Dortmunds Coach Lucien Favre änderte seine Anfangsformation nach dem 0:5 beim FC Bayern auf drei Positionen: Piszczek (Fußprobleme), Zagadou und Dahoud (beide Bank) wurden von Wolf, Weigl und Götze vertreten.
Mainz' Trainer Sandro Schwarz tauschte nach dem 5:0 gegen Freiburg zweimal Personal: Statt Kapitän Bungert (grippaler Infekt) und Quaison (Bank) standen Hack und Onisiwo von Beginn an auf dem Rasen.
Der BVB war nach der deftigen Pleite in München um eine sportliche Antwort bemüht, wollte diese aber nicht mit einem wütenden Sturmlauf, sondern geduldig und bedacht geben. Weil passive Rheinhessen das zuließen, drehten umsichtige Hausherren das Tempo aber allmählich auf: Götze gab von rechts in die Mitte, dort lenkte Latza die Kugel an den eigenen Pfosten (6.) - ehe Delaney das Kunstleder nach der folgenden Ecke genau in Müllers Arme köpfte (6.). Neun Zeigerumdrehungen später bewahrte ihr Schlussmann die Mainzer erneut vor dem Rückstand, als er den Schuss des von Sancho freigespielten Bruun Larsen aus fünf Metern stark parierte.
Der doppelte Sancho
Bundesliga, 29. Spieltag
Wenig später war der Bann gebrochen: Wolf setzte Götze mit einem langen Ball über die rechte Seite ein, dessen Hereingabe drückte der schnelle Sancho am Fünfmeterraum über die Linie (17.). Gemäßigtes Tempo und seltene Verschärfungen reichten gegen eine blasse Schwarz-Elf auch fortan aus: Delaney kam über links bis auf die Grundlinie durch, im Zentrum profitierte abermals Sancho - diesmal auch davon, dass Niakhaté noch entscheidend abfälschte - 2:0 (24.). Bruun Larsen ließ rechts im Strafraum aussichtsreich liegen (31.), kurz vor dem Seitenwechsel verkürzte Mainz mit seinem ersten wirklichen Angriff dann fast: Matetas Querpass lenkte Onisiwo aus kurzer Distanz per Hacke an den Außenpfosten (43.).
Déja-vú für Onisiwo
Nach Wiederbeginn - Schwarz brachte Baku für Kunde - zeigten beide Teams ein anderes Gesicht: Mateta ließ aus wenigen Metern die nächste Mainzer Großchance aus (49.), der BVB präsentierte sich direkt verwundbar. Reus prüfte nach einem schnellen Vorstoß zwar nochmals Müller (52.), anschließend übernahm der FSV die Kontrolle. Boetius forderte Bürki erst per Freistoß (54.) und wurde dann in höchster Not von Reus gestört (55.). Mainz entwickelte mehr und mehr Powerplay, aus wenigen Metern stocherte Onisiwo das Spielgerät vorbei an Bürki - wieder nur an den Pfosten (63.). Die bemühten Entlastungsangriffe der Borussen verpufften allesamt.
Quaison steht richtig - Bürkis Glanztaten
Onisiwo (66.) und Gbamin (69.) probierten es aus der Distanz, Bürki konnte parieren. Die Borussia geriet hinten mehr und mehr ins Schwimmen, vorne ließ Reus eine Hundertprozentige liegen (81.). Die Kugel über die Linie drückte indes Quaison nach einer Ecke, zuvor konnte Bürki noch gegen Onisiwo parieren - Anschlusstreffer (84.). Und Bürki hatte noch längst nicht Feierabend, gleich dreifach vereitelte der Schweizer aus nächster Nähe gegen Ujah - eine Glanztat (87.)! In den letzten Minuten schnürten die Gäste Dortmund in dessen Sechzehner ein, der Ausgleich sollte aber nicht mehr fallen. Zumindest vorübergehend springt ein glimpflich davongekommener BVB an die Tabellenspitze.
Dortmund gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) in Freiburg. Mainz empfängt bereits am Samstag (15.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf.