Der Cottbuser Doppeltorschütze Munteanu am Ball, bestaunt von Tinga und Ricken (hi.). dpa
Dortmunds Trainer Jürgen Röber änderte seine Startelf nach dem 2:4 in Hannover auf drei Positionen: Amedick sowie die gesperrten Degen (Gelb) und Valdez (Gelb-Rot) wurden durch Wörns, Brzenska und Kehl ersetzt. Zwei Änderungen nahm Cottbus-Trainer Petrik Sander im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Bielefeld vor: Für Küntzel und der Gelbsünder Gunkel brachte er da Silva und Baumgart.
Mit einem Paukenschlag der Gäste begann die Partie nicht nach dem Geschmack der heimischen Fans: Kioyo kam Mitte der gegnerischen Hälfte an den Ball, spielte steil auf Radu, der per Hackentrick Munteanu in mittlerer Position einsetzte. Der Linksfuß schoss aus 15 Metern flach ins linke Eck ein (6.).
Cottbus spielte die frühe Führung in die Karten - aus einer defensiven Grundausrichtung setzten die Lausitzer auf Konter. Die Borussia fand zunächst keinen Rythmus und brauchte gut 20 Minuten, ehe sie Druck aufbauen konnte. In der Folge begann die beste Phase der Westfalen, die durch Frei (20.), Brzenska (21.) und Sahin (26.) teilweise gute Möglichkeiten zum Ausgleich hatten.
Die Sander-Elf fand nun kaum mehr Entlastung, spätestens an der Mittellinie endeten die Offensivversuche der Gäste gegen die drückend überlegenen Dortmunder, die sich aber immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz des Gegners verfingen. Nahezu alle Angriffe der Schwarz-Gelben wurden von Sahin initiiert, allerdings zu sehr durch die Mitte, so dass gefährliche Torszenen bis zum Wechsel Seltenheitswert hatten. Der Ausgleich der Röber-Elf fiel dann wie aus dem Nichts und war eher ein Zufallsprodukt: Wörns schlug den Ball hoch Richtung Strafraum, wo Smolarek vor Kukielka per Kopf auf Frei verlängerte. Im Sechzehner stoppte der Schweizer das Leder herunter und schoss aus 13 Metern ins rechte Eck ein, ehe Gegenspieler McKenna eingreifen konnte (42.).
Der 24. Spieltag
Zu Beginn des zweiten Durchgangs mangelte es beiden Teams bei vielversprechenden Kontern an der Konzentration im Abschluss, ehe ein Schubser von Wörns gegen Radu einen Elfmeter zur Folge hätte haben müssen, doch die Pfeife von Schiedsrichter Rafati blieb stumm (50.). Sechs Minuten später erneut das Strafraumduell zwischen den beiden Kontrahenten. Diesmal entschied der Referee auf Strafstoß, wobei das Vergehen längst nicht so klar war wie in der ersten Szene - Munteanu verwandelte sicher.
Weidenfeller streckt sich bei Munteanus Strafstoß vergebens. dpa
Dortmund verlor vollkommen den Faden, es gelang kaum mehr ein konstruktiver Angriff. Einzig Freis Freistoß sorgte für Aufregung (63.). Gefährlicher war Energie, vor allem durch Radu (64.), der dann auch bei einem schnellen Konter als Vorbereiter glänzte: Der Rumäne umkurvte Weidenfeller, wurde aber abgedrängt. Vier Dortmunder schauten zu, wie Radu auf den gerade eingewechselten Shao zurücklegte, der schließlich aus zwölf Metern am auf der Torlinie stehenden Brzenska vorbei zum 3:1 einschoss (65.).
Die Borussia schien demoralisiert, lediglich Frei per Freistoß war noch einmal nah dran an Anschlusstreffer (70.). Die Lausitzer hatten die Partie fest im Griff, vergaben aber leichtfertig durch schlampig ausgespielte Konter einen höheren Sieg, der dann durch Freis elftes Saisontor noch in Gefahr geriet (86.). Und der vermeintliche Ausgleich fiel - allerdings stand wieder Frei bei seinem Kopfball in der 90. Minute im Abseits.
Durch die Niederlage mutiert die Partie am Samstag in Bochum für Dortmund zum Abstiegsduell, während Cottbus gegen Aachen einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt machen kann.