freistehend zentral einköpfte und davon profitierte, dass auch noch Hesl daneben griff (20.).
Das Kleeblatt suchte nach einer Antwort und verlagerte das Spiel immer wieder in die gegnerische Hälfte, in der meist alle 20 Feldspieler standen. Zum Abschluss kamen die Franken aber nur einmal durch Freis - Keeper Klandt parierte (30.). Ansonsten verfing sich Fürth immer wieder im engmaschigen Netz, das die Frankfurter in der eigenen Hälfte auslegten. Auf der anderen Seite setzte der FSV auch immer wieder punktuelle Angriffe gegen eine indisponierte SpVgg-Abwehr: Roshi (27., 32.), Bittroff (34.), Dedic (34., 39., 44.) und Oumari (45.) verbuchten immerhin Halbchancen.
Klandt klebt - Gießelmann macht's direkt
Der 28. Spieltag
Büskens reagierte zur Pause und brachte mit Schröck einen frischen Flügelflitzer. Während Frankfurt fast alle Offensivbemühungen einstellte, kam Fürth nun besser in die Partie und verzeichnete erste Halbchancen durch Zulj (51.) und Stiepermann (54.). Durch einen Standard kam die SpVgg dann zum verdienten Ausgleich: Gießelmann drehte einen Freistoß rechts vor dem Strafraum Richtung Tor. Klandt klebte auf der Linie und musste lange warten, ob noch ein Stürmer zum Kopfball kommt - zu spät. Der Ball schlug ohne Berührung direkt im Netz ein - 1:1 (58.).
Dieser Treffer gab dem Kleeblatt Auftrieb. Stiepermann schoss von der Strafraumgrenze knapp vorbei (62.), Zulj zwang Klandt mit einem satten Schuss zu einer Glanzparade (69.). Nun reagierte Möhlmann mit einem Doppelwechsel, brachte Engels sowie Kapllani (71.) und sorgte so für eine kurzfristige Belebung der FSV-Offensive: Engels (72.) und Grifo (73.) tauchten gefährlich im Strafraum auf, brachten die Kugel aber nicht im Netz unter. Auf der anderen Seite zirkelte Zulj das Spielgerät knapp am linken Winkel vorbei (74.).
Kapllani sieht Rot
Für die Schlussphase war also alles offen, zumal beide Mannschaften ein wenig gelöster agierten. Wirklich brenzlig wurde es aber nicht mehr: Kapllani gab einen etwas zu hoch angesetzten Warnschuss vom linken Sechzehnereck ab (81.), auch Kruska feuerte drüber (84.). Auf der Gegenseite probierte es Schröck mit einem Flachschuss gegen die Laufrichtung von Klandt, konnte den Torwart damit aber nicht überwinden (90.). Einen traurigen Schlusspunkt setzte dann noch Frankfurts Kapllani: Obwohl Ball und Gegenspieler Rapp im Mittelfeld schon längst weg waren, trat der Joker in die Beine des 23-jährigen Debütanten. Die Konsequenz: Rot (90.+1)!
Nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr) muss der FSV Frankfurt auswärts in Aue ran. Gleichzeitig empfängt Fürth Union Berlin.