Im Vergleich zum letzten Gruppenspiel beim historischen WM-Aus (1:1 gegen Südkorea) fanden sich zwei Namen in der Startelf von Interims-Cheftrainerin Britta Carlson wieder, die zuletzt kaum eine Rolle gespielt hatten: Linder und Anyomi bildeten einen frischen rechten Flügel.
Die Däninnen waren in Down Under im Achtelfinale 0:2 an Mit-Gastgeber Australien gescheitert. Deren neuer Trainer Andree Jenglertz setzte wieder auf Bayern-Profi Harder als Kapitänin und Spielmacherin, sortierte sein Team im 4-2-3-1-System.
Die DFB-Elf hatte sich offensichtlich einiges vorgenommen, stresste mit ihrer offensiven Ausrichtung zunächst merklich die Gastgeberinnen. Magull, Bühl und Lohmann tauschten ihre Positionen vorn immer wieder, gerade erstere wollte nach ihren schwachen WM-Leistungen etwas gutmachen, fiel mit zielstrebigen Aktionen in der Offensive gleich zu Beginn auf (1., 8.).
Linder und Anyomi müssen schon zur Pause raus
In den ersten 20 Minuten präsentierte sich Deutschland spielbestimmend, wenn auch ohne echte Chancen. Wie so oft im Fußball stellte ein Treffer aber alles auf den Kopf: Harder spielte einen messerscharfen Pass von links, Hegering rutschte ins Leere und im Zentrum ließ Vangsgaard Rauch abprallen. Die Mittelstürmerin schob flach ein - 1:0 für Dänemark (23.).
DFB-Länderspiele im September
Von da an übernahmen die Gastgeberinnen das Kommando und steuerten mit Rückenwind dem zweiten Treffer entgegen, Thögersens Abschluss beispielsweise war aber zu unpräzise (42.).
In der Halbzeit beendete Carlson das Experiment auf dem rechten Flügel und gab zwei etatmäßigen Stammspielerinnen die Chance in der zweiten Hälfte. Für Gwinn (statt Linder) war es das Nationalmannschafts-Comeback nach ihrem Kreuzbandriss, Brand löste Anyomi ab.
Missverständnis zwischen Hegering und Frohms führt zum 0:2
Auch nach dem Seitenwechsel unterliefen der DFB-Elf immer wieder Fehlpässe. Die Gäste wirken verunsichert - angesichts der jüngeren Vergangenheit auch verständlich. Die Kopfbälle von Lohmann (54.) und Popp (56.) meldeten Deutschland wieder im Spiel an, doch der Auftrieb hielt nicht lange an: Gwinn spielte unter Druck einen nicht optimalen Rückpass ins Zentrum. Dort sprachen sich Hegering und Frohms nicht richtig ab, was Vangsgaard zum 2:0 nutzte (64.).
In der letzten halben Stunde vergab Dänemark einige solide Kontersituationen, etwa durch Madsen (77.) und Vangsgaard (82.), die das 3:0 liegen ließ. Auffällig: Auch nach der späten Einwechslung von Schüller (81.) verzichtete Carlson auf eine wuchtige Doppelspitze, sondern ordnete Popp stattdessen zurückgezogen im Mittelfeld an.
Nach ihrem gelungenen Nations-League-Debüt treten die Däninnen am Dienstag (20.15 Uhr) in Cardiff gegen Wales zum zweiten Gruppenspiel an. Am selben Tag um 18.15 Uhr (LIVE! bei kicker) empfängt die Carlson-Elf in Bochum das Team aus Island.