Mit einer Heimniederlage gegen Wiesbaden (1:3) und einem 0:1 in Fürth hatte Fortuna Düsseldorf vor der Länderspielpause ein wenig den Anschluss an die beiden Hamburger Spitzenteams verloren. Gegen den FC Schalke 04 konnte sich Trainer Daniel Thioune immerhin wieder auf die Dienste von Stürmer Vermeij (nach Gehirnerschütterung) und Abräumer Engelhardt (zuletzt Gelbsperre) verlassen, die für Jastrzembski und Tanaka begannen. De Wijs konnte derweil mit muskulären Problemen nicht mitwirken und wurde von Oberdorf ersetzt
Einen echten Lauf konnten die Schalker auch nach dem Trainerwechsel zu Karel Geraerts noch nicht starten. Nach dem 1:2 gegen Elversberg steckten die Schalker weiter auf Relegationsplatz 16. Dennoch entschied sich der Belgier dazu, in Düsseldorf dieselben Feldspieler auf den Rasen zu schicken. Lediglich Fährmann kehrte im Tor nach Adduktorenproblemen zurück und ersetzte Heekeren.
Vermeij eröffnet mit der ersten Chance
Die Schalker konzentrierten sich zunächst auf die Defensive und lauerten auf Konter - lange ging das allerdings nicht gut, denn gleich die erste Düsseldorfer Chance landete im Tor. Der völlig freie Gavory fand mit seiner Flanke von links Vermeij, der im Zentrum ebenfalls viel zu viel Raum hatte und einnicken konnte (13.).
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Die Düsseldorfer blieben dran und legten nur sechs Minuten später nach. Wieder ging es über die linke Seite, diesmal fand Tzolis Klaus, dessen Abschluss mit der Picke leicht abgefälscht im Tor landete (19.). Das war noch nicht alles: Nach einer Ecke machte Johannesson den Ball noch einmal scharf und fand Tzolis kurz vor der Grundlinie. Dessen Querpass rutschte eigentlich ab, landete aber an der Latte und sprang im hohen Bogen in den Fünfmeterraum, wo Vermeij umringt von Schalkern hochsteigen und zum 3:0 einköpfen konnte (26.).
Drei Wechsel nach 33 Minuten
Geraerts hatte genug gesehen und nahm nach 33 Minuten neben dem angeschlagenen Drexler auch Tempelmann und Ouwejan, der sich anschließend beschwerte, vom Platz. Mit Idrizi, Seguin und Mohr liefen die Schalker fortan in einer Viererkette auf und gewannen etwas Stabilität. Offensiv fehlte S04 dagegen die Bewegung, weshalb die Düsseldorfer Abwehrreihe vor keine großen Aufgaben gestellt wurde. Erst in der letzten Minute der Nachspielzeit hatte Kalas mal eine Idee und steckte für Karaman durch, der aus zehn Metern halbrechts jedoch scheiterte (45+4.).
Personell begann die zweite Halbzeit unverändert, einzig die Schalker Ultras fehlten, die aus Protest in der Pause den Block verlassen hatten. Echten Druck konnten die Schalker zwar nicht entfachen, der Anschlusstreffer fiel aber trotzdem. Nach einer Ecke bekamen die Düsseldorfer den Ball nicht endgültig weg, weshalb Idrizi noch einmal aus dem Halbfeld flanken konnte. Im Zentrum legte Lasme clever für den aufgerückten Kaminski ab, der im Stile eines Stürmers einschweißte (57.).
Der Schalker Glaube kam zurück, doch die Fortunen fanden eine Antwort. Tzolis ließ Kalas ins Leere rutschen und stellte den alten Abstand mit einem strammen Abschluss von links wieder her (65.). Die Entscheidung? Von wegen!
Doppelschlag bringt Schalke zurück ins Spiel
Zwar war zunächst wieder Fährmann gegen Klaus gefordert (71.), doch plötzlich schlugen die Schalker gleich doppelt zu. Erst köpfte der aufgerückte Kalas eine Flanke von Mohr über die Linie (74.), dann entwischte Lasme der Düsseldorfer Abwehr und stellte auf 3:4 aus Schalker Sicht (75.). Auf einmal war der Glaube der Knappen zurück: Im Gästeblock kam Stimmung auf, auf dem Rasen lief Schalke an.
Die Düsseldorfer stemmten sich allerdings gegen den Druck und überstanden auch die gefährlichen Versuche von Karaman (88.), Polter (90.) und Kaminski (90+4.). Nach einer Schalker Ecke sorgte dann ein schneller Konter, an dessen Ende Niemiec eiskalt einschob, für die Erlösung in Düsseldorf (90+5.).
Die Schalker Aufholjagd, sie kam zu spät. Was bleibt, sind weitere Erkenntnisse, allen voran diese, dass die Mannschaft nach der Umstellung auf Viererkette ein völlig anderes Gesicht zeigte als noch in den blutleeren ersten 30 Minuten mit drei Innenverteidigern. Die Fortuna, die nach den fünf Treffern nun die beste Offensive der Liga stellt, schiebt sich derweil zumindest über Nacht auf Platz drei.
Für die Schalker geht es schon am Freitagabend (18.30 Uhr) mit dem Kellerduell gegen Osnabrück weiter. Auf die Fortuna wartet am Samstag (13.30 Uhr) das Gastspiel in Nürnberg.