Bundesliga

Duda, Czichos, Uth: Plötzlich kann Baumgart rotieren

Kölns Kessler: "In jeder Trainingseinheit ist Dampf drin!"

Duda, Czichos, Uth: Plötzlich kann Baumgart rotieren

Kein Wackelkandidat: Kölns gegen Leipzig glücklose Rafael Czichos.

Kein Wackelkandidat: Kölns gegen Leipzig glücklose Rafael Czichos. picture alliance/dpa

Der Abstiegskandidat der vergangenen Saison mausert sich in dieser Spielzeit auch deshalb zu einem ernstzunehmenden Bundesligisten, weil der Kader Breite und Tiefe aufweist, dies in einem Maße, von dem selbst Optimisten nicht geträumt hatten angesichts der Vorgeschichte einiger Spieler. Ex-Profi Thomas Kessler, seit Mai Leiter der Lizenzspielerabteilung, beschreibt die eingeschlagene Route anhand eines konkreten Beispiels: "Nehmen wir Jorge Meré, der zwei gute Spiele gegen Bochum und Freiburg gemacht hat, im Top-Spiel gegen Leipzig aber zunächst draußen saß. Nach 30 Minuten kam er rein und war für mich einer der besten Spieler auf dem Platz."

Dies, so Kessler, sei der Weg, den man gehen wolle. Das nächste Beispiel von Kessler: "Vermutlich sind vor der Saison nicht viele davon ausgegangen, dass Kingsley Schindler in dieser Saison Bundesligaminuten beim FC sammelt. Er kam gegen Leipzig rein und war sofort da. Den Einsatz hat er nicht geschenkt bekommen, sondern sich mit knallharter Arbeit verdient. Wir sehen es jeden Tag. In jeder Trainingseinheit ist Dampf drin. Die Jungs hauen sich rein."

Den Einsatz hat er nicht geschenkt bekommen, sondern sich mit knallharter Arbeit verdient. Wir sehen es jeden Tag. In jeder Trainingseinheit ist Dampf drin.

Thomas Kessler über Kingsley Schindler

Czichos trotz Leipzig Startelf-Kandidat - Wackelt Duda?

Und auch für die Partie in Frankfurt gibt es hinten wie vorne keine Einsatzgarantien, Rotation ist nicht nur möglich, sie ist sogar wahrscheinlich. Und es würde niemanden wundern, wenn sie erneut Meré betrifft. Dass Abwehrchef Rafael Czichos nach seinem schwachen Auftritt gegen Leipzig inklusive drohendem Platzverweis draußen bleibt, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Der Linksfuß ist wichtig für die Stabilität, verfügt über ein sicheres Passspiel und eine gute Zweikampfführung. Und weil gegen Frankfurts Sam Lammers (1,91 Meter) im Abwehrzentrum Meré (1, 82 Meter) deutlich im Nachteil wäre, dürfte hier wieder Luca Kilian (1, 92 Meter) zum Einsatz kommen, der in Größe und Schnelligkeit schlicht besser passt.

Auch im Mittelfeld und vorne wird munter gewechselt. Und sollte Steffen Baumgart sich dafür entscheiden, seine beiden "Sturm-Bullen" Anthony Modeste und Sebastian Andersson aufzubieten, könnte dies wohl Ondrej Duda den Platz in der Startformation kosten. Dies darum, weil Mark Uth flexibler einsetzbar ist und von der 10er-Position in den Sturm rücken kann, wenn einer der beiden Stürmer ausgewechselt wird. Duda übernähme dann die offensive Schaltzentrale.

Was Horn und Hector verbindet

Die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen: Spielt Schmitz rechts? Oder doch Ehizibue? Kehrt Kainz nach seiner Sperre zurück auf die linke Seite oder bleibt der anlaufstarke Thielmann im Team? Spielt Skhiri alleine als Sechser in einer Raute oder wieder mit Ljubicic als Doppelsechs?

Viele Namen, viele Möglichkeiten. Dies war beim FC nicht immer so und es zeigt eine positive Entwicklung. Unumstritten ist - neben Torhüter Timo Horn - eigentlich nur ein Profi: Linksverteidiger Jonas Hector. Und dass der noch einmal auf dieser Position spielen wird, damit hat vor der Saison keiner gerechnet. Außer vielleicht Steffen Baumgart.

Frank Lußem

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