Beide Trainer sahen wenig Grund, ihre Anfangsformation zu verändern. SCF-Trainer Christian Streich nahm trotz der 0:2-Niederlage beim VfB nur einen Wechsel vor: Im defensiven Mittelfeld ersetzte Schuster Gelson Fernandes. Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht wollte nach dem 3:0-Sieg gegen Hannover 96 in der Vorwoche naturgemäß gar nicht tauschen und begann mit der identischen Startelf.
Beide Mannschaften nahmen von Beginn an den Kampf gegen den Abstieg an und schenkten sich nichts. Dabei blieben spielerische Elemente naturgemäß erst einmal auf der Strecke.
Schon früh deuteten die Freiburger ihre Gefährlichkeit bei Standardsituationen an. Schmid zirkelte einen Freistoß von der linken Seite auf das Eintracht-Tor. Dort war Davari auf dem Posten und fing ab (6.). Wenig später war der BTSV-Keeper allerdings machtlos. Vrancic köpfte einen weiten Einwurf von Sorg Richtung eigenes Tor und überraschte damit seinen Keeper auf dem falschen Fuß: Eigentor (8.).
Der 30. Spieltag
In der Folgezeit zogen die Hausherren das Tempo noch einmal an und brachten die Eintracht immer wieder in Schwierigkeiten. Vor allem, wenn die Freiburger über die Flügel nach vorne kamen, begann die Gäste-Abwehr zu schwimmen. Ein Kopfball von Guede (11.), ein Dribbling von Günther (24.) und ein Schuss von Schmid (27.) sorgten aber nicht für ein beruhigendes weiteres Tor.
Braunschweig musste in der 26. Minute allerdings einen weiteren Rückschlag verkraften. Kumbela, "der Torschütze vom Dienst", musste mit Adduktoren-Problemen ausgewechselt werden. Kruppke übernahm die Position in der Offensive.
Bis dato fanden die Gäste in der Offensive praktisch nicht statt. Erst Mitte des ersten Durchgangs schossen die Lieberknecht-Schützlinge erstmals auf Baumanns Tor. Kessel (30.) und Nielsen (34.) verfehlten allerdings ihr Ziel.
Trotz des Rückstandes wollten die Braunschweiger ihre defensive Grundhaltung bis zum Ende des ersten Durchgangs nicht aufgeben. Das machte es dem SCF schwer, gute Torszenen heraus zu spielen. Nur noch ein Mal ging ein Raunen durch das Stadion, als Guede in der 37. Minute eine Schuster-Flanke über das Tor köpfte.
Wie schon die erste Hälfte begann auch der zweite Durchgang unglücklich für die Gäste. Kaum drei Minuten nach Wiederanpfiff schnappte sich Schuster ein ungenaues Abspiel von Reichel und machte sich Richtung Tor davon. Aus ca. 25 Metern zog der SC-Kapitän ab, und an der Strafraumgrenze tat ihm Bicakcic den Gefallen, den Ball unhaltbar ins Tor abzufälschen (48.).
Danach mussten die Braunschweiger notgedrungen ihre defensive Grundeinstellung aufgeben und auf Angriff umschalten. Allerdings hatten die Breisgauer zunächst alles im Griff und ließen nur eine Möglichkeit durch einen Standard zu. Kruppke hämmerte die Kugel bei einem Freistoß in der 60. Minute an den Pfosten.
Auf der Gegenseite ließen die Freiburger gleich drei Mal Chancen zur Vorentscheidung aus: Klaus stocherte eine Flanke knapp am Tor vorbei (61.), ein Schuss von Mehmedi küsste die Latte (64.), und Davari parierte einen Versuch von Schmid glänzend (66.).
Danach nahmen die Hausherren das Tempo aus dem Spiel und wollten offenbar den Vorsprung über die Zeit retten. Damit bauten sie die Gäste allerdings noch einmal auf und kamen unter Druck. Dabei hatte der aufgerückte Verteidiger Bicakcic die größte Möglichkeit. Nach einer Ecke kam er zum Kopfball, den Hohn und Baumann mit vereinten Kräften von der Linie kratzten (75.).
Zu Beginn der Schlussphase konnten sich die Gäste allerdings bei ihrem Torwart bedanken. Bei Freiburger Kontern hielt Davari die Seinen mit Glanzparaden gegen Schmid (77.) und Ginter (79.) im Spiel. Seinen Vorderleuten wollte aber bis zum Schluss nichts mehr gelingen. Zwei Mal hatte Nielsen noch die Chance, wenigstens den Anschluss zu markieren, doch der Eintracht-Stürmer hatte in der 83. und 85. Minute Pech und scheiterte an Baumann. Der SCF brachte die Punkte letztendlich sicher nach Hause.
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) geht es für die Freiburger gegen Mönchengladbach. Die Braunschweiger müssen zeitgleich zuhause gegen den Rekordmeister Bayern München ran.