Bremen-Coach Robin Dutt veränderte seine Startelf gegenüber der 1:3-Auswärtsniederlage in Freiburg auf drei Positionen: Fritz, der sein 250. Spiel im Oberhaus bestritt, Kroos und Petersen begannen für Ignjovski (Bauchmuskelzerrung), Bargfrede (fünfte Gelbe) und Makiadi (Bank). Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nahm im Vergleich zum 1:1 gegen Augsburg eine Änderung vor: Caligiuri ersetzte de Bruyne (Gelb-Rot-Sperre).
Die Partie im Weserstadion begann mit einem Paukenschlag: Nach einer Rodriguez-Ecke von der linken Seite stieg Junior Malanda unbedrängt am Elfmeterpunkt hoch und köpfte Richtung Tor, wo Prödl das Leder unhaltbar ins Tor abfälschte (2.). Werder zeigte sich durch den frühen Rückstand geschockt: In der Offensive lief kaum etwas Konstruktives zusammen, wohingegen man in der Verteidigung zu weit von den Gegenspielern weg stand. Somit musste die Dutt-Truppe gegen spielerisch überlegene Wölfe kurz darauf das zweite Gegentor schlucken: Arnold ließ eine scharfe Träsch-Flanke von der rechten Seite zu Perisic abtropfen, welcher frei vor Wolf die Nerven behielt und gefühlvoll einnetzte (10.). Die Hanseaten waren völlig von der Rolle – bei 70 Prozent Ballbesitz für die Gäste in der Anfangsviertelstunde -, doch gelang Werder unverhofft der Anschluss: Nach einem langen Obraniak-Freistoß aus dem linken Halbfeld kam Benaglio nur zögerlich aus seinem Kasten, was Prödl nutzte, um wuchtig einzuköpfen (16.)
Der Treffer tat dem Bremer Spiel gut. Den Dutt-Schützlingen gelang es, gegen spielerisch weiterhin gefälliger wirkende Gäste, das Geschehen in der Folge ausgeglichener zu gestalten. Der VfL agierte in dieser Phase zu passiv und hatte etwas Glück, dass Defensivwackler, wie bei Kloses schlechter Ballannahme (29.), folgenlos blieben. Nach einer guten halben Stunde bekam die Hecking-Truppe die Partie wieder besser in den Griff und hatte durch einen Distanzhammer von Rodriguez, den Wolf zur Ecke lenkte, die nächste Gelegenheit (34.). Weil Petersen und di Santo im Angriffszentrum zumeist in der Luft hingen und Werder auf Forechecking verzichtete, geriet die Wolfsburger Führung bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr in Gefahr. Pech hatte Bremen, dass sich Kroos bei einem Zweikampf mit Arnold verletzte und kurz vor dem Halbzeitpfiff verletzungsbedingt vom Platz musste. Makiadi kam für den Youngster ins Spiel (45.+1).
Der 27. Spieltag
Auf beiden Seiten kam zur Pause frisches Personal: Bei Werder ersetzte Elia Obraniak, auf Seiten der Gäste ersetzte Grün Benaglio, der sich beim Bremer Anschlusstreffer im Duell mit Prödl verletzt hatte. Die Gastgeber, welche nun im 4-3-3 agierten, waren nun gefordert, doch besaßen die Niedersachsen die erste Chance im zweiten Abschnitt: Träschs strammer Schuss aus 18 Metern halbrechter Position wehrte Wolf genau vor die Füße von Caligiuri ab, dessen Versuch Prödl gerade noch blocken konnte (52.). Dem SVW fehlte es weiterhin an spielerischen Ideen, zu oft wurde mit langen Bällen operiert. So musste eine Standardsituation zur nächsten Gelegenheit herhalten: Petersen hatte dabei Pech, dass sein wuchtiger Kopfball nach Junuzovic-Ecke gegen den Querbalken klatschte (63.). Kurz darauf verpasste Caligiuri die Vorentscheidung, als sein Schlenzer am langen Pfosten vorbeirauschte (66.).
Arnolds Sonntagsschuss: SVW-Keeper Wolf fliegt vergeblich, die Kugel schlägt links oben ein. picture alliance
Bremen rannte weiterhin mit viel Courage an und blieb bei Standards gefährlich: Lukimya hatte gleich zweimal den Ausgleich auf dem Fuß (69. und 72.). Auf der anderen Seite verzog Luiz Gustavo knapp (74.), ehe Arnold für die Entscheidung sorgte: Zunächst scheiterte Olic im Eins-gegen-Eins an Wolf. Die Kugel landete bei Arnold, der den Ball per Traumtor aus 18 Metern halblinker Position in den linken Torwinkel donnerte (80.). Werder zeigte zwar weiterhin Engagement, die abgezockten Wölfe brachten den Vorsprung aber ohne Probleme über die Zeit. Caldirolas Rettungstat auf der Linie nach einem Caligiuri-Versuch verhinderte gar noch eine höhere Pleite (87.).
Nächsten Sonntag (15.30 Uhr) reisen die Bremer nach Hannover. Die Wölfe empfangen bereits am Samstag zur gleichen Zeit die Frankfurter Eintracht.