SGE-Coach Niko Kovac nahm im Vergleich zum 3:0 im Pokal-Viertelfinale gegen Mainz drei Änderungen in seiner Startelf vor: Falette, Chandler und Jovic begannen für Salcedo, Willems und Haller.
Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck wechselte gegenüber der 2:3-Heimniederlage gegen Dortmund zweimal Personal: Kapitän Lehmann und Cordoba verdrängten Clemens (Muskelverletzung) und Guirassy.
Flotter Beginn in Frankfurt, nach nur 120 Sekunden hatte Chandler das 1:0 auf dem Fuß, der Frankfurter verpasste allerdings den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss. In der Folgezeit gab es allerdings einigen Leerlauf, beide Teams konnten sich zunächst nicht entscheidend durchsetzen. Doch mit der ersten gelungenen Aktion gingen die Frankfurter dann in Führung. Da Costa und Wolf schickten nach einer Kombination auf der rechten Seite Jovic steil, dessen exakt getimte Hereingabe musste Rebic nur noch einschieben (15.).
Durch das Führungstor bekamen die Hessen Rückenwind, die besonders über die Flügel viel Druck machten. Nur wenig später flankte da Costa von der rechten Seite in den Strafraum, wo Chandler zu einem schönen Drehschuss ansetzte - sein Schuss klatschte gegen den rechten Pfosten (17.).
Köln benötigte einige Zeit, um sich wieder zu sortieren. Doch mit zunehmender Spielzeit kämpfte sich das Schlusslicht in die Partie zurück. Allerdings mangelte es in der Offensive an Durchschlagskraft. Zwar kamen die Kölner dem von Hradecky gehüteten Frankfurter Gehäuse deutlich näher als in der Anfangsphase, doch so richtig gefährlich wurde es für den Eintracht-Schlussmann lange Zeit eigentlich nicht. Erst Sekunden vor der Halbzeit musste der Finne eingreifen - und wie: Nach einem Hector-Freistoß verlor die SGE-Defensive den Überblick, Sörensen zog ab, doch Hradecky verhinderte mit einer Glanzparade quasi mit dem Pausenpfiff den Ausgleich.
Frankfurt dreht auf, Köln zeigt Moral
Drehten in Hälfte zwei richtig auf: Die Frankfurter Torschützen Marco Russ (li.) und Marius Wolf. imago
Bundesliga, 22. Spieltag
Ohne personelle Wechsel betraten beide Teams wieder den Rasen. Zunächst deutete nichts darauf hin, welch Spektakel nun folgen sollte. Köln presste nun höher, lief die Frankfurter Verteidiger eher an und war dadurch optisch überlegen. Doch Frankfurt hatte eigentlich alles unter Kontrolle und ließ nichts anbrennen. Die ersten Minuten in Durchgang zwei verliefen so ohne große Höhepunkte.
Dies sollte sich in der 55. Minute schlagartig ändern. Nach einem Foul von Hasebe an Terodde an der Strafraumgrenze entschied Schiedsrichter Daniel Siebert zunächst auf Freistoß, änderte seine Meinung aber nach Sichtung der Videobilder auf Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher (56.).
Köln schöpfte nun Hoffnung, doch nur für knapp 120 Sekunden. Dann schlug Wolf einen Freistoß in den Kölner Strafraum, Russ stieg hoch und köpfte zum 2:1 für die Eintracht ein (58.). Damit nicht genug, Frankfurt spielte sich nun in einen Rausch, phasenweise klappte alles: Nach einem erneuten Wolf-Freistoß war Falette im Nachschuss zur Stelle (64.), dann durfte der Vorlagengeber in der 66. Minute selbst zum 4:1 einschießen.
Das Stadion tobte, und zumindest die Frankfurter Fans ließen sich auch von dem zweiten Treffer der tapferen Kölner durch Terodde (73.), bei dem Hradecky mehr als unglücklich aussah, nicht die Feierlaune verderben. Chandler (86.) und da Costa (87.) ließen sogar Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung aus, doch die Eintracht brachte den vierten Heimsieg in Folge gegen Köln sicher nach Hause und festigte ihren Europapokalplatz. Die Geißböcke müssen bei ihrer Aufholjagd einen weiteren Rückschlag hinnehmen.
Für Frankfurt geht es zu ungewohnter Zeit am übernächsten Montag (20.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen RB Leipzig weiter. Bereits zwei Tage zuvor (15.30 Uhr) empfangen die Kölner Aufsteiger Hannover 96.