Werders Trainer Thomas Schaaf setzte nach der 2:3-Auswärtsniederlage bei Hannover 96 in der Abwehr auf Naldo und Schmitz, die Prödl und Ignjovski verdrängten. Rosenberg besetzte den Platz neben Pizarro im Angriff - Arnautovic saß eine Rotsperre ab.
Drei Änderungen auch bei Borussia Dortmund: Jürgen Klopp ersetzte im Vergleich zum 4:0-Heimerfolg gegen Augsburg den angeschlagenen Piszczek auf der rechten Außenbahn durch Rückkehrer und ehemaligen Bremer Owomoyela. Außerdem durften Subotic (für Felipe Santana) und Großkreutz (für Kuba) ebenfalls von Beginn an ran.
Wenn der Tabellenzweite auf den amtierenden Meister trifft, dann läuft vielen Fußballfans das Wasser im Munde zusammen. Die Vorfreude auf das Duell der Bremer gegen den BVB war groß - und beide Mannschaften wurden den Erwartungen zu Beginn vollauf gerecht. Es war viel Tempo in der Begegnung, beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet, liefen enorm viel und machten das Spielfeld dadurch sehr eng. Weil sich weder die Bremer noch die Westfalen in etwas nachstanden, entwickelte sich ein unterhaltsames und sehenswertes Duell, das jedoch keine klaren Torchancen zu bieten hatte.
Der 9. Spieltag
Innerhalb der Strafräume ließen die Kontrahenten nichts anbrennen, so sorgten im Grunde nur Fernschüsse für echte Gefahr. Löwe (20.) und Götze (24.) waren aber ebenso unpräzise wie auf der anderen Seite Rosenberg (26.) und Bargfrede (27.). Innerhalb des Sechzehners sorgte schließlich Pizarro erstmals so richtig für Gefahr, als sein Schuss aus elf Metern von Hummels geblockt wurde (30.).
Auch wenn "Hochkaräter" selten waren, so lag doch Gefahr in der Luft. Beide Mannschaften wollten und machten viel Betrieb - Dortmund hatte mehr Erfolg. Noch vor der Halbzeit tankte sich Lewandowski gegen zwei Gegenspieler durch und passte auf Bender. Dieser hatte zwar Probleme bei der Ballannahme, brachte das Leder aber noch zu Perisic. Der Kroate machte noch einen Übersteiger und nagelte den Ball trocken unter die Latte zur 1:0-Pausenführung (42.).
Owomoyela trifft seinen Ex-Klub mitten ins Herz
Verlierer: Perisic (re.) sieht nach Wiederanpfiff Gelb-Rot. Getty Images
Die zweiten 45 Minuten begannen gleich mit einem Paukenschlag: Der bereits Gelb-vorbelastete Perisic ging mit hohem Risiko in den Zweikampf mit Sokratis und räumte diesen auch noch ab. Schiedsrichter Florian Meyer stellte den Kroaten umgehend mit der Ampelkarte vom Feld (47.). Die Borussia musste fast die komplette zweite Hälfte also in Unterzahl bestreiten - und das gegen verstärkt anrennende Bremer. Werder drängte mit aller Macht auf den Ausgleich und gab durch Marin (50.) und Wolf (53.) erste Warnschüsse ab.
War die Begegnung vor der Pause noch ein offener Schlagabtausch gewesen, so sahen die Zuschauer im ausverkauften Weserstadion nun Einbahnstraßenfußball. Die Bremer hatten sich in der gegnerischen Hälfte festgesetzt, wohingegen die Westfalen ihr Hauptaugenmerk verstärkt auf die Defensive legten und einige brenzlige Situationen überstehen mussten. So ging Naldos Gewaltfreistoß knapp drüber (59.), Subotic warf sich in einen strammen Versuch von Pizarro (65.), ehe Schmitz' von Owomoyela abgefälschter Fernschuss ans Aluminium klatschte (66.).
Aus Bremer Sicht wollte das Runde einfach nicht in das Eckige - ganz anders sah die Lage beim Meister aus. Lewandowski holte bei einem der seltenen Entlastungsangriffe eine Ecke heraus, die gleich in ein Tor umgemünzt wurde. Fritz köpfte noch Hummels' Kopfball vor der Linie weg, der Ball landete aber wieder beim Innenverteidiger, der ihn diesmal artistisch in den Fünfer zu Owomoyela brachte. Der Ex-Bremer traf die Hanseaten mitten ins Herz und erhöhte auf 2:0 (71.). Schaaf setzte nun alles auf eine Karte: Stürmer Wagner kam für Abwehrmann Wolf. Werder wollte, keine Frage. Der SVW versuchte viel, konnte aber gegen engagiert verteidigende Dortmunder nichts mehr anrichten und musste sich so letztlich mit der Niederlage abfinden.
Bremen ist kommende Woche wieder am Freitag (20.30 Uhr) gefordert, dann in Augsburg. Dortmund muss bereits am Mittwoch in der Champions League bei Olympiakos Piräus antreten. In der Bundesliga empfangen die Westfalen am Samstag, den 22. Oktober, den 1. FC Köln.