Essens Trainer Christoph Dabrowski sah nach dem 1:1 in Verl keinen Grund zu Veränderungen und vertraute derselben Startelf. Ganz anders BVB-Coach Jan Zimmermann, der nach der 0:2-Niederlage bei Arminia Bielefeld gleich fünffach wechselte. Ostrzinski ersetzte Lotka im Tor, Aning, Pohlmann und Pfanne starteten für Azhil, Morey und Semic. Außerdem durfte der 18-jährige Paris Brunner sein Debüt für die U 23 des BVB feiern und lief für Michel in der Angriffsreihe auf.
Die Teams tasteten sich erstmal ab und kamen durch Doumbouya (6.) und Pohlmann (8.) jeweils zu ersten Gelegenheiten, dann riss RWE das Spielgeschehen an sich. Die jungen Dortmunder überlebten eine Eckenflut sowie Gelegenheiten von Sapina (14.), Obuz (17.) und Müsel (18.).
RWE drückt und belohnt sich durch Doumbouya
Nach etwa einer Viertelstunde Funkstille meldete sich dann auch der BVB in der Offensive mal wieder an, kam zu Halbchancen durch Hettwer (22.) und Elongo-Yombo (23.), der im letzten Moment durch Götze gestoppt wurde. Und Profi-Debütant Brunner? Der U-17-Weltmeister arbeitete eifrig gegen den Ball und wurde in der 31. Minute durch einen cleveren Heber hinter die Kette erstmals ins Eins-gegen-eins geschickt, acht Meter vor dem Tor versprang dem Stürmer die Kugel aber frei vor Golz.
3. liga, 30. spieltag
So brach die Schlussphase der ersten Hälfte heran, in der sich die Essener schließlich nach einer langen Druckphase doch noch für den hohen Aufwand belohnten: Doumbouya schraubte sich im BVB-Sechzehner am höchsten und nickte aus kurzer Distanz eine Obuz-Flanke ins Netz (44.). Mit der verdienten 1:0-Führung ging es in die Kabinen.
Doumbouya erhöht vom Punkt
Der BVB startete ambitioniert in die zweite Hälfte und rückte weiter auf, das verschaffte den Hausherren aber plötzlich Räume zum Kontern. Young (50.) und Obuz (53.) scheiterten noch, dann knackte Rot-Weiss den Dortmunder Abwehrverbund erneut: Obuz ließ bei einem tollen Solo zwei Verteidiger ins Leere rutschen, Pfanne grätschte den Außenspieler dann im Strafraum um. Den fälligen Strafstoß verwandelte Doumbouya locker unten links (57.).
Die Aufgaben waren nun klar verteilt: RWE zog sich immer weiter zurück, die jungen Dortmunder ließen sich locken - und wurden immer wieder ausgekontert. Weil die Hausherren ihre Umschaltaktionen im letzten Drittel aber nicht zielstrebig genug auskombinierten (Harenbrock, 70.; Young, 71.; Obuz, 75.) , blieb Essen in dieser Phase die Vorentscheidung verwehrt.
Young und Voelcke machen es deutlich
Trotzdem ließ der BVB eine Schlussoffensive vermissen und sich immer weiter viel zu leicht auskontern - so machte Young in der 84. Minute schließlich endgültig den Deckel drauf. Einen Querpass des auffälligen Obuz schob der Außenspieler ins linke Eck. Dass Joker Voelcke in der Nachspielzeit noch das 4:0 besorgte, unterstrich den dominanten Auftritt der Essener (90.+2). RWE springt mit dem Dreier vorerst auf Rang fünf in der Tabelle und verkürzt den Abstand auf die Aufstiegsränge auf sieben Zähler.
Nach der Länderspielpause geht es für Essen samstags nach Saarbrücken (16.30 Uhr). Der BVB II spielt am gleichen Tag gegen Waldhof Mannheim (14 Uhr).