Pienaar (li.) konnte das niederländische Duell gegen Mathijsen für sich entscheiden. dpa
Nach dem mühevollen 3:0-Sieg im Pokal gegen Thannhausen schickte BVB-Coach Bert van Marwijk exakt dieselbe Startelf gegen Hamburg ins Rennen. So bildete Wörns, der unter der Woche aufgrund einer Grippe noch fraglich war, zusammen mit Brzenska die Innenverteidigung der Hausherren.
Hamburgs Trainer Thomas Doll musste seine Anfangsformation gegenüber der 1:2-Niederlage in der "Königsklasse" gegen Arsenal London auf einer Position verändern. Für den in der Liga noch gesperrten Demel spielte Mahdavikia auf der rechten Abwehrseite.
Die Anfangsphase dieser Partie gehörte eindeutig den Hausherren. In den ersten zehn Minuten hatten die Dortmunder gleich drei Kopfballchancen, Kringe (2./5.) und Frei (7.) konnten das Leder nach Flanken von Degen und Dede allerdings nicht auf das Hamburger Gehäuse bringen. Die Borussen blieben auch in der Folgezeit zwar spielbestimmend, blieben bei ihren Angriffsbemühungen jedoch meist in der dicht gestaffelten Hintermannschaft der Hamburger hängen.
Der 4. Spieltag
Nach knapp zwanzig Minuten durfte auch BVB-Keeper Weidenfeller am Spiel teilnehmen. Einen fulminanten Freistoß von Ljuboja konnte der Schlussmann mit einer Faustabwehr gerade noch parieren (19.). Dieser Warnschuss der Hanseaten leitete die stärkste Phase der Doll-Schützlinge ein. Endlich lösten die Gäste ihr Abwehrbollwerk ein wenig auf und spielten selbst nach vorne. Torgefahr entstand aber nur bei Standardsituationen. So konnte sich Weidenfeller nach einem Gewalt-Freistoß von Trochowski aus gut 30 Metern zum zweiten Mal auszeichnen und sicherte den Ball problemlos (24.).
Bis zur Halbzeit verflachte das Spiel von Minute zu Minute. Beide Teams agierten in der Offensive viel zu ungenau und ließen das nötige Engagement deutlich vermissen. So schlichen sich viel zu viele Abspielfehler im Spielaufbau ein, die Entschlossenheit vor dem Tor fehlte gänzlich. So ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel musste der leicht angeschlagene Valdez in der Kabine bleiben, für ihn stürmte nun Smolarek neben Frei. Und es dauerte nur wenige Sekunden, da brachte der Pole das Leder schon im gegnerischen Tor unter, der Treffer fand allerdings wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung (46.). Die Dortmunder spielten jetzt aber viel druckvoller und forcierten das Tempo, was zu guten Einschussmöglichkeiten für die Gastgeber führte.
Dortmunds Brasilianer Tinga (hier gegen Wicky) bot erneut eine gute Leistung. dpa
Zweimal hatte der HSV dann das Glück für sich gepachtet, als jeweils die Querlatte für die Hanseaten rettete. Zunächst sprang ein Kopfball von Tinga aus dem Gewühl auf den Balken (56.), ehe Kirschstein einen Dede-Freistoß von der rechten Seite im letzten Moment an die Latte lenken konnte (60.). Dortmund drängte jetzt auf den Führungstreffer, der HSV stand wieder tief in der eigenen Hälfte und lauerte auf Konter.
Die Einwechslung von Guerrero für Sanogo (75.) sorgte dann nochmal für neue Angriffsbemühungen der Elf von Thomas Doll. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung schob der Ex-Münchner den Ball nur knapp am langen Pfosten vorbei, kurz darauf stand der andere Einwechselspieler Laas im Mittelpunkt. Sein Schlenzer aus 15 Metern segelte nur um Zentimeter am BVB-Tor vorbei (78.).
Vier Minuten später gelang den Hausherren doch noch der entscheidende Treffer. Dede zirkelte einen Freistoß von der rechten Seite vor das HSV-Tor, wo der aufgerückte Wörns den Ball mit dem Hinterkopf ins Netz lenkte (82.). Der Hamburger SV startete daraufhin noch eine Schlussoffensive, konnte die erste Niederlage der Saison in der verbleibenden Zeit allerdings nicht mehr verhindern.
Der BVB macht nach dem 1:0-Erfolg zumindest bis morgen einen Sprung auf Rang vier und kann am nächsten Wochenende selbstbewusst in Gladbach antreten. Für den HSV wartet nach vier Spielen ohne Sieg mit Werder Bremen eine erneut schwere Aufgabe.