Bremens Coach Thomas Schaaf tauschte nach dem 3:1-Sieg in Mainz einmal Personal aus: Arnautovic rückte nach abgelaufener Rotsperre für Rosenberg ins Team.
Auf Seiten der Kölner vertraute Trainer Stale Solbakken exakt der Elf, die zu Hause den 3:0-Sieg gegen Augsburg eingefahren hatte.
Mit einem Paukenschlag begann die Partie im Weserstadion, und wieder einmal musste Bremen einem Rückstand hinterherlaufen: Podolski flankte aus dem linken Halbfeld an den Elfmeterpunkt. In der Mitte kam Clemens gegen die unsortierte Innenverteidigung zu leicht zum Kopfball und nickte ins rechte untere Eck ein (3.).
Werder reagierte sofort und versuchte Druck auf die "Geißböcke" auszuüben. Dies gelang nur bedingt, weil die Hanseaten aus dem Mittelfeld zu langsam nachrückten. Die nächste Gelegenheit gehörte wieder dem FC, Wiese entschärfte Podolskis direkten Freistoß (8.).
Aufregung zwei Minuten später, als Hunts Treffer per Fallrückzieher wegen Abseitsentscheidung nicht zählte. Knifflig, weil Naldo nicht aktiv im Abseits stand. Gegen gut mitspielende, mit schnellem Umschalten immer wieder gefährliche Rheinländer verpasste Werder den Ausgleich, als Arnautovic bei einer 4-gegen-1-Situation (!) zu lange mit der Flanke brauchte (15.).
Kölns geschicktes punktuelles Forechecking machte es der Schaaf-Elf auch in der Folge schwer, das Mittelfeld zu überbrücken. Im Zentrum fehlte es den Hanseaten an Kreativität, die kompakt verteidigenden Kölner in Verlegenheit zu bringen. Zwingende Möglichkeiten blieben so lange Fehlanzeige, erst Hunts Distanzknaller knapp über den Balken brachte echte Gefahr (33.).
Der Blondschopf verzog auch bei seiner nächsten Gelegenheit (37.), ehe Schaaf seine Elf mit einem Doppelwechsel taktisch neu ausrichtete: Bargfrede (nun auf der Sechs) und Rosenberg (Angriff) ersetzten Schmitz und Ekici, Ignjovski spielte Linksverteidiger, Arnautoviv rückte hinter die beiden Spitzen.
Doch nicht Werder, sondern die Gäste waren einem Treffer nahe, als Wiese Podolskis Freistoßflanke mit Blitzreflex um den Pfosten lenkte (40.). Vier Minuten später verweigerte Schiedsrichter Weiner dem FC nach Foul des bereits gelbverwarnten Sokratis an Peszko einen Foulelfmeter. Kurz vor der Halbzeit hatte dann Nationalkeeper Wiese doch das Nachsehen: Hunt vertändelte den Ball vor dem gegnerischen Strafraum an Clemens. Nach dessen Pass startete Podolski wohl noch aus der eigenen Hälfte, kreuzte Prödls Laufweg und schoss frei vor Wiese über den Keeper hinweg ein - der Rettungsversuch des Verteidigers kam zu spät - 0:2 (45.).
Der 12. Spieltag
"Wir brauchen ein schnelles Tor, dann ist hier noch alles drin", so Klaus Allofs in der Halbzeitpause. Der Wunsch des Bremer Managers war der Mannschaft Befehl: Nach Sokratis' weitem Einwurf scheiterten Prödl und Hunt an einem Abwehrbein. Der nachsetzende Prödl nickte zu Pizarro, der aus der Drehung aus neun Metern ins rechte Eck einschoss (49.).
Es entwickelte sich wie so oft im Weserstadion eine Partie mit hohem Unterhaltungswert. Arnautovic scheiterte an Rensing (51.), auf der Gegenseite ließ Weiner nach Naldos Handspiel im Strafraum weiterspielen - auch hier hätte der Unparteiische auf Strafstoß entscheiden können (52.).
Turbulent ging's weiter: Nach Hunts Flanke verhinderte Serenos Halten gegen Rosenberg in der Mitte nach Meinung von Weiner eine klare Torchance - ein hartes Rot und Elfmeter für Werder! Pizarro verwandelte sicher zum Ausgleich (54.).
Wieder nur eine Minute später verpasste Hunt das 3:2 knapp, ehe die Hanseaten etwas den Fuß vom Gaspedal nahmen, ohne an Überlegenheit einzubüßen. Köln verteidigte mit Mann und Maus und ließ vorübergehend keine zwingenden Torchancen der Hausherren zu. Pech dann für den FC: Als Solbakken gerade den dritten Wechsel vollzogen hatte, verletzte sich Jemal und musste raus - doppelte Überzahl nun für die Hanseaten (73.)!
Die Schlussphase und damit Belagerungszustand des Gästestrafraums brach an. Und wer anders als Bremens Topstürmer hätte für die Entscheidung sorgen sollen? Nach Hunts Linksflanke verlängerte Rosenberg per Kopf, und am zweiten Pfosten bewies Pizarro seinen außergewöhnlichen Torriecher und netzte aus vier Metern ins kurze Eck zum Siegtreffer ein (86.).
Nach der Länderspielpause geht es für Bremen am Samstag, den 19. November (15.30 Uhr) in Gladbach weiter. Köln erwartet zeitgleich den FSV Mainz.