Bremens Trainer Ole Werner hatte nach dem 2:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 ein großes Problem, da ihm mit Füllkrug (muskuläre Probleme in der Wade) der treffsicherste Spieler nicht zur Verfügung stand. Vertreten wurde der 16-Tore-Mann von Phillip - es war der einzige Wechsel bei den Hanseaten.
Auf der anderen Seite brachte Freiburgs Trainer Christian Streich im Vergleich zum 0:1 gegen den FC Bayern gleich drei Neue. Gulde (Muskelverletzung) und Gregoritsch (Sprunggelenksprobleme) fielen aus, während Sildillia mit der Bank vorliebnehmen musste. Neu dabei: Kübler, Lienhart und Sallai.
Weder bei Werder (fünf Spiele sieglos) noch beim SC (ein Sieg aus sechs Spielen) war es vor dem Aufeinandertreffen an der Weser so richtig nach Wunsch gelaufen, entsprechend lag der Fokus hüben wie drüben darauf, stabil zu stehen und den gegnerischen Spielaufbau zu stören. Das gelang dann auch auf beiden Seiten.
Bundesliga - 28. Spieltag
Grifo setzt erstes Ausrufezeichen
Die Bremer investierten etwas mehr, kombinierten phasenweise auch recht gefällig nach vorne, nur um dann im finalen Drittel jäh abzuprallen. Mehr als ein paar harmlose Halbchancen sprang für die Hanseaten demnach nicht heraus. Einzige Ausnahme: Philipps von Kübler geblockte Chance in Spielminute zwei.
Freiburg erging es nicht besser. Die Gäste entfachten lange Zeite keinerlei Torgefahr - verbuchten immerhin nach einem ruhenden Ball dann doch die beste Chance der ersten Hälfte: Grifos 30-Meter-Freistoß setzte tückisch vor Pavlenka auf, der Keeper ließ nur prallen, ehe Stark vor dem nachsetzenden Sallai noch klärte (26.).
Das Bemühen war beiden Mannschaften nicht abzusprechen, das zeigte allein schon die hohe Intensität in den Zweikämpfen, nur fehlten auf beiden Seiten die zündenden Ideen, auch leisteten sich die Akteure auch zu viele Fehler, sodass viel Stückwerk blieb und es folglich auch torlos in die Halbzeit ging.
Philipps Paukenschlag
Durchgang zwei begann sogleich mit einem Paukenschlag: Während die Freiburger nach Grifos von Stark geblocktem Schuss vergeblich Handelfmeter forderten (Stark hatte seine Hände ganz dicht am Körper), fingen sie sich den Konter: Bittencourt wurde auf die Reise geschickt, zog dann zwei Mann auf sich und spielte den klugen Pass zum mitgelaufenen und völlig freistehenden Philipp - 1:0 (46.).
Da war die Bremer Welt noch in Ordnung: Leo Bittencourt und Maximilian Philipp (re.) bejubeln das 1:0. IMAGO/Kirchner-Media
Die Breisgauer zeigten sich von dem Rückstand unbeirrt, vielmehr erhöhten sie danach die Schlagzahl und ließen sich fortan vermehrt vorne blicken. In der 67. Minute fiel dann der nicht unverdiente Ausgleich: Bei Flekkens langem Abschlag gab Höler Veljkovic im Kopfballduell das Nachsehen und verlängerte per Kopf zu Sallai, der technisch anspruchsvoll flach in die Maschen vollstreckte und damit den 1000. Bundesligatreffer des SC Freiburg markierte.
Und der 1001. ließ nicht lange auf sich warten. Sallai erhielt auf der linken Seite zu viel Raum und flankte nach innen zu Höler, der seine Kopfballqualitäten zur Schau stellte und gekonnt ins lange Eck zum 2:1 vollendete (71.). Binnen fünf Minuten hatte Freiburg das Spiel gedreht - und Werder unter Zugzwang gebracht.
Die Hanseaten probierten es dann auch, waren gegen nun verstärkt auf Defensive achtende Gäste aber nicht zwingend genug, mussten demnach den Platz als Verlierer verlassen und blieben damit auch im sechsten Ligaspiel nacheinander sieglos (0-2-4). Am kommenden Samstag haben die Bremer in Berlin bei Hertha BSC (15.30 Uhr) die nächste Gelegenheit, die Trendwende einzuleiten.
Freiburg wiederum empfängt derweil 24 Stunden später den FC Schalke 04 und muss dabei sowohl auf Eggestein als auch auf Sallai verzichten, da sich beide jeweils ihre fünfte Gelbe Karte abholten und folglich gesperrt fehlen werden.